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Mein total genialer Doppelgaenger laesst nicht locker

Mein total genialer Doppelgaenger laesst nicht locker

Titel: Mein total genialer Doppelgaenger laesst nicht locker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. E. Castle
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zurückgekommen und wirkte ganz aufgeregt. Ihre Wangen hatten die Farbe von Erdbeeren angenommen und mit einer Hand zupfte sie wie besessen ihr Haar zurecht, während sie mit der anderen ein Stück Papier umklammert hielt. Amandas Zettel. Sie hatte ihn unauffällig in Frau Snappers Handtasche verschwinden lassen, als sie das Restaurant betreten hatten. Offensichtlich war der Coup gelungen.
    »Kinder«, verkündete Frau Snapper, als sie bei ihrem großen Tisch angekommen war, und atmete einmal tief durch, um sich zu sammeln. »Es gibt da … eine kleine Terminänderung, aufgrund … von Geschäften – wichtigen Geschäften! –, um die ich mich zu kümmern habe. Ihr habt den restlichen Nachmittag zur freien Verfügung.«
    Am Tisch brach Jubel aus. Frau Snapper hob die Hand, um die Klasse zu beruhigen. »Ihr müsst bloß auf dem Hotelgelände bleiben, aber ihr dürft den Pool und alle anderen Einrichtungen nutzen, wenn ihr mögt. Herr Krenser?«
    Der dürre, bebrillte Hilfsbibliothekar, der als eine der Aufsichtspersonen dabei war, trat, die Serviette noch in den Kragen gesteckt, zu Frau Snapper.
    »Ja, bitte?«, sagte er.
    »Sie übernehmen die Verantwortung, solange ich weg bin«, sagte sie und ignorierte Herrn Krensers gestammelten Protest. Sie drehte sich um und sprintete beinahe aus dem Restaurant.
    Amanda sah Fisher mit einem selbstzufriedenen Grinsen im Gesicht an.
    »Wir warten, bis alle aufstehen, und schleichen uns dann in dem Trubel heimlich raus«, meinte sie. »Krenser wird es nicht mal merken. Gestern hat er mich Penelope genannt.«
    »Wo hast du denn solche krummen Touren gelernt?«, fragte Fisher und stopfte sich sein letztes Sternpommes in den Mund.
    »So bin ich von Natur aus«, antwortete sie mit einem Grinsen.
    Als alle mit dem Mittagessen fertig waren, versuchte Herr Krenser die Klasse zusammenzutreiben.
    »Wenn ihr jetzt alle mal … wenn ihr euch vielleicht in einer ordentlichen Reihe aufstellen könntet …«, stammelte Herr Krenser. Er flitzte von einem Tisch zum anderen und fuchtelte dabei mit den Armen herum, als wären die Schüler Staubkörnchen, die er abwehren wollte. »B…bitte … jetzt ist eure Kooperation gefragt …«
    »Das ist unsere Chance«, zischte Amanda, als Herr Krenser mit dem Nachbartisch beschäftigt war. »Mir nach.« Sie scherte aus der Gruppe aus. Fisher blieb ihr dicht auf dem Fersen und hielt FF , in Trevors Decke gewickelt, fest im Arm. Fisher warf einen verstohlenen Blick zurück, als sie aus einer Seitentür schlüpften. Krenser betrachtete stirnrunzelnd den Platz, den Fisher und Amanda gerade verlassen hatten. Doch just in diesem Moment klatschte ihm ein Sternpommes an den kahlen Hinterkopf und ein Tisch voller Jungs brach in Gelächter aus. Fisher sah noch, wie Herr Krenser herumfuhr, um sie zurechtzuweisen.
    Sie verließen das Hotel, und Amanda rief ein Taxi mit einem Pfiff auf zwei Fingern, bei dem Fisher nur so staunte. Sie nannte dem Fahrer Bibi Bolitzkis Adresse und los ging es. Der Wagen schlingerte auf einen sechsspurigen Highway und wechselte die Spuren mit einem Tempo, dass Fisher spürte, wie sein Hirn gegen die Schädelwand gepresst wurde. Glücklicherweise war ihr Ziel bloß wenige Minuten entfernt und schon bald verließen sie den Highway und hielten vor Bibis Büro.
    Das Gebäude, in dem Bibi arbeitete, war ein Monstrum aus Granit und Glas, dessen Vorplatz von einer Statue geschmückt wurde, die entweder eine mythologische Figur sein mochte – oder ein riesiger Tausendfüßler. Es war schwer zu sagen. Ein Strom sehr wichtig aussehender Männer und Frauen in sehr teuren maßgeschneiderten Anzügen und Kostümen betraten und verließen das Bürogebäude, wobei alle währenddessen in mehrere elektronische Geräte gleichzeitig sprachen.
    Im Aufzug erstickten Fisher und Amanda beinahe an dem starken Parfüm- und Rasierwassernebel. Als sie den zweiunddreißigsten Stock erreichten, stolperten sie vom Sauerstoffmangel noch leicht taumelig hinaus in einen stinkvornehmen Flur. Die mahagonivertäfelten Wände und Decken hatten silberne Verzierungen. Ein runder Empfangstresen aus schwarzem Marmor stand dort, wo sich mehrere kleinere Flure trafen. Die junge Frau hinter dem Tisch tippte in aller Ruhe auf einer Tastatur herum und wirkte sehr gelangweilt. Das Spiegelglasfenster hinter ihr reichte bis zum Boden und Fisher wurde schwindelig vom bloßen Durchgucken.
    Fisher räusperte sich. »H…hallo«, sagte er, als er an den Tisch trat. Amanda hielt sich etwas

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