Mein leidenschaftlicher Ritter: Roman (German Edition)
machen.
»Lady Isobel Hume, ich schwöre Euch ewige Treue und nehme Euch zu meiner Frau.«
Isobel zog eine Augenbraue hoch – in Anerkennung, wie er glaubte, seiner bewunderungswürdigen Einfachheit.
»Sir Stephen Carleton«, sagte sie im Gegenzug, »ich schwöre Euch ewige Treue und nehme Euch zu meinem Mann.«
»Jetzt hab ich dich.« Mit immenser Zufriedenheit zog er sie in die Arme.
Er fühlte sich von seiner Liebe zu ihr geradezu überschwemmt. Er lächelte bei dem Gedanken an dickköpfige kleine Mädchen mit wippenden dunklen Locken und ernsten grünen Augen. Und, Gott bewahre, hölzernen Schwertern in ihren pummeligen Händchen. Solche Mädchen würden Brüder brauchen, um sie zu beschützen.
Isobel schürzte die Lippen und tippte sich mit dem Finger an die Wange. »Ist da nicht noch etwas, was wir tun müssen, um das Versprechen bindend zu machen? Etwas, was es … unwiderruflich macht?«
Unwiderruflich.
» Ich glaube«, sagte er, und seine Stimme wurde heiser, als er sich vorbeugte, um seine Lippen auf ihre zu legen, »es ist der Vollzug nach dem Versprechen, der alles besiegelt.«
Sie küssten sich lange und zärtlich. Als sie ihren Mund für ihn öffnete und sich an ihn drängte, wurde sein Begehren zu einem pulsierenden, leidenschaftlichen Verlangen. Er hob sie hoch, um sie zum Bett zu tragen.
»Komm, Frau, wir gehen ins Bett.« Er lächelte. Wie lange hatte er sich schon gewünscht, das sagen zu können.
Stunden später erwachte er – erfüllt von Zufriedenheit. Nichts und niemand würde ihm Isobel jemals wieder nehmen. Mit ihr an seiner Seite war er bereit, seinen Platz in der Welt einzunehmen. Er würde seine Ländereien beanspruchen, seinem König dienen, Ehemann und Vater sein.
Sein Leben war von einem goldenen Versprechen erfüllt.
Epilog
Northumberland, England
1422
»Autsch!« Isobel lutschte an ihrem Finger und legte ihre Stickarbeit beiseite.
Er sollte inzwischen längst hier sein, oder nicht? Sie marschierte im leeren Saal auf und ab und blickte bei jeder Drehung in Richtung Tür.
Wo war er?
Das Sonnenlicht fiel ihr aufs Gesicht, als sie an einem der tiefen Fenster vorbeikam, und erinnerte sie daran, wie sehr sie dieses Haus liebte. Sie und Stephen hatten es auf den Carleton-Ländereien errichten lassen. Es hielt nur schöne Erinnerungen für sie bereit.
Nur dieser letzte Rest von Unmut aus ihrem alten Leben war übrig. Sowohl Stephen als auch Robert drängten sie dazu, ihn zu beseitigen.
Als sie sich wieder umdrehte, stand er am Eingang.
»Vater!« Ihr Herz verkrampfte sich. Wann war er ein alter Mann geworden? Sie deutete in Richtung des Tisches, der in der Nähe der Feuerstelle gedeckt war. »Ich habe süßen Wein und Kuchen für dich.«
»Du erinnerst dich an meine Vorliebe für Süßes.« Er zog ein Taschentuch aus seiner Tunika und putzte sich die Nase.
Nachdem sie ihm einen Becher Wein eingeschenkt hatte, nahm sie sich selbst ein Stück Kuchen von der Platte. Da waren so viele unausgesprochene Dinge zwischen ihnen, dass sie gar nicht wusste, womit sie anfangen sollte.
»Ich bin deinem Ehemann dankbar dafür, dass er die Kinder hin und wieder zu Besuch zu mir bringt«, sagte er.
Isobel blieb das Kuchenstück im Hals hängen.
»Sir Stephen ist auf beiden Seite der Grenze sehr angesehen«, fuhr er fort. »Er scheint ein ehrenwerter Mann zu sein.«
Das Wort »ehrenwert« hing zwischen ihnen wie eine Anklage.
»Seine Augen leuchten, wenn er über dich spricht«, sagte ihr Vater mit brüchiger Stimme. »Ich muss wissen, ob du glücklich bist, Issie. Bitte sag mir, dass du es bist.«
Ihr Glück lag ihm am Herzen. Sie nickte. Als sie sprechen konnte, fragte sie: »Warum hast du es getan?«
Selbst nach all den Jahren wollte sie es wissen.
Er fuhr sich mit der Hand durch das schlohweiße Haar. »Wir hatten alles verloren. Alles. Ich war für euch drei verantwortlich. Geoffrey war noch so klein, und deine Mutter … sie war nie so stark wie du. Du warst die Einzige, die die Familie retten konnte. Mir ist nichts anderes eingefallen.«
Er atmete tief ein und schüttelte den Kopf. »Ich hatte geglaubt, Hume würde den Winter nicht überleben.«
Isobel faltete die Hände auf dem Tisch und richtete ihren Blick auf ihre Finger. »Ich weiß, dass viele Männer ihre Töchter aus solchen Gründen verheiraten«, sagte sie und bemühte sich um eine ruhige Stimme. »Es geschieht andauernd. Aber du hast mich nicht wie die anderen Mädchen erzogen. Du hast mich glauben lassen,
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