Mein total genialer Doppelgaenger laesst nicht locker
Klassenfahrt. Wir wohnen im großen King of Hollywood Hotel . Ich bin abgehauen und hab mich verlaufen.«
»Tja«, sagte sie, »zufällig endet meine Schicht in ein paar Minuten. Bleib einfach hier, relaxe und trink in Ruhe aus. Ich bring dich zurück, wenn ich hier fertig bin.«
»Danke«, sagte Fisher und stützte den Kopf in die Hand. Er hatte die zwei anstrengendsten Tage seines Lebens hinter sich – und angesichts einiger anderer Tage in der letzten Zeit, wollte das schon was heißen. Er rieb sich mit beiden Händen das Gesicht und versuchte, etwas von dem aufgestauten Stress loszuwerden. Er atmete langsam und tief durch und sein rasendes Hirn verfiel langsam in ein Traben und dann in ein Schlendern. Er würde schon einen Weg aus dieser Sache finden. Einfach ruhig bleiben, nachdenken und die beste Vorgehensweise festlegen. Sein Atem wurde noch ruhiger. Die Kälte in seinem Kopf ließ langsam nach … jetzt wurde ihm warm …
»Gut geschlafen?«
Fisher blickte überrascht hoch. Auf dem Stuhl neben im saß Zwo. Jenny Nichols war weg. Sonst war das Lokal leer.
»Zwo!«, rief Fisher. »Wie hast du mich gefunden?«
»Ich hab da so meine Möglichkeiten«, antwortete Zwo grinsend. »Komm, ich zeig dir, was ich entdeckt habe.« Zwo packte Fisher an der Hand und führte ihn in den hinteren Bereich des Lokals zur Küchentür.
»Du hast etwas in der Küche entdeckt?«, fragte Fisher verwundert.
»Wirst schon sehen«, erwiderte Zwo, und sie gingen hinein.
Fisher sah sich um. »Wow«, sagte er. »Das sieht ja genauso aus wie die Küche bei uns zu Hause. Also, was hast du entdeckt?«
»Das.« Zwo runzelte die Stirn und zeigte auf einen dunklen runden Klecks auf der Arbeitsplatte. »Das ist ein Fleck. Der macht mich noch irre. Ich muss ihn wegbekommen.« Mit diesen Worten holte er eine kleine Flasche Fleck-weg aus seiner Tasche, schnappte sich einen Lappen und fing an zu schrubben. Der Fleck ging nicht sofort weg, also schrubbte er immer fester, bis Fisher seinen Arm bloß noch verschwommen wahrnehmen konnte. Fisher hatte das Gefühl, er könne einen Anflug von Rauch riechen.
»Vorsicht«, warnte er.
»Ich muss diesen Fleck wegbekommen!«, sagte Zwo, diesmal nachdrücklicher, und schrubbte noch heftiger drauflos.
Die Arbeitsplatte fing an zu rauchen und zu knistern.
»Zwo, stopp! Das wird zu heiß!«, rief Fisher. Aber es war zu spät. Funken flogen durchs Zimmer, Feuerzungen leckten über den Boden und griffen auf die Wände über.
»Oh nein!«, sagte Zwo. »Wir brauchen Hilfe!« Er rannte zu einem Fenster und fing an, um Hilfe zu rufen. Fisher fiel auf, dass das Fenster auf eine breite Großstadtstraße hinausführte und sie sich hoch oben im zehnten Stock befanden. Aber Zwos Rufe wurden von Trompeten und Trommelgeräuschen übertönt.
»Schau!«, rief Zwo aufgeregt, während die Flammen immer näher rückten. »Da ist er!«
»Wer?«, fragte Fisher. »Woher kommt diese Musik?«
Daraufhin kletterte Zwo aufs Fensterbrett und sprang.
Fisher hechtete mit einem entsetzten Schrei zum Sims. Doch dann sah er, dass Zwo nicht in den Tod gesprungen war. Er saß stolz auf … FF. Nur dass FF so groß war wie ein Ackergaul, in der Luft schwebte und einen hautengen Superheldenanzug mit einem riesigen C auf dem Bauch anhatte.
»Das ist Champ Schnüffelschwein!«, rief Zwo. »Der waghalsige, verwegene Wohltäter, dessen tollkühne Taten die Anständigen vor dem Verderben bewahren! Los, Fisher! Spring!«
Fishers Augen tränten. Die Flammen krochen ihm praktisch schon den Rücken hoch. Er bekam kaum noch Luft.
»Spring, Fisher! Spring! Fisher!«
»Fisher.«
Fisher erwachte mit einem Ruck. Jenny rüttelte ihn sanft. »Wach auf. Du bist eingenickt.«
Fisher öffnete die Augen. Die kalte Theke bohrte sich leicht in seinen Hals. Er setzte sich auf, schüttelte den Kopf und versuchte den skurrilen Traum aus seinem Kopf zu verbannen. Es hatte sich alles so echt angefühlt … Er schauderte. Die Hitze und die Flammen.
»Danke«, sagte Fisher und rieb sich die Augen.
»Kein Problem, Fisher. Jetzt bringen wir dich erst mal zurück in dein Hotel.«
Das Bild von FF als riesigem Superhelden hatte sich in Fishers Kopf festgesetzt. Er hatte einen Kloß im Hals. Er wusste nicht, wohin das kleine Schwein verschwunden war, aber er betete darum, dass es in Sicherheit war. Und er wünschte sich, dass Champ Schnüffelschwein in diesem Augenblick auf dem Weg hierher wäre, um Fisher und Zwo zu retten.
SECHZEHNTES KAPITEL
Ich habe
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