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Mein total genialer Doppelgaenger laesst nicht locker

Mein total genialer Doppelgaenger laesst nicht locker

Titel: Mein total genialer Doppelgaenger laesst nicht locker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. E. Castle
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schon viele Leute davon reden hören, dass sie auf der Suche nach sich selbst seien. Ich glaube nicht, dass es das ist, was sie damit gemeint haben.
    Fisher Bas, Persönliche Aufzeichnungen
    Fisher trottete langsam den Hotelflur entlang, gefangen in dem nebelartigen Zustand zwischen völliger Erschöpfung und Adrenalintaumel. Er erreichte seine Zimmertür gerade, als die Schritte der Aufsichtsperson durch das Treppenhaus hallten. Er steckte seinen Chipkarteschlüssel in den Schlitz, machte die Tür so schnell und leise er konnte auf und schloss sie vorsichtig wieder hinter sich.
    Fisher wollte das Licht nicht anschalten, also blieb er eine Weile stehen, bis sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten. Warren schlief und hatte sich ganz unter seiner Bettdecke verkrochen. Fisher schlich sich auf Zehenspitzen zu seinem Bett, schlug die Decke zurück und kroch in voller Montur darunter. Als er seinen Kopf aufs Kissen sinken ließ, stieß er einen tiefen Seufzer aus.
    Da spürte er etwas unter seinem Kopf knirschen. Wahrscheinlich hatte Warren in Fishers Bett Chips geknabbert. Er setzte sich genervt auf und tastete nach dem Objekt des Anstoßes.
    Aber es waren keine Chips. Es war ein Blatt Papier und es war auf dem Kissen festgeklebt worden.
    Fishers Müdigkeit war sofort verflogen. Mit zitternder Hand schaltete er die Nachttischlampe an.
    Die Nachricht war mit einem dicken schwarzen Stift und in kantigen Blockbuchstaben auf einen linierten Zettel geschrieben.

    Fisher stockte das Herz. Dann fing es an zu rasen. Er hielt sich die Nachricht näher unter die Nase, als könne das ändern, was darauf geschrieben stand. Doch dieselben schrecklichen Worte starrten ihm entgegen.
    Fisher sprang mit dem Zettel in der Hand aus dem Bett. Er dachte nicht mehr daran, leise zu sein, und rannte den Flur hinunter bis zu Amandas Zimmertür. Er pochte mit den Fingerknöcheln dagegen. Als sich nichts rührte, klopfte er noch ein bisschen lauter.
    Die Tür schob sich langsam auf. Amanda hatte offensichtlich bereits geschlafen. Ihr Gesicht wirkte verknittert und sie blinzelte in das helle Licht der Flurbeleuchtung. Überraschenderweise war ihr Pyjama pinkfarben. Fisher hatte angenommen, Amanda würde in einer Schutzweste oder etwas in der Art schlafen.
    »Fisher?«, fragte sie verschlafen. »Was willst du?«
    Er reichte ihr den Zettel. »Das habe ich gerade auf meinem Kissen gefunden.« Er sah zu, wie sie die Nachricht las und ihre Verwirrung sich in blanke Angst wandelte. Fishers Herz schlug im Panikmodus.
    » FF und Zwo sind ganz klar in Gefahr.« Wieder , fügte er in Gedanken hinzu. »Hör zu, ich muss ins Studio 44. Hilfst du mir?«
    Eine Sekunde lang sah es so aus, als würde Amanda Nein sagen. Sie wandte sich von Fisher ab, sodass er bloß ihr Profil sehen konnte. Dann holte sie tief Luft, warf ihr Haar zurück und sagte: »Zwo mag ja vielleicht ein Blödmann sein, ein Großmaul und Möchtegernstar, aber er hat es trotzdem verdient, wenigstens seinen ersten Geburtstag zu erleben. Und ich werde nicht zulassen, dass FF etwas zustößt. Ich pack schnell ein paar Sachen zusammen. Wir treffen uns in fünf Minuten im Treppenhaus.« Sie verschwand wieder in ihrem Zimmer und machte die Tür so schnell zu, dass Fisher nichts mehr erwidern konnte. Er rannte zurück in sein Zimmer. All seine Erschöpfung war wie verflogen.
    Exakt fünf Minuten später stand er wieder im Flur, seinen »Busch im Rucksack«-Prototyp über die linke Schulter geschlungen und auch sonst bepackt mit jedem nützlichen und halbnützlichen Gerät, das er in seinem Koffer hatte finden können.
    Amanda erwartete ihn bereits. Sie hatte eine graue Jeans an, einen grauen Rolli und abgelatschte Turnschuhe. Statt ihrer üblichen Brille trug sie eine schnittige Sportbrille. Sie ließ ihre Fingerknöchel knacken und nickte Fisher zu.
    »Können wir los?«, fragte sie.
    »Auf geht’s«, antwortete Fisher.
    Amanda ging voran. Sie glitt geräuschlos durch den Flur und hielt nach herumschnüffelnden Aufpassern Ausschau, bevor sie vorsichtig die Tür zum Treppenhaus aufmachte. Fisher folgte ihr und gab acht, dass seine Turnschuhe nicht quietschten.
    Sie erreichten die Hotellobby. Ein paar späte Gäste hatten sich um die Bar versammelt. Das Treppenhaus befand sich auf der einen Seite der großen Haupthalle zwischen der Eingangstür und den Aufzügen. Gegenüber war das mit Teppich ausgelegte Foyer, das zum Eingang des Restaurants führte.
    »Warte«, zischte Amanda und hob die

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