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Mein Monat mit dem Millionär

Mein Monat mit dem Millionär

Titel: Mein Monat mit dem Millionär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Celmer
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Seltsam, das passte so gar nicht zu einer geldgierigen, selbstsüchtigen Frau. Emilio dachte unwillkürlich an das, was sein Bruder ihm mitgeteilt hatte. War Isabelle als Kind misshandelt worden?
    Er setzte sich auf die Bettkante. „Warum hast du mir wegen des Saabs nicht die Wahrheit gesagt, Isabelle?“
    „Hab ich doch.“
    „Ich meine etwas anderes. Warum hast du mir nicht gesagt, dass nicht du den Unfall gebaut hast?“
    Sie blinzelte. „Ich war es aber doch.“
    „Unsinn. Ich habe mir die Route im Navi angeschaut. Jemand ist mit dem Auto im Rotlichtviertel gewesen. Falls du nicht den Abend in einer Strip-Bar verbracht hast, muss es Estefan gewesen sein.“ Er streichelte ihre Wange. „Weshalb nimmst du ihn in Schutz?“
    „Weil ihr Brüder seid. Ich wollte keinen Keil zwischen euch treiben.“
    „Da wir Brüder sind, weiß ich genau, wozu er fähig ist“, sagte er und strich ihr zärtlich das Haar aus dem Gesicht. „Gibt es noch was, dass ich wissen sollte?“
    Sie nagte an ihrer Unterlippe.
    „Isabelle?“
    „Er trinkt.“
    Emilio fluchte. „Wie viel?“
    „Schon morgens, und dann den ganzen Tag über, bis du nach Hause kommst.“ Sie nahm seine Hand. „Es tut mir so leid, Emilio.“
    „Ich bin enttäuscht, aber es überrascht mich nicht. Es ist immer dasselbe mit ihm.“
    „Aber es macht dich traurig, nicht wahr?“
    Er schwieg.
    „Ich muss dir was gestehen“, murmelte sie.
    „Wegen Estefan?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Es betrifft dein Hemd. Ich habe es absichtlich ruiniert.“
    Unwillkürlich musste er lachen. „Wieso?“
    „Weil ich so sauer auf dich war. Du hast Estefan gesagt, dass ich noch Jungfrau war.“
    „Wie bitte? Das habe ich nicht getan. Es geht ihn überhaupt nichts an.“
    „Aber weshalb wusste er dann Bescheid? Er hat es mir gestern unter die Nase gerieben.“
    „Als ich aus deinem Zimmer kam, war er in der Küche. Vielleicht hat er uns reden hören?“
    „Die Küche ist viel zu weit weg, und so laut haben wir nicht geredet.“
    Sie hatte recht. Offensichtlich hatte Estefan an der Tür gelauscht.
    Mittlerweile schien Isabelle zu demselben Schluss gelangt zu sein, denn sie zog eine Grimasse. „Oh, nein.“
    „Heute Nacht schläft er bei Alejandro, und morgen verschwindet er hier“, versprach Emilio.
    „Ich kriege jedes Mal Gänsehaut, wenn ich ihn sehe“, gestand sie. „Schon als Kind hat er mich immer so seltsam angeschaut.“
    Dann wollte sie sicher nicht wissen, dass Estefan damals schwer verliebt in sie gewesen war. Als er herausfand, dass sie mit Emilio zusammen war, hatte er seinem Bruder eine Riesenszene gemacht.
    „Emilio?“, begann sie und drückte seine Hand.
    „Hm?“
    „Ich habe Lenny nicht wegen seines Geldes geheiratet. Das war nicht der Grund, weshalb ich dich verlassen habe. Denk ruhig schlecht von mir, aber nicht so. Okay?“
    „Ich denke nicht schlecht von dir. Du machst es einem schwer, dich nicht zu mögen.“
    „Aber du sollst mich nicht mögen.“
    „Warum?“
    „Weil ich ins Gefängnis muss und dir nicht noch einmal wehtun will. Es ist besser, wenn du mich hasst.“
    „Hasst du mich denn?“
    „Nein. Ich liebe dich“, antwortete sie schlicht. „Schon seit ewigen Zeiten. Aber wir können nicht zusammen sein. Das wäre nicht fair.“
    Emilio wusste nicht, was er darauf erwidern sollte. Wie hatte er jemals annehmen können, sie sei berechnend und egoistisch? In Wahrheit hatte sie sich überhaupt nicht verändert, war immer noch das süße Mädchen, in das er sich vor fünfzehn Jahren verliebt hatte. Aber wenn sie ihn damals nicht verlassen hatte, um reich zu heiraten, weshalb dann?
    Wenn er sie direkt danach fragte, würde er bestimmt keine Antwort bekommen. Vielleicht ergab sich aus der Krankenakte die Lösung des Rätsels? Es gab jedoch noch etwas anderes, was er wissen wollte.
    „Wie kam es, dass deine Mutter auch angeklagt wurde?“
    „Nach dem Tod meines Vaters war sie völlig mittellos. Erstens hatte sie kein Geld, weil Vater hoch verschuldet war und sie nun die fälligen Rechnungen bezahlen musste. Zweitens war sie in finanziellen Dingen völlig unerfahren. Als Lenny ihr vorschlug, sie zur stillen Teilhaberin seiner Firma zu machen, sagte sie sofort Ja. Jetzt steckt sie mittendrin in dem Betrug. Und ich bin schuld.“
    „Wieso?“
    „Ich habe ihr geraten, bei Lenny einzusteigen, weil ich ihm vertraute.“
    „Macht sie dir Vorwürfe?“
    „Nein, natürlich nicht. Wenn sie wüsste, dass ich ein Geständnis ablegen

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