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Mein Mutiger Engel

Mein Mutiger Engel

Titel: Mein Mutiger Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louise Allen
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sie schon im Gasthof. Aufgeregt und mächtig stolz auf ihre eigene Klugheit, berichtete sie, was sie in Erfahrung gebracht hatte.
    "Mr. Highsons Haus liegt nicht mehr als eine Meile außerhalb der Stadt. Als ich dort ankam, begab ich mich zur Hintertür und fing an, mit dem Küchenmädchen zu plaudern. Ich sagte, ich wäre neu in der Gegend und würde Arbeit suchen, daher würde mich interessieren, wie es ihr hier gefiel."
    "Eine glänzende Idee, Jenny", warf Katherine anerkennend ein. "Hat sie denn gar keinen Verdacht geschöpft?"
    "Nein, überhaupt nicht. Da die Köchin ihren freien Tag hatte, musste sie die Mahlzeiten für ihren Herrn zubereiten. Also erbot ich mich, ihr zu helfen, und putzte das Gemüse, derweil sie mir alles über ihren Haushalt erzählte. Der Friedensrichter ist ledig; sein Personal besteht aus einem Kammerdiener, einem schon recht betagten Lakaien, der Köchin und dem Küchenmädchen. Nach dem Kochen gingen wir gemeinsam ins Speisezimmer, um den Tisch zu decken."
    "Jenny!" Katherine riss vor Bewunderung die Augen auf. "Konntest du noch mehr herausfinden?"
    "Nun, ich meinte, eine Stellung bei einem Friedensrichter müsse doch schrecklich aufregend sein. Ich erkundigte mich, ob denn nicht zu jeder Tages- und Nachtzeit gefährliche Verbrecher zu ihm gebracht würden und ob in seinem Arbeitszimmer ein richtiger großer Richtersessel stehe."
    "Und?"
    "Sie führte mich in sein Arbeitszimmer! Anscheinend arbeitet er dort jeden Nachmittag zwischen zwei und vier Uhr. Es liegt im Erdgeschoss und blickt auf den Garten hinaus. Sehen Sie, ich habe eine Skizze gemacht."
    "Du würdest eine ziemlich gute Spionin abgeben", brummte John widerwillig anerkennend.
    Katherine lehnte sich erleichtert auf ihrem Stuhl zurück und schloss für eine Sekunde die Augen. Dann nahm sie den Plan von Mr. Highsons Haus, um ihn zu studieren. "Wir müssen Folgendes tun. Hört gut zu."

6. Kapitel
    Um drei Uhr nachmittags am darauf folgenden Tag stand Katherine mit ihren beiden treuen Helfern am Rand eines Wäldchens, in gebührender Entfernung von Mr. Highsons Gartentor entfernt. Würde Black Jack Standon wirklich kommen, oder hatte sie seinen Stolz vielleicht überschätzt?
    Da hörte sie, wie hinter ihnen Äste knackten. Durch das Dickicht hindurch kam der Wegelagerer, der einen hübschen braunen Wallach am Zügel führte, auf sie zu. Nicks Pferd, dachte Katherine bei sich, aber dies ist sicherlich kein geeigneter Zeitpunkt, es zurückzufordern.
    "Guten Tag, Mr. Standon", begrüßte sie ihn so ruhig sie konnte. "Darf ich Ihnen John Morgan und Miss Pilgrim vorstellen?"
    "Guten Tag." Er nickte den beiden zu. "Hoffentlich wissen Sie auch, worauf Sie sich einlassen. Falls dies nämlich eine Falle sein sollte, werde ich mich wehren, und wer weiß, wer dann unter Umständen in meine Schusslinie gerät." Mit diesen Worten schob er seinen Mantelaufschlag zurück, sodass die Griffe zweier Reiterpistolen in seinem Gürtel zum Vorschein kamen.
    John trat streitlustig einen Schritt vor, doch Katherine hielt ihn zurück. "Schon gut, John. Mr. Standon, hier sehen Sie einen Plan des Hauses, den Miss Pilgrim nach ihrem gestrigen Besuch gezeichnet hat. Mr. Highson hält sich in diesem Augenblick in seinem Arbeitszimmer auf. John wird mich begleiten und vor der Tür aufpassen, dass wir nicht gestört werden. Haben Sie den Gegenstand?"
    Zur Antwort klopfte der Wegelagerer auf seine Westentasche. "Schade drum. Ich gebe ihn nicht gerne zurück."
    "Ich habe Sie immerhin dafür entschädigt", entgegnete Katherine mit Nachdruck. "Denken Sie an unsere Abmachung."
    "Schon gut, schon gut", murrte er.
    "Dann wollen wir nicht länger warten. Je schneller wir es hinter uns bringen, desto früher wird ein unschuldiger Mann freikommen. Jenny, John – gehen wir. Sie, Mr. Standon, müssen auf die andere Seite des Hauses."
    Kurz darauf klingelte eine blasse, verstörte junge Dame an der Haustür des Friedensrichters. Mit bebender Stimme erklärte Katherine, die ihre Aufregung nicht einmal spielen musste, sie habe einen neuen Überfall auf offener Landstraße zu melden. Der grauhaarige Diener bestätigte, dass Richter Highson zu Hause sei, und führte sie in einen kleinen, unaufgeräumten Salon. Wenige Augenblicke später kehrte er mit der Nachricht zurück, Mr. Highson wolle Mrs. Lydgate mit Vergnügen empfangen.
    "Vielen Dank", sagte Katherine nun freundlich, während sie sich mit ihrem Taschentuch die Augen tupfte. "Komm, Jenny."
    Mr. Highson war ein

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