Mein sexy Weihnachts-Mann!
zu machen.
Christian fluchte lautlos und machte noch einen Schritt rückwärts. Er runzelte die Stirn und presste die Lippen aufeinander. Ihm war deutlich anzuhören, dass er sich nur mühsam unter Kontrolle hatte, als er heiser sagte: „Ich gehe besser, bevor wir noch etwas tun, das wir später beide bereuen.“
Damit drehte er sich um und überließ es Amanda, sich darüber klar zu werden, was gerade passiert war. Sie waren Kollegen, und Christian stand in dem Ruf, ein Ladykiller zu sein. Sie sollte wohl dankbar sein, dass er am Ende doch noch genügend Weitsicht bewies, um aufzuhören, bevor die Dinge eskalierten.
Aber sie war nicht dankbar. Ganz im Gegenteil, sie war enttäuscht.
Na, dieser Mann versteht sich aufs Küssen, stellte Lola atemlos fest.
Sogar Angie fächelte sich Luft zu, ihre Wangen hatten einen dunkelroten Farbton angenommen. Dennoch holte sie Amanda wieder auf den Boden der Tatsachen zurück, was ja auch ihr Job als Schutzengel war. Natürlich versteht er sich darauf. Er hat unglaublich viel Erfahrung.
Erfahrung ist etwas sehr Gutes, gab Lola zurück und lächelte frivol.
Amanda fuhr sich mit der Hand durchs Haar und rutschte mit zittrigen Knien vom Schreibtisch herunter. „Ja, ja. Wie auch immer. Das ist jetzt nicht mehr wichtig. Er hat bekommen, was er wollte. Die Sache ist erledigt.“
Er hatte die Liste mitgenommen und seine Rache bekommen. Und sie würde noch lange von diesem unglaublich erotischen Kuss träumen.
3. KAPITEL
Christian ließ die blau-grau gestreifte Krawatte zwischen seinen Fingern hin und her gleiten, während er ruhelos in seinem Wohnzimmer auf und ab ging und darüber nachdachte, was sich vor wenigen Stunden zwischen ihm und Amanda abgespielt hatte. Dieser Kuss hatte seine Welt komplett auf den Kopf gestellt. Jetzt begehrte er Amanda so sehr, dass er an nichts anderes mehr denken konnte.
Eigentlich hatte er ihr wirklich nur eine Lektion erteilen wollen: Sie sollte lernen, dass man gebissen werden konnte, wenn man einen Wolf mit etwas reizte, das er haben wollte. Stattdessen war ihr gegenseitiges Verlangen erst richtig aufgeflammt. Amanda empfand es eindeutig genauso stark wie er selbst. Es hatte ihn seine ganze Willenskraft gekostet, sie nicht sofort auf ihrem Schreibtisch zu nehmen.
Oh, sie war mehr als bereit gewesen. Allein der Gedanke daran, wie sie die Beine um ihn geschlungen und sich an ihn geschmiegt hatte, erregte ihn.
Wie sollte er sich nun verhalten? Das Beste wäre, nichts zu tun. Er hatte es ernst gemeint, als er davon sprach, dass sie es bereuen würden. Immerhin arbeiteten sie zusammen. Und dann war da noch die Beförderung, auf die er hoffte.
Doch jetzt, nachdem er ihre provozierende Botschaft gelesen und sich vorgestellt hatte, wie viel Lust sie einander bereiten könnten, konnte er nicht anders: Er stellte sich die Frage, ob es sich nicht lohnen würde, ein Risiko einzugehen, um mit Amanda zu schlafen.
Ja! Die Antwort kam viel zu schnell, aber er wollte sich einfach nicht entgehen lassen, was er sich so sehr wünschte. Schließlich waren sie doch beide erwachsen. Warum sollten sie sich keine kurze Affäre jenseits von Arbeit und Büro gönnen? Nachdem Amanda bis jetzt so viel Wert auf Geheimhaltung gelegt hatte, wäre sie bestimmt damit einverstanden, ihre Liaison nicht an die große Glocke zu hängen.
Zum ersten Mal seit Stunden lächelte Christian. Wunderbar. Amanda wollte ihn fesseln und sehnte sich danach, mit ihm zu tun, was sie wollte? Kein Problem. Mit routinierten Bewegungen band er sich die Krawatte um.
Er war zu allem bereit. Was immer für erotische Spiele sich Amanda auch ausdenken mochte.
Es ist wirklich das Beste, dass Christian verschwunden ist, bevor ihr zu weit gegangen seid.
Weder Angies Stimme noch der Becher Schoko-Karamell-Eiscreme, den sie gerade löffelte, konnten Amanda trösten. Nicht einmal die brandneuen Jimmy-Choo-High-Heels, in die sie nach einem ausgiebigen heißen Bad geschlüpft war, trugen etwas zur Besserung ihrer Stimmung bei.
Sie schloss die Augen und seufzte schwer. Wenn weder ihre Lieblingseiscreme noch ein neues Paar Designerschuhe halfen, dann war es schlimmer um sie bestellt als je zuvor. Nachdem Christian sie mit seinem Kuss fast verrückt vor Verlangen gemacht und dann aus Angst, es später zu bereuen, allein gelassen hatte, hatte sie sich nicht sehr gut gefühlt.
Aber nie hätte sie gedacht, dass sie sich nach der Zurückweisung so kümmerlich fühlen würde. Dass sie sich so allein
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