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Mein Leben ohne Limits

Mein Leben ohne Limits

Titel: Mein Leben ohne Limits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nick Vujicic
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nicht das Schlimmste. In der Szene falle ich aus Versehen in den Fluss und alle befürchten, ich würde ertrinken. Aber dann tauche ich plötzlich wieder auf und demonstriere meine Schwimmfähigkeit.
    George der Muskelmann freut sich so unbändig darüber, dass er mich hochhebt und noch einmal ins Wasser wirft, wobei ich dieses Mal wirklich fast ertrinke.
    Matt hatte Sorge, er würde mich zu weit und zu kräftig werfen und mich damit in echte Gefahr bringen. Bei den ersten Takes war er ein bisschen zu vorsichtig. Schließlich war das Wasser nur knapp anderthalb Meter tief. Der Regisseur Joshua Weigel bat ihn, doch einmal etwas mutiger zu sein, und ich flog aus Matts Armen wie ein Torpedo! Weil ich Angst hatte, gegen den felsigen Flussboden zu krachen, machte ich ein Hohlkreuz. Das war meine Rettung. Diesmal war es nicht gespielt, als ich endlich wieder erleichtert an der Wasseroberfläche erschien. Die ganze Crew inklusive Matt war froh und erleichtert, mich zu sehen.
    Noch riskanter war die Szene mit dem Sturzflug. Ich wurde vor einem sogenannten „Greenscreen“ im Klettergurt drei Stockwerke hochgezogen. Nur von ein paar Seilen gehalten über dem ganzen Set zu schweben war schon beängstigend. Zum Glück wurden meine Unfallrisiken von professionellen Stuntmen geprüft und so gut es ging minimiert. Sie kümmerten sich um Sicherheitsnetze und darum, dass alles gut verzurrt war. So machten sogar die Szenen Spaß, die mir nicht geheuer waren.
    Ab und zu ein moderates sportliches Risiko einzugehen, kann sehr aktivierend sein und einem das Gefühl geben, am Leben zu sein. Dazu gehören Sportarten wie Klettern, Surfen oder Snowboarden. Für Kinder und Erwachsene ist Risiko Teil des Spielens, und wenn es nur das Risiko ist, völlig lächerlich auszusehen, weil man den inneren Clown herauslässt.
    SPIEL UM DEIN LEBEN
    Laut Dr. Stuart Brown, Psychiater und Gründer des National Institute for Play, sind wir Menschen einfach zum Spielen veranlagt. Den Spieltrieb zu unterdrücken kann so gefährlich sein wie nicht zu schlafen. Dr. Brown hat zum Tod Verurteilte und Serienmörder studiert und herausgefunden, dass bei fast allen das normale Spielverhalten während der Kindheit gestört war. Das Gegenteil von Spiel ist für ihn nicht Arbeit, sondern Depression. Insofern ist Spielen eine überlebenswichtige Fähigkeit.
    Bei wildem und rauem Spiel entwickeln Kinder ihre sozialen, kognitiven, emotionalen und körperlichen Fähigkeiten, sagt Dr. Brown. Er ist auch der Meinung, man sollte Arbeit und Spiel verbinden, anstatt sich nur ab und zu Zeit für Vergnügen zu nehmen.
    Ich kenne Leute, die ihre jungen Jahre nur damit verbracht haben, nach Geld und Anerkennung zu streben. Und als sie ein gesetztes Alter erreichten, wurde ihnen klar, dass sie ans Ende einer Reise kamen, die ihnen noch nicht einmal Spaß gemacht hat. Pass auf, dass dir das nicht so geht. Tu, was fürs Überleben nötig ist, aber vergiss das Spielen nicht!
    Ich finde es schlimm, wie schnell man von der täglichen Routine und der Sorge ums finanzielle Auskommen so aufgefressen wird, dass man die Qualität seines Alltags vernachlässigt. Dabei ist der „Ausgleich“ kein Langzeitprojekt für „irgendwann mal“. Deswegen vergiss nicht, ab und zu unverschämt viel Spaß zu haben! Und zwar mit deiner Lieblingstätigkeit, bei der du jegliches Gefühl für Zeit und Raum verlierst.
    Studien haben gezeigt: Wer ganz in sich selbst versunken seiner Lieblingsbeschäftigung nachgeht, egal, ob beim Monopolyspiel, einer Landschaftsmalerei oder beim Marathon, hat das Maximum an Glück auf dieser Erde fast erreicht. Ich komme beim Angeln in diesen „Rauschzustand“. Es ist für mich einfach die schönste Art, Freizeit zu verbringen.
    Dass ich bei meinem ersten Angelversuch sechs Jahre alt war, habe ich schon erzählt. Meine Mom gab mir einen simplen Stock mit einer Angelschnur dran und Maiskörnern als Köder. Sie warf die Angel aus und ich hielt die Schnur mit den Zehen fest. Ich war fest entschlossen, etwas zu fangen. Und wenn es ewig dauern würde – ich hatte mehr Geduld als die Fische. Früher oder später musste ja einer anbeißen. Ich wollte erst wieder gehen, wenn ich einen großen Fang gemacht hatte.
    Meine Strategie ging auf. Irgendwann schnappte ein Sechzig-Zentimeter-Brocken zu. Wahrscheinlich konnte er meinen kleinen Schatten auf dem Wasser nicht mehr ertragen. Als das Monster mit dem Köder im Maul Reißaus nahm, zog er mir die Angelsehne durch die Zehen. Das

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