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Mein total genialer Doppelgaenger laesst nicht locker

Mein total genialer Doppelgaenger laesst nicht locker

Titel: Mein total genialer Doppelgaenger laesst nicht locker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. E. Castle
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flüsternd kurz ein paar Worte gewechselt hatten, zogen sie sich wieder in Richtung Einlass zurück. Entweder waren sie zu dem Schluss gekommen, dass Fisher während des Tanzes entwischt war, oder sie wollten nicht länger bleiben und noch mehr Aufmerksamkeit auf sich ziehen.
    »Tja«, meinte Fisher, »ich sollte dann mal wieder los. Danke, Henry.«
    »Wofür?«, fragte dieser.
    »Oh, ähm …« Fisher zerbrach sich den Kopf nach der richtigen Formulierung. »Dafür, du weißt schon, dass du die hippsten Beats auflegst.«
    »Ja, das ist, was ich mache, mein junger Freund!«, sagte Henry und wandte sich wieder seinem Mischpult zu. »Immer weiter rocken!«
    Schließlich fand Fisher die Hintertür des Clubs. Zehn Minuten lang schlängelte er sich durch kleine Straßen und Seitengassen, bloß um sicherzugehen, dass er die Spione auch wirklich abgeschüttelt hatte.
    Endlich konnte er wieder ruhig atmen, doch dann wurde ihm klar, dass er absolut keine Ahnung hatte, wo er sich befand. Und je mehr er darüber nachdachte, desto unwahrscheinlicher erschien es ihm, dass er Zwo finden würde, selbst wenn er je den Melrose Place erreichen würde. Und dann war da ja auch noch FF . Wenn er sich einen Moment die Zeit nahm, darüber nachzudenken, erkannte er das ungeheure Ausmaß seiner Aufgabe. Fisher hatte absolut keinen Hinweis auf den Aufenthaltsort des kleinen Schweinchens. Er könnte buchstäblich Jahre damit verbringen, diese Riesenstadt auf den Kopf zu stellen, ohne ihm auch nur nahe zu kommen.
    Und sollte FF doch bloß mit den anderen Tieren ausgebüchst sein und wieder gefunden wurde, wollte er im Hotel sein, um die Neuigkeit sofort zu erfahren.
    Abgesehen davon war es für Fisher eindeutig zu gefährlich, in den Straßen von Los Angeles herumzuspazieren, wo die Agenten noch immer die Gegend nach ihm durchkämmten. Er würde ins Hotel zurückkehren und sich dort eine neue Strategie zurechtlegen.
    Er lief weiter die Straße hinunter und suchte nach einem Orientierungspunkt oder einer Telefonzelle oder nach jemandem, der ihm helfen würde, aber alle hetzten bloß an ihm vorbei, ohne ihn eines weiteren Blickes zu würdigen. Dann entdeckte er ein kleines Imbisslokal, dessen einfaches Neonschild in einem freundlichen, warmen Rostrot leuchtete.
    Er schob die Glastür auf und ging an die Theke, wo er auf einem mit burgunderrotem Kunstleder gepolsterten Stuhl Platz nahm. Er hatte gerade genug Kleingeld, um sich eine Cola zu bestellen. Etwas Süßes würde ihm jetzt sicher guttun.
    »Was darf’s denn sein, Kleiner?«, fragte ihn die Bedienung hinter der Theke. Sie hatte ein hübsches, freundliches Gesicht, strahlend blaue Augen und hellbraunes, zu einem Knoten gebundenes Haar.
    »Ich bekomme bloß eine …« Der Rest des Satzes blieb Fisher im Halse stecken, als er sie näher betrachtete. Dieses Gesicht kannte er doch. »Sie … «, sagte er und bekam ganz große Augen, »Sie sind die Frau aus der Fleckweg -Werbung!«
    »Bekämpft Flecken im Nu«, sagte sie mit einer müderen, sarkastischeren Version ihrer Werbespot-Stimme. »Ja, das bin ich. War ich. Ich wurde ausgemustert, als die Firma sich entschloss, mit ihrer Werbekampagne eine andere Richtung einzuschlagen. Glücklicherweise habe ich noch ein anderes Engagement, das bald losgeht, damit ich endlich hier rauskomme. Ich heiße übrigens Jenny.« Sie tippte mit dem Fingernagel auf das Plastiknamensschild an ihrer verschlissenen Uniform. »Jenny Nichols.« Sie hielt ihm die Hand hin.
    »Fisher Bas«, sagte Fisher und schüttelte ehrfurchtsvoll ihre Hand. Da war sie. Die Frau, die Zwo für seine Mutter hielt. Und die ganze Zeit versuchte Zwo an eine Rolle in einem Fleckweg -Spot zu kommen, weil er glaubte, das bringe ihn ihr näher. Aber da war sie und servierte Imbisse für ein paar Dollar Trinkgeld.
    »Also, was machst du denn hier so ganz alleine?«, erkundigte sich Jenny und zapfte ihm ein großes Glas Cola. »Geht aufs Haus. Du siehst aus, als könntest du’s brauchen.«
    »Wow … danke«, sagte Fisher, ergriff den Strohhalm und nahm einen großen Zug. Die eiskalte Limo rann seine Kehle hinunter und verursachte einen leichten stechenden Kälteschmerz in seinem Kopf. Genau das, was er jetzt brauchte.
    »Sind deine Eltern in der Nähe? Hast du keine Hausaufgaben zu erledigen oder so was?«
    »Na ja, ich …« Fisher hielt inne, senkte den Blick und seufzte. Wenigstens einer Person konnte er heute wohl die Wahrheit erzählen. Zumindest Teile davon. »Ich bin hier auf

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