Mein total genialer Doppelgaenger laesst nicht locker
hinter ihm.
Die Rezeptionistin schaute auf und sah sich stirnrunzelnd um. Dann fuhr sie ihren Stuhl etwas höher und erblickte Fisher, der fast vollkommen von ihrem Empfangstisch überragt wurde. Sie rümpfte missbilligend die Nase, als sie das seltsam aussehende Bündel auf seinem Arm entdeckte.
»Kann ich dir helfen?«, fragte sie in einem Ton, der nahelegte, dass ein »Ja« nun wirklich die letzte Antwort war, die sie auf ihre Frage hören wollte.
»Ich bin hier, um Bibi Bolitzki zu treffen«, sagte Fisher und fühlte sich ganz klein und verlassen, besonders da Amanda Muffensausen bekommen zu haben schien. Er funkelte sie über die Schulter verärgert an und versuchte ihr dann einen »Los, komm schon her«-Blick zuzuwerfen. »Mein Name ist Fish… äh … Basley.«
Die Frau atmete geräuschvoll aus, drückte eine Taste und schaute eine Weile auf ihren Bildschirm.
»Vierte Tür rechts«, meinte sie dann und zeigte mit ihrem langen, manikürten Finger auf einen der Flure.
»Danke«, krächzte Fisher. Er fühlte sich, als hätte er soeben einen Bogen Sandpapier verdrückt. Er gab Amanda ein Zeichen.
Sie gingen den Gang entlang und bei jedem Schritt hallten ihre Schritte dumpf auf dem polierten Marmor wider.
»Ich bin gleich wieder da«, sagte Amanda, sobald sie die richtige Tür erreicht hatten. Auf einem riesigen Schild stand in kunstvoller goldener Schrift: BIBI BOLITZKI.
»Was?«, zischte Fisher. »Wohin gehst du?«
»Ich muss bloß schnell was erledigen«, sagte sie. »Geh schon mal vor, ich komme in zwei Minuten nach.«
Bevor Fisher etwas erwidern konnte, hatte sich Amanda auch schon davongemacht. Ein Teil von ihm wollte ihr hinterherlaufen. Wie konnte sie ihn bloß im letzten Moment hängen lassen, obwohl sie doch darauf bestanden hatte mitzukommen? Was dachte sie denn, wie er das ganz alleine schaffen sollte?
Gedanken wirbelten ihm durch den Kopf, schneller als in der Riesenzentrifuge seiner Mutter. Er gab sich gerade als Zwo aus. Was also würde Zwo jetzt tun? Zwo war ungestüm, geradeheraus, furchtlos. Er würde einfach durch diese Tür marschieren, ohne groß darüber nachzudenken.
Also drehte sich Fisher wieder zu besagter Tür um, holte tief Luft und klopfte an.
»Herein«, hörte er Bibi Bolitzkis Stimme rufen. Er drehte den versilberten Knauf und trat mit FF auf dem Arm ein.
Das Büro wirkte, als hätte man den kompletten Inhalt eines Souvenirladens in eine Kabine der Titanic gekippt. Sofas aus Samt mit goldenem Blattmuster krümmten sich unter haufenweise billigen Plastikpuppen, Sammeltassen und Tüten voller Mundharmonikas. In einer Ecke stand eine museumsreife Großvateruhr ohne Stundenzeiger, an deren Messingpendel ein Stoffaffe mit Klettverschlusshänden hing.
Bibi saß hinter einem Mahagonischreibtisch voller Wackelkopffiguren und Papierstapeln, so hoch, dass sie lange Schatten warfen. Sie trug einen streng geschnittenen grauen Anzug und eine viel dezenter wirkende Sonnenbrille als am Tag zuvor, auch wenn Fisher noch immer nicht verstand, warum sie sie drinnen aufhatte. Ihre Haare waren perfekt frisiert.
»Basley!«, rief sie und wies auf einen mit Leder bezogenen, gepolsterten Stuhl, der aussah, als könne er ihn am Stück verschlingen. »Komm rein und nimm Platz. Ist das unser kleiner zukünftiger Star?« Sie sah FF an und grinste bis über beide Ohren.
»Hallo, Frau Bolitzki«, sagte Fisher, wickelte FF aus der Decke und nahm ihm Trevors Zahnspangengestell vom Kopf. »Jap, das ist FF .«
»Bitte nenn mich doch Bibi«, sagte Bolitzki und blätterte in einer Mappe auf ihrem Tisch. »Also, ich habe hier ein paar Ideen ausgearbeitet, für den kleinen Kerl – wie war sein Name doch gleich?«
» FF «, antwortete Fisher. »Fliegendes Ferkel.«
»Ach ja«, sagte Bolitzki. »Ein reizender Name für ein Haustier, aber wir werden einen Künstlernamen mit etwas mehr Glanz für ihn brauchen. Was hältst du von Jet Jolly, das Wunderschwein oder Champ Schnüffelschwein ?«
»Ähm …«, meinte Fisher und blickte auf FF hinunter.
»Zu gewöhnlich?« Bolitzki tippte sich nachdenklich ans Kinn. »Denkst du an etwas mit mehr Raffinesse? Wie wäre es mit Speck-Takel, Prinz der Lüfte oder Baron von Bacon ?«
» Baron Bacon ist nicht schlecht«, räumte Fisher ehrlich ein.
»Na ja, das müssen wir auch nicht gleich entscheiden. Hier sind ein paar Ideen, die mein Team und ich mal angedacht haben. Stell dir vor: eine heruntergekommene Stadt voller verfallender Gebäude, die ständig Feuer
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