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Mein Offizier und Gentleman

Mein Offizier und Gentleman

Titel: Mein Offizier und Gentleman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE HERRIES
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zu ihrem frisch angetrauten Gatten gesagt.
    „Ach, ich erwies ihm einmal einen Dienst“, erklärte Jack. „Nun, da wir verheiratet sind, wirst du nach und nach meine wahren Freunde kennenlernen, Liebste. Wir werden sie alle einladen, uns zu besuchen. Aber du sollst wissen, dass dieses Geschenk nicht nur mir, sondern speziell auch dir zugedacht war, denn in London sagte er einmal zu mir, er fände dich ganz entzückend, und beglückwünschte mich zu meiner Wahl.“
    „Oh …“ Vor Freude über das unverhoffte Kompliment errötete Lucy. „Deine wahren Freunde kenne ich, scheint es, noch nicht.“
    Jack hatte dann vorgeschlagen, nach ihrer Rückkehr aus Paris im Stadtpalais der Harcourts einen großen Ball für die Mitglieder des ton zu geben, die zur Trauung nicht eingeladen gewesen waren.
    Als sie nun Jack eintreten hörte, drehte sie sich lächelnd um. Er war barfüßig, und seine Haare waren noch ein wenig feucht vom Bad. In seinem Hausmantel aus schwarzem, mit Goldfäden durchwebten Brokat sah er großartig aus.
    „Woran denkst du?“, fragte er und trat zu ihr.
    „An die Trauung …“ Sie sah strahlend zu ihm auf. „Ach, Jack, ich bin so glücklich. Dabei hatte ich mich manchmal gefragt, ob dieser Tag je kommen würde …“
    „Glücklicher als ich kannst du nicht sein“, murmelte er, umschlang sie und zog sie dicht an sich. Seine Augen fl ammten vor Verlangen. Im Hochzeitskleid war sie wunderschön gewesen, nun, in dem zarten Nachtgewand, war sie verführerisch. „Ich liebe dich so sehr … ich will dich …“
    „Jetzt bin ich dein …“ seufzte Lucy und bog sich ihm sehnsüchtig entgegen, als er sie küsste, gab sich ganz ihrer unter seinem heißen Kuss aufwallenden Begierde hin. „Ich liebe dich, Jack.“
    „Ja, du bist mein – für immer, geliebte Lucy.“
    Als Lucy aufwachte, fand sie sich allein im Bett. Wo Jack wohl sein mochte? Es war noch früh, und sie hatte gedacht, er werde bis um Aufstehen bei ihr bleiben. In diesem Moment kam er, schon im Reitanzug, aus dem Ankleidezimmer.
    Er lächelte zärtlich. „Habe ich dich geweckt, Liebste? Ich ließ dich bewusst noch schlafen. Ich habe eine Überraschung für dich vorbereitet. Komm, du sollst sie sofort sehen!“
    „Ach, Jack, ich habe schon so viel von dir bekommen. Was ist es denn noch?“
    Er reichte ihr die Hand und zog sie vom Bett hoch. „Komm nur.“
    Nackt wie sie war, ohne Scham – warum sollte sie sich schämen, da er inzwischen jedes Fleckchen ihres Körpers kannte? – ließ sie sich zum Fenster führen und sah hinaus. Sie stieß einen begeisterten Schrei aus, als sie unten vor dem Haus ein wunderschönes Karriol stehen sah, und davor ein Paar herrlicher, genau aufeinander abgestimmter Rappen.
    „Oh, Jack, das ist für mich?“ Sie schaute ihn entzückt an. „Sind das nicht Vollblüter? Und der Wagen ist so elegant!“
    „Für meine Gattin nur das Beste“, erklärte Jack großartig. „Du hast dich als so hervorragende, couragierte Fahrerin erwiesen, Lucy! Warum solltest du dann nicht ein Gespann lenken, dessen ich mich als Fahrer auch nicht schämen würde?“
    „Jack, du verwöhnst mich.“ Überschwänglich umarmte sie ihn. „Ich mache mich sofort fertig! Ich kann es gar nicht abwarten! Danke, Liebster!“
    „Danke mir nicht!“ Ihr hingerissener Blick war ihm Belohnung genug für seine Großzügigkeit. „Ruf deine Zofe. Ich warte unten auf dich. Bevor wir abreisen, wollen wir die Gangart der neuen Rösser erproben.“
    Versonnen lächelnd ging er hinaus. Er wusste, dass ihr dieses Geschenk mehr Freude machte als alles sonst. Nicht einmal ein halbes Dutzend Diamantcolliers hätte sie derart entzückt – und auch auf die würde sie nicht verzichten müssen.
    Noch vor wenigen Wochen hatte er geglaubt, das Leben habe ihm nichts mehr zu bieten. Damals war ihm die Zukunft so düster und leer erschienen, dass er sich fast der betäubenden Wirkung des Alkohols ergeben hätte. Nun, mit Lucy an seiner Seite, würde er nie wieder diese schreckliche Leere emp fi nden. Von nun an besaß er alles, was sein Herz begehrte.
    – ENDE –

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