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Mein Mann, der Liebhaber und der Tote im Garten

Mein Mann, der Liebhaber und der Tote im Garten

Titel: Mein Mann, der Liebhaber und der Tote im Garten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Buscha
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verzogenes Kind.«
    »Na super. Da hätten wir es ja mal wieder. Ich bin kindisch und die Zicke und du der unschuldige Ehemann. Nur diesmal, mein Lieber, wird aus der Tour nichts. Ich bin es nämlich leid. Richtig leid. Du tust, was du willst. Immer. Ohne Rücksicht auf Verluste. Hauptsache, dir geht es gut. Und wehe, ich werde wütend. Oder raste aus. Wie kann man auch die Contenance verlieren, nur weil der Ehemann eine Geliebte hat? Oder gar zwei? Das ist doch normal. Völlig normal! Klar! Und ich stell mich nur wieder blöd an!«
    Die letzten Sätze kreischte ich wieder. Der Adrenalinspiegel hatte sich verselbständigt und war nur schwer zu kontrollieren.
    Kaum hatte ich die Sätze hervorgestoßen, drehte ich mich um, rannte quer durch die Halle in mein Büro, knallte die Tür hinter mir zu, schloss mich ein, ging erregt auf meinen Schreibtisch zu und kollidierte mit einer Ecke, was einen schmerzhaften Aufschrei und einen zünftigen blauroten Fleck zur Folge hatte. Selbstverstümmelung ist eines meiner bevorzugten Hobbys, wie Sie sicher schon bemerkt haben.
    Entnervt von Martin und meiner eigenen Tölpelhaftigkeit ließ ich mich auf meinen Schreibtischstuhl fallen. Ich wollte meinen Mann nicht mehr sehen. Der war im Moment ein rotes Tuch für mich und ich war nicht bereit, dafür zu garantieren, dass ich nicht noch weit schlimmer ausrasten würde. Ich fühlte mich reif für die Klapsmühle, sozusagen mit einem Arm bereits in der Zwangsjacke.
    Gegen Mittag hörte ich Hedwig, die mich bat, die Tür aufzuschließen, vernünftig zu sein und zum Essen zu kommen.
    Es war mir klar, dass ich Martin treffen würde. Klar war mir aber inzwischen auch, dass ich mit ihm reden musste.
    Als ich das Esszimmer betrat, sah Martin, der längst am Tisch Platz genommen hatte, mich skeptisch an.
    »Ich habe nachgedacht«, begann er, doch ich winkte ab.
    Meine Wut war verflogen. Ich war frustriert, erschöpft - und neugierig.
    Ist ja klar. Welche Frau wäre nicht neugierig?
    »Es ist mir egal, ob du nachgedacht hast. Ich will jetzt die Wahrheit erfahren, die ganze Wahrheit. Und dann werden wir entscheiden, was wir machen.«
    »Ich bin nicht sicher, ob du mit der Wahrheit klarkommst.«
    »Darauf brauchst du keine Rücksicht mehr zu nehmen. Erklär mir lieber, was sich da gestern abgespielt hat. Erklär es so, dass ich es begreife. Und erklär mir, weshalb deine Telefonrechnungen fast täglich Anrufe bei diesen zwei Weibern ausweisen.«
    »Du warst an meinen Telefonrechnungen? Das ist nicht dein Niveau.«
    »Jetzt ja.«
    Martin schüttelte mit resignierter Miene den Kopf, stocherte mit der Gabel in Hedwigs Lasagne herum - und schwieg.
    »Fehlen dir die Worte?«
    »Nein, nicht wirklich. Ich hätte mir ja denken können, dass dir Absprachen nichts bedeuten.« Der Mann hielt den Kopf immer noch gesenkt, sprach eher mit seinem Essen als mit mir und wurde gerade zynisch.
    »Was soll das denn heißen? Du meinst doch nicht im Ernst, du könntest mich schamlos hintergehen und ich würde nicht versuchen die Wahrheit herauszubekommen?«
    »Du hättest fragen können.«
    Peng, machte es. Martin hatte die Gabel auf den Tisch gehauen.
    »Wie bitte? Fragen? Nach deinen Geliebten? Und das dann nachts um eins - oder wann? Vielleicht vor sechs Wochen, als ich zwar nichts wusste, aber es hätte erfragen können? Und du hättest mir freiwillig die Wahrheit gesagt? Bist du völlig meschugge?«
    Wieder machte es Peng. Was Martin konnte, konnte ich schon lange. Ich hatte mit dem flachen Messer auf den Tisch gehauen.
    »Claire, es tut mir Leid. Ich wusste nicht, dass du am Flughafen sein würdest. Ich dachte, du kämst erst spät nach Hause.«
    »Willst du mich verarschen?«
    »Claire, nicht in dem Ton. Bitte. Ich dachte, wir wollten hier was klären.«
    »Dann klär mich auf, Himmel Herrgott, und zieh dich nicht auf diese verdammte Masche mit dem falschen Ton zurück! Das zieht nicht.«
    »Okay«, winkte er ab. »Ich habe kein Verhältnis mit Sarah Baerenbaum, wenn du es unbedingt wissen willst.«
    »Aber mit Laura, oder wie?«, fragte ich schnippisch, während mein Herz wieder wild zu pochen begann.
    Martin schwieg und starrte auf die Lasagne. Hätte ich mir ja denken können. Saftsack, der kann nicht mal dazu stehen.
    »Also, mit Sarah, das ist was anderes«, hob er nach einer kurzen Pause an. »Ich hab sie vor einem knappen Jahr zufällig in Hamburg getroffen und wir haben uns einfach sehr gefreut, einander wiederzusehen.«
    »Und weshalb hast du es nicht

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