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Mein total genialer Doppelgaenger laesst nicht locker

Mein total genialer Doppelgaenger laesst nicht locker

Titel: Mein total genialer Doppelgaenger laesst nicht locker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. E. Castle
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Hand. Sie machte zwei zögerliche Schritte aus dem Treppenhaus und sah sich rasch in der Lobby um, bevor sie wieder zu Fisher zurückkehrte. »Herr Dubel sitzt in einem der Sessel in der Lounge. Wir müssen vorsichtig sein.«
    »Vielleicht gibt es noch einen anderen Weg hier raus?«, schlug Fisher vor. Amanda schüttelte den Kopf.
    »Ich weiß, wo’s langgeht«, sagte sie. »Versuch, an mir dranzubleiben, wenn du kannst.« Sie stieß die Tür auf und trat hinaus in die Halle. Fisher folgte ihr eilig, genau in dem Moment, als ein Gepäckwagen vom Aufzug zum Ausgang rollte. Amanda flitzte nebenher und passte sich seiner Geschwindigkeit an. Die Türme von Koffern und Taschen schirmten sie komplett von der Lounge ab. Fisher hechtete hinter sie, und sie gelangten aus der Tür, ohne entdeckt zu werden.

    »Es ist halb elf. Wenn wir zügig gehen, schaffen wir es genau rechtzeitig ins Studio«, sagte Amanda, als sie auf die Uhr schaute.
    Fisher versuchte, sich an den genauen Aufbau des Studiogeländes zu erinnern. » Wilde Wissenschaft wird in Halle 43 aufgenommen. Hier kommt Keel nebenan auf 42. Also was ist in Studio 44?«
    »Ich schätze, wir werden es herausfinden«, sagte Amanda grimmig.
    Fishers Taschenriemen rutschte bei jedem eiligen Schritt auf seiner Schulter hin und her. Amanda war zwei Schritte vor ihm. Sie ging schnell und schwieg. Das Hupen und Brausen des Verkehrs hörte sich aus der Ferne an wie Unterwasseralarmsignale.
    Sie kamen an Geschäftszeilen vorbei, die ihnen kilometerlang erschienen. Die Gäste eines Straßencafés warfen ihnen neugierige Blicke zu, als sie vorbeigingen. Fishers Augen scannten die Straße ununterbrochen nach einem Zeichen des schwarzen Wagens ab.
    Zwo war erst seit weniger als einem Monat am Leben. In dieser Zeit war er gekidnappt, mit Folter und Tod bedroht worden und bei der Explosion des TechX -Gebäudes nur knapp der Vaporisierung entgangen, weil er sich durch Einfallsreichtum und mit viel Schwein hatte retten können. Nun sah es ganz so aus, als sei er schon wieder entführt worden und als stecke er vielleicht in noch größerer Gefahr als beim letzten Mal.
    Und das alles innerhalb von wenigen Wochen.
    Als Fisher Zwo geschaffen hatte, war sein Doppelgänger für ihn nichts weiter als ein Mittel zum Zweck gewesen. Ein Ding wie alle anderen technischen Spielereien in seinem Labor, die einem bestimmten Zweck dienen sollte. Es war ihm nie in den Sinn gekommen, dass der Klon versuchen würde, ein eigenes Leben zu führen.
    Fisher verspürte ein stechendes Schuldgefühl. Er musste daran denken, was der böse Dr. X kurz vor der Explosion von TechX zu ihm gesagt hatte: Du und ich, wir sind gar nicht so verschieden .
    Konnte es sein, dass Dr. X recht gehabt hatte?
    Fisher verbannte den Gedanken aus seinem Kopf, als sie das riesige Studiogelände erreichten, wo ihre Schritte leise auf dem Asphalt widerhallten. Lediglich eine schwache Sicherheitsbeleuchtung erhellte die Anlage. Weit und breit waren keine Wachleute in Sicht. Fisher fragte sich, ob jemand dafür gesorgt hatte, dass das Gelände leer war, und schauderte.
    Dann wurde in der Ferne ein Licht angeknipst. Fisher und Amanda erschraken beide so sehr, dass sie einen Satz machten. Eine kleine Lampe an der Seitenwand des Hauptstudiogebäudes, genau über einer roten Seitentür.
    »Ich schätze, dass ist unsere Einladung«, murmelte Amanda. Fisher fand, dass sie nervös klang, aber sie marschierte tapfer weiter. Obwohl sich Fishers Beine bleischwer anfühlten, schien es ihm, als legten er und Amanda die Strecke bis zum Gebäude viel zu schnell zurück. Über ihnen blinkten die Lichter eines tief fliegenden Flugzeugs, und Fisher wünschte sich nichts sehnlicher, als jetzt in diesem Flieger zu sitzen. Er wäre jetzt lieber überall, als hier – auf diesem verwaisten Gelände, wo er sich einer geheimnisvollen Tür näherte.
    Amanda atmete tief durch und machte vorsichtig die Tür auf.
    Im Inneren des Gebäudes war es sehr dunkel und sie konnten bloß einen schmalen Gang erkennen. Amanda gab Fisher ein Zeichen, dass er ihr folgen sollte. Die Atmosphäre in dem düsteren Gang war bedrohlich; Fisher hatte das Gefühl, als rückten ihm die Wände von allen Seiten immer näher.
    Dann spuckte sie der Gang ganz plötzlich in einem riesigen Raum aus. Hoch oben über ihren Köpfen an der gewaltigen Decke brannten ein paar schwache Lampen, und im Halbdunkeln konnte Fisher eine enorme Studiobühne sehen, die so aussah, als sei sie übersät von

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