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Mein Mutiger Engel

Mein Mutiger Engel

Titel: Mein Mutiger Engel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Louise Allen
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linke Augenbraue, der einzige Makel in diesem attraktiven Gesicht. Er konnte von Glück sagen, dass er das Auge nicht verloren hatte.
    Nun, gut aussehenden Herren begegnete man häufig. Wie kam es, dass ausgerechnet dieser Mann ihr Herz höher schlagen ließ? Wieso verspürte sie innerlich diesen unbestimmten, nagenden Schmerz, wenn er sie berührte oder ansah?
    Weil du mit keinem anderen vermählt bist, rief ihr die Stimme der Vernunft schroff in Erinnerung. Du hast mit keinem anderen im selben Bett geschlafen, bist von keinem anderen geküsst worden …
    Plötzlich schlug Nick die Augen auf. Katherine, die sich dabei ertappt fühlte, wie sie ihn aufmerksam betrachtete, errötete heftig. Sicherlich standen ihr ihre Gedanken deutlich ins Gesicht geschrieben!
    "Ich überlegte gerade, ob es dir wohl schon besser geht", erklärte sie rasch. Sorge um die Gesundheit eines Herrn war für eine junge Dame die einzige akzeptable Ausrede, ihn so anzustarren. "Du hast einen tiefen Schlaf."
    "Wie du siehst", bestätigte Nicholas lächelnd. "Bitte entschuldige mein ungeselliges Verhalten, aber in der Armee habe ich gelernt, jede Gelegenheit zum Schlafen zu nutzen."
    Katherine verkniff sich die Fragen, die sie ihm gerne über seinen Dienst als einfacher Soldat gestellt hätte. "Sehr vernünftig", erwiderte sie stattdessen lächelnd. "Jenny und ich haben derweil die Landschaft genossen."
    "Wo sind wir?", fragte er, wobei er sich vorbeugte, um aus dem Fenster zu blicken.
    "Bei Stevenage", teilte Jenny ihm mit, die in Wirklichkeit als Einzige ihrer Umgebung ein wenig Aufmerksamkeit geschenkt hatte.
    Nachdem er dies mit einem Nicken zur Kenntnis genommen hatte, lehnte er sich bequem zurück und schlief prompt wieder ein.
    Vier Tage später kochte Katherine vor unterdrückter Wut. Kein Zweifel, dieser Schuft mied sie mit Absicht! Gewiss war es klug, eine gewisse Distanz zu wahren, da sie ihre Ehe ohnehin bald annullieren lassen würden. Aber er könnte sich doch wenigstens die Zeit nehmen, ihr Näheres über seine Familie zu erzählen, in deren Kreis sie bald aufgenommen werden sollte.
    Am ersten Tag hatte Nicholas fast durchgehend geschlafen, am zweiten Tag gesellte er sich zu John auf den Kutschbock, und am dritten Tag übernahm er die Zügel. Abends, beim Essen, behandelte er Katherine stets mit zurückhaltender Höflichkeit, blieb jedoch unverändert schweigsam. Auch heute wechselten sich die beiden Männer wieder beim Kutschieren ab, während sie sich allmählich den nördlichen Grafschaften Englands näherten.
    Die kommende Nacht würden sie in York verbringen. Spätestens dort wollte Katherine Nicholas zwingen, mit ihr zu sprechen.
    "Geht es Ihnen gut, Miss Katherine?", sprach Jenny sie besorgt an.
    "Nun, ich habe etwas auf dem Herzen", begann Katherine in ruhigem Ton. "Ich würde gerne mit Mr. Lydgate darüber reden – doch der gibt sich alle Mühe, mir aus dem Weg zu gehen." Ihr Zorn wuchs spürbar, während sie endlich aussprach, was sie beschäftigte. "Ich weiß überhaupt nicht, was mich im Haus seiner Familie erwartet! Fest steht nur, dass er und sein Vater im Streit geschieden sind."
    Nach kurzem Schweigen bemerkte Jenny: "Ich glaube, ich bekomme Kopfschmerzen."
    "Möchtest du mein Riechsalz?", bot Katherine ihr an.
    "Nein, danke. Eher brauche ich frische Luft." Im nächsten Augenblick ließ Jenny die Kutsche anhalten und stieg aus, bevor einer der Männer ihr die Tür öffnen konnte. "John", rief sie. "Mein Kopf schmerzt ganz fürchterlich. Ich würde gerne eine Weile neben dir auf dem Kutschbock sitzen, an der frischen Luft. Hoffentlich macht es Ihnen nicht zu viele Umstände, mit mir den Platz zu tauschen, Sir?"
    Mit einem Zwinkern in Katherines Richtung kletterte Jenny auf den Kutschbock, während Nick sich im Innern des Wagens niederließ. "Eine sehr entschlossene junge Frau", bemerkte er.
    "Ja", bestätigte Katherine zögerlich. Enthielt diese Bemerkung etwa eine Spur Kritik? "Sie und John haben treu zu uns gehalten, als wir in Not gerieten. Ich weiß nicht, wie ich ohne die beiden zurechtkäme, und dabei bin ich häufig mit ihrem Lohn im Rückstand."
    "So treue Diener kann …"
    Er wurde von einem Knall unterbrochen, auf den unmittelbar danach noch ein zweiter folgte. Die Pferde blieben ruckartig stehen, sodass Katherine nach vorne geschleudert wurde, direkt in Nicks Arme. Als sie versuchte, aus dem Fenster zu schauen, schob er sie energisch hinter sich.
    "Was geht da draußen vor?"
    "Wegelagerer – zwei, glaube

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