Mein Seelenauftrag

großem Interesse, da er sowohl die Ziel- als auch die Lernachse betrifft. Aus diesem Grund haben wir zwei Übungen zusammengestellt – für jede Achse eine. Beginnen wir mit der Übung Wahlmöglichkeiten erkennen , bei der es hauptsächlich um die Zielachse geht.
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    Verantwortung übernehmen I: Wahlmöglichkeiten erkennen
    Die Übernahme persönlicher Verantwortung kann zur Herausforderung werden, da das Wort Verantwortung im westlichen Kulturkreis oft mit einem Gefühl von Last oder Pflicht verbunden ist. Die Menschen denken: »Wenn ich merke, dass ich für eine bestimmte Situation oder ein bestimmtes Gefühl verantwortlich bin, verpflichtet mich das auch dazu, etwas zu unternehmen.« Dabei drückt dieses Wort lediglich die Fähigkeit zu reagieren aus. Darüber hinaus bleibt es Ihnen überlassen, wie Sie das tun möchten: Sie können den Entschluss fassen, mit einer Sache auch weiterhin so umzugehen wie bisher, oder sich für ein anderes Vorgehen entscheiden. Das liegt ganz bei Ihnen.
    Die Übernahme persönlicher Verantwortung kann ferner dadurch zur Herausforderung werden, dass Sie zögern, die sich bietenden Alternativen zu bewerten, weil Sie nicht wollen, dass man Ihnen die Schuld für eine schlechte Entscheidung gibt oder Sie sich selbst dafür verurteilen. Dies ist das Egomodell von Richtig oder Falsch. Das Authentische Selbst kümmert sich nicht darum. Es will nur lernen und nähert sich dem Leben abwägend oder mit der Frage: Was funktioniert besser? Wenn Sie also aus einem seelischen Zusammenhang heraus leben möchten, müssen Sie das, was ist, urteilsfrei akzeptieren, die hundertprozentige Verantwortung für Ihre Entscheidungen übernehmen und allmählich eine stärker positive Wahl treffen. Schließlich lautet eine sehr gute Definition von Wahnsinn, dass man immer wieder dasselbe tut, aber andere Ergebnisse erwartet.
    Bei der folgenden Übung ist es auch wichtig zu erkennen, dass Verantwortung oft mit Verpflichtung in Zusammenhang gebracht wird. Es ist ein Fehler, eine derartige Verknüpfung herzustellen. Damit schränken Sie Ihre Bereitschaft ein, andere und vielleicht sogar produktivere Möglichkeiten in Erwägung zu ziehen. Trennen Sie diese beiden Vorstellungen deshalb bitte voneinander, wenn Sie den folgenden Prozess durchlaufen. Sie sollen hier lediglich in Betracht ziehen, dass es auch andere Alternativen gibt. Es ist nicht nötig, dass Sie sich an diesem Punkt bereits verpflichten, etwas anders zu machen. Wir bitten Sie lediglich, sich auch andere Möglichkeiten anzusehen. Wenn Sie diese Übung machen, werden Sie sicher verstehen, was wir meinen.
    1. Sammeln Sie Ihr Gewahrsein in Ihrem Herzen und suchen Sie bewusst nach Ihrem liebenden Kern. Wählen Sie dann eine aktuelle Situation, die Sie gern anders hätten.
    Beispiel : Ich will schon seit geraumer Zeit ein Kinderbuch schreiben, schaffe es aber offenbar nicht, einen Anfang zu machen.
    2. Sind Sie sich bewusst, dass Sie mit Ihren derzeitigen (inneren und/oder äußeren) Entscheidungen eher dafür sorgen, dass alles beim Alten bleibt?
    Beispiel : Innerlich bin ich mir bewusst, dass ich mir jedes Mal, wenn mir der Gedanke kommt zu schreiben, einrede, ich hätte sowieso nichts wirklich Wichtiges zu sagen. Äußerlich entscheide ich mich dafür, etwas anderes zu tun. Die Folge davon ist, dass ich das Schreiben auf unbestimmte Zeit verschiebe.
    3. Nehmen Sie sich Zeit und ziehen Sie in Betracht, dass es auch andere Möglichkeiten geben könnte, die vielleicht andere Ergebnisse bringen. Es geht hier nicht darum, etwas anders zu machen. Es geht schlicht darum, Alternativen zu erkennen.
    Beispiel : Innerlich könnte ich beschließen, mir zu sagen, dass ich lohnende und wertvolle Dinge mitzuteilen habe. Äußerlich könnte ich beschließen, eine bestimmte Zeit fürs Schreiben einzuplanen.
    4. Sie müssen sich jetzt nicht dazu verpflichten, etwas zu verändern. Nehmen Sie sich nur ein wenig Zeit, um sich vorzustellen, wie Sie diese neuen Entscheidungen jetzt in diesem Augenblick treffen.
    Beispiel : Da sitze ich nun, an meinem Schreibtisch. Ich spüre den inneren Impuls, ein wunderschönes Kinderbuch zu schreiben. Ich beschließe, ihn zu respektieren, und plane an vier Tagen in der Woche morgens jeweils zwei Stunden zum Schreiben ein. Da sitze ich dann und schreibe glücklich vor mich hin. Die Worte sprudeln nur so aus mir heraus. Ich fühle mich wunderbar.
    Hat Ihr Gewahrsein sich verändert? Wenn sie diese Visualisierungsübung machen, stellen