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Mein perfekter Sommer

Mein perfekter Sommer

Titel: Mein perfekter Sommer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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wihillst ihn kühüssen. Du wihillst es mit ihm mahachen.«
    »Jenna!«
    Cash (wie der verstorbene große Countrysänger, nicht wie das Werkzeug des Kapitals) ist der gut aussehende Junge mit den Dreadlocks, der letzten Monat zu ihrer Rettung herbeigeeilt ist. Wir waren gerade dabei, im Einkaufszentrum Flugblätter zu verteilen, als so ein vierschrötiger Typ mittleren Alters mit Livvy Streit anfing  – er baute sich vor ihr auf und fing an über den natürlichen Fortschritt und die menschlichen Errungenschaften zu labern, die Müllkippen und Umweltverschmutzung möglich machen. Gerade als die Dinge ein wenig heikel wurden, trat Cash auf den Plan und zwang den Mann zum Rückzug, woraufhin Livvy die Sinne schwanden und sie ihm praktisch zu Füßen lag. Er ist im Abschlussjahr an einer Schule am anderen Ende der Stadt und Gründungsmitglied der dortigen Umweltaktivistengruppe. Mit anderen Worten, er ist perfekt.
    »Gib’s zu, du hast Glück gehabt«, sage ich mit einem nur minimalen (und völlig verständlichen) Anflug von Eifersucht. »Der interessanteste Typ da unten in Orlando ist wahrscheinlich fünfzig oder so.«

    »Ach, ich weiß nicht«, sagt sie versonnen, »ich seh dich schon vor mir mit so einem Silberfuchs am Arm.«
    »Igitt!« Nun bin ich dran mit dem Rotwerden. »Livvy!«
    Sie lacht und greift mit einer Hand über mich rüber, um in ihrer Tasche nach der Tüte Jelly Beans zu wühlen, die sie immer dabei hat. »Nein, nun mal im Ernst, wir werden heute Abend jemanden für dich finden. Ich wette, Cash hat haufenweise süße Freunde, die dich mit Thoreau-Zitaten zudröhnen können, während sie dir verträumt in die Augen gucken …«
    »Kurz bevor ich den Staat verlasse.« Ich nehme eine Handvoll Bonbons und sortiere sie auf meiner Handfläche nach Farben.
    »He, das sind doch die idealen Voraussetzungen für eine irre, draufgängerische Affäre!«
    Die Röte, die die Gedanken an Cash Livvy ins Gesicht getrieben hat, ist immer noch nicht verblasst.
    »Ich wär ganz zufrieden mit einem normalen, langweiligen Date«, sage ich trocken.
    Sie verzieht das Gesicht und wir halten vor der Ampel.
    »Das funktioniert nur, wenn du mal eine Einladung annimmst, weißt du.«
    Ich esse noch ein Jelly Bean und wechsele das Thema. So einfach ist das nicht, jedes Mädchen in meinem Alter würde mir das bestätigen. Einen Typen zu finden, der süß und schlau ist und mich wirklich mag, ist schon schwer genug, selbst wenn er nicht die grundlegende Voraussetzung erfüllt, ebenfalls Umweltschützer zu sein. Damit will ich
sagen, der letzte Junge, der mit mir ausgehen wollte, war Jaz Simpson, und der verbringt seine Wochenenden auf Monster-Truck-Rallyes!
    Als wir vor Cashs Haus am Stadtrand angekommen sind, haben wir noch immer keinen Plan davon, wie ich dem Sommer in Florida entgehen kann, aber ich will mich nicht mehr länger selbst bemitleiden.
    »Machen wir uns nichts vor, ich bin dem Untergang geweiht«, verkünde ich strahlend, klettere aus dem Auto und mustere das Gewimmel von Teenagern, das den Vorgarten bevölkert. In Gruppen liegen sie auf Wolldecken auf dem Rasen herum und irgendeine Punkmusik dröhnt aus dem Haus, sobald die Tür aufgeht. »Also lass uns so viel Spaß wie möglich haben, bevor ich fahre, okay?«
    »Abgemacht!«, sagt Olivia.
     
    Die Party erweist sich als ziemlich lustig. Nicht mal als Olivia mich sitzen lässt, um mit Cash abzuhängen, macht mir das was aus. Das ist das Tolle am Green-Teen-Projekt und an Umweltsachen im Allgemeinen: Obwohl ich hier keinen kenne, haben wir eine gemeinsame Basis, ich fühle mich also nicht als Außenseiterin. Wie die Jungs vom Footballteam immerzu über Spiele und Training reden und die Indie Kids immer auf die Musik zurückgreifen können, hab ich den Umweltschutz. Bald sitze ich mit einer Gruppe gemütlich im Wohnzimmer, wo wir über unsere Lieblingsbücher reden und  – natürlich  – Thoreau.
    Plötzlich stürmt Olivia ins Zimmer. »Jenna!« Sie packt
mich am Arm und hüpft entzückt auf der Stelle. »Ich hab’s.«
    »Was? Moment mal, beruhige dich.« Ich lache. Aufgeregt wie sie ist, könnte man denken, ihre Eltern hätten ihr gerade ein Hybridauto gekauft.
    »Dein Sommer!«, kreischt sie. »Ich hab die Lösung, aber total!« Ohne eine Pause zum Luftholen stürzt sie sich in eine komplizierte Geschichte. » … und Cash hat von seinen Plänen fürs nächste Jahr geredet, du weißt ja, er nimmt sich vor dem College eine Auszeit und er hat gesagt, sein

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