Mein sexy Chef (German Edition)
schüttelte den Kopf, und Rafe schenkte ihr ein strahlendes Lächeln. „Das ist ein gutes Zeichen“, sagte er vergnügt.
„Wie meinen Sie das?“
„Wer der See trotzen kann, läuft auch in Beziehungen nicht beim kleinsten Sturm davon“, erwiderte er. „Sind Sie sicher, dass Sie nicht für mich arbeiten wollen?“
„Rafe!“, rief Damien ihn zur Vernunft.
Sein Bruder hob entschuldigend die Hände. „Einen Versuch war es wert.“
„Es waren zwei Versuche. Lass es einfach bleiben.“
„Alter Griesgram“, murmelte Rafe und verzog sich auf das Unterdeck.
„Du springst ganz schön hart mit ihm um“, meinte Emma.
Damien schlang von hinten seine Arme um ihre Taille und führte sie zur Reling. „Rafe geht immer so weit, wie man ihn lässt. Er muss permanent seine Grenzen ausloten.“
„War er als Kind auch schon so?“, fragte Emma und schmiegte sich an Damiens warmen Arm.
„Das kann man wohl sagen. Er hat sich die wildesten Geschichten ausgedacht, wenn er Mist gebaut hat. Weil er so ein Wonneproppen war, ist er immer gut mit seinen Pflegeeltern ausgekommen. Die dritte Familie hat ihn permanent behalten wollen. Sie waren zwar nicht wohlhabend, aber das College konnten sie ihm schon finanzieren. Er hat sich durchgebissen und dann selbstständig gemacht. Nicht übel, würde ich sagen.“
„Er hat dich gerne in seiner Nähe, oder?“
Damien nickte. „Ja. Er mag vielleicht ein bisschen oberflächlich wirken, aber er hat viel Tiefgang. Als mein Vater starb und unsere Mutter uns weggegeben hat, waren wir alle schon zu alt, um uns völlig in unsere neue Umgebung zu integrieren. Wir alle wollten zurück in unser altes Leben.“
„Was ist mit deinem Bruder in Georgia?“
„Er ist genauso leistungsorientiert wie wir“, erzählte Damien. „Er fühlt sich bis heute schuldig, weil eigentlich er damals mit unserem Vater im Zug hätte sitzen sollen. Die Schuld der Überlebenden. Die viele Arbeit lenkt ihn ab.“
„Da habt ihr wohl alle etwas gemeinsam.“
Damien warf ihr einen Seitenblick zu. „Ich mache doch gerade Urlaub“, widersprach er. „Keine Verpflichtungen, keine Gutachten, nur du und ich.“
Sein Blick ging ihr durch Mark und Bein. „Als ob du mich nicht begutachten würdest.“
Sein Mund verzog sich zu einem sexy Lächeln, und er hob leicht ihr Kinn an. Was die Wellen nicht schafften, gelang Damien mit einem einzigen Kuss: Emma war schwindelig. „Seit wann bist du eigentlich so streitsüchtig?“, fragte er anschließend.
Gute Frage, dachte sie, während ihr die Knie weich wurden.
Emma gab der Versuchung nach und zog für den Rest ihres Aufenthaltes in South Beach in Damiens Suite. Ihr Leben erschien ihr in dieser Zeit wie ein einziger langer Traum, und so fand sie nichts, was sie an dem Ferienressort hätte aussetzen können.
Auf dem Rückflug zog sie gemeinsam mit Damien Resümee über die Anlage. „Mir fällt einfach nichts ein, was man kritisieren könnte!“, stellte sie fest. „Liegt es an mir, oder ist das Ressort schlicht und ergreifend perfekt?“
Er suchte ihren Blick. „Wir sollen einen objektiven Bericht erstellen, obwohl ganz offensichtlich jemand das Hotel informiert hat, dass wir kommen.“
Schuldbewusst wich Emma seinem Blick aus. „Waren die Betten zu weich oder zu hart? War das Essen in Ordnung?“ In ihre Arbeit zu flüchten schien ihr in diesem Moment der einzig sinnvolle Schachzug.
Er lachte auf. „Alles war perfekt.“
„Das Strandpersonal?“
„Weder zu aufdringlich noch zu zurückhaltend.“ Sein warmer Blick brachte sie zum Lächeln.
Emma räusperte sich. „Unser Fazit lautet also: kaufen.“
Entschieden schüttelte er den Kopf. „Unser Fazit lautet, dass das Ressort unter der augenblicklichen Leitung sehr gut läuft.“
„Irgendwelche Empfehlungen?“
„Da das Personal offenbar wusste, wer wir sind, würde ich davon absehen. Wie siehst du das?“
Emmas schlechtes Gewissen wurde schier unerträglich. „Ich schätze, du hast recht.“
„Das ist meistens so“, murmelte er resigniert.
Nach ihrer Rückkehr hatte Emma große Schwierigkeiten, mit ihren Gefühlen für Damien zurechtzukommen. Hinter geschlossenen Türen tauschten sie weiterhin Zärtlichkeiten aus. Manchmal rief er sie in sein Büro, um sie zu küssen, und an diesem Tag standen auf ihrem Schreibtisch ein Dutzend rote Rosen. Auch wenn keine Karte beilag, wusste Emma genau, dass sie von ihm kamen.
„Darf ich dich heute Abend zum Essen ausführen? Du hast hart gearbeitet,
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