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Mein Tag ist deine Nacht

Mein Tag ist deine Nacht

Titel: Mein Tag ist deine Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melanie Rose
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ersten Date wohl eher nicht so gut ankommen.
    Er begleitete mich zu meinem Auto, und ich entschuldigte mich nochmals dafür, dass ich schon gehen musste, ehe unser Abend überhaupt richtig begonnen hatte.
    »Ich rufe dich in ein paar Tagen an, wenn du die Möglichkeit hattest, dich richtig zu erholen.« Er gab mir einen verlegenen Kuss auf die Wange. »Und jetzt ab nach Hause mit dir. Du solltest dich mal so richtig ausschlafen.«
    Es war nach zehn, als ich schließlich ins Bett ging – Frankie in ihrem Körbchen neben mir. Ich war so müde, dass ich nicht einmal mehr dazu kam, mich zu sorgen, was nun wohl passieren würde. Mein letzter Gedanke war, der Alptraum könne ein für alle Mal vorbei sein. Vielleicht hatte der Blitzschlag ja doch real wirkende Träume ausgelöst, oder womöglich hatte es vorübergehend eine Panne in der Zeitlinie gegeben, die nun aber behoben war, so dass ich nie wieder Lauren sein müsste.
    Doch dieses Glück war mir nicht beschieden.
     
    Ich spürte, wie ich von Dr.Shakir wach gerüttelt wurde.
    »Lauren, wie fühlen Sie sich«, fragte er bestürzt.
    »Gut«, erwiderte ich benommen. Mir war, als wäre ich aus einem absoluten Tiefschlaf erwacht, denn ich bekam die Augen kaum auf und hatte garantiert völlig verquollene Augenlider.
    »Wir haben uns Sorgen um Sie gemacht. Erinnern Sie sich daran, wer Sie sind?«
    Einen winzigen Augenblick lang erwog ich, ihm zu sagen, ich sei Jessica Taylor, entschied mich jedoch dagegen. Was mir widerfuhr, war keine Folge eines medizinischen Zustandes, der Dr.Shakir je untergekommen war. Mir schien nichts anderes übrigzubleiben, als dieses seltsame Spiel, in dem ich mich einmal mehr wiederfand, mitzuspielen.
    »Ich bin Lauren Richardson«, erklärte ich. »Ich bin verheiratet und habe vier Kinder.«
    »Lauren, Schatz!«, ertönte eine Stimme von der anderen Raumseite. »Dein Gedächtnis ist zurückgekehrt!«
    Ich drehte mich um und sah Grant mit strahlenden Augen auf mich zukommen. »Wir – die Ärzte und ich – dachten, du wärst ins Koma gefallen! Wir glaubten, dich wieder zu verlieren!«
    Und zu meinem Entsetzen nahm mein Mann mich in die Arme und fing haltlos an zu schluchzen.
    Dr.Shakir schnippte die Finger in Richtung von Schwester Sally. »Könnten Sie Mr.Richardson bitte eine Tasse süßen Tee bringen, Schwester?«
    »Grant«, sagte ich von irgendwo unter seinem Jackett. »Ich kriege keine Luft mehr!«
    »Mach das nicht noch mal, Liebes.« Er ließ mich los, ergriff aber, sobald er sich auf die Kante des Stuhls neben dem Bett gesetzt hatte, meine beiden Hände. »Ich könnte es nicht ertragen, wenn du uns verlassen würdest!« Ich starrte in das tränenüberströmte Gesicht dieses Mannes, der mich mit einer solchen Liebe anhimmelte, dass sich in mir leises Mitleid regte. Grant war kein starker Mensch. Seine Frau schien er anzubeten, doch je mehr ich von ihm sah, umso klarer wurde mir, wie sehr er Lauren brauchte.
    »Ich habe doch nur geschlafen«, erklärte ich ihm sanft. »Seit dem Blitzschlag fühle ich mich so müde.«
    Sein Blick schoss zu Dr.Shakir, der seinen Kopf schüttelte, als wäre ihm ein solcher Zustand nicht bekannt.
    »Seit sieben Uhr haben die Schwestern versucht, Sie zu wecken, Lauren«, sagte Dr.Shakir. »Am Ende haben sie mich gerufen, aus Angst, Sie könnten ins Koma gefallen sein. Unsere Tests haben zwar angezeigt, dass sich Ihr Stoffwechsel erheblich verlangsamt hatte, aber Ihre Vitalorgane waren voll funktionsfähig. Nur aufwecken konnten wir Sie einfach nicht.«
    »Ich glaube«, sagte ich langsam und begriff, dass sich meine schlimmsten Befürchtungen bewahrheitet hatten, »dass ich von nun an möglicherweise eine Menge Schlaf brauche. Sorgen muss man sich deswegen allerdings nicht machen.«
    »Lauren!«, rief Grant aus, und seine Niedergeschlagenheit wich unverhüllter Wut. »Sie haben drei Stunden lang versucht, dich wach zu bekommen! Das ist nicht normal, Schatz!«
    »Hättest du mich denn nicht lieber ein paar Stunden täglich zurück als überhaupt nicht?«, versetzte ich.
    Grant machte ein beleidigtes Gesicht, aber ich fuhr unverdrossen fort. »Was ich dir zu sagen versuche, ist, dass ich, wenn ihr mich aufwachen lasst, wenn ich dazu bereit bin, vermutlich wesentlich schneller wieder gesund sein werde.«
    Grant nickte schließlich und ging, etwas murmelnd, von wegen, wie ich auf ein Kommando hin aufwachen könne, übersteige seinen Horizont, auf den Gang hinaus. Er rief die Kinder, ich schloss wieder die Augen

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