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Mein total genialer Doppelgaenger

Mein total genialer Doppelgaenger

Titel: Mein total genialer Doppelgaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. E. Castle
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Frau mit einem blendend weißen Lächeln, die eine Schürze trug und neben einem Golden Retriever auf einem makellosen Teppich kniete.
    »Fleck-Weg!«, rief sie strahlend und hielt ihre Flasche mit dem Reiniger in die Kamera. »Bekämpft Flecken im Nu!«
    »Mami!«, wimmerte Fisher-Zwo wieder jämmerlich, als der Fleck-Weg-Spot ausklang und ein neuer begann.

    »Nein, geh nicht!« Der Klon machte einen Schritt auf den Fernseher zu. »Mutter! Wohin gehst du?« Der Klon stürzte vorwärts.
    »Warte!«, rief Fisher. »Die Maschine ist noch nicht fertig …«
    Aber Fisher-Zwo ignorierte ihn komplett und stolperte einfach weiter … und riss das empfindliche Gehirnladegerät mit sich. Es landete Funken sprühend am Boden und zerbrach. Fisher hechtete nach dem Feuerlöscher und erstickte die Flammen.
    Der Klon stürmte weiter in Richtung Glotze.
    Direkt vor Fishers Fernsehgerät standen jedoch seit einem früheren Experiment noch immer einige empfindliche Bechergläser mit verschiedenen Schläuchen. Das Bein des Klons verhedderte sich in einem dieser rankenartigen Plastikschläuche, während er auf den Fernseher zustolperte, und gerade als Fisher ihn eingeholt hatte, stürzte er zu Boden und riss das komplette Durcheinander von Gerätschaften mit sich.
    Fisher wollte seinen Doppelgänger aus dem Gewirr befreien, doch bevor er es überhaupt versuchen konnte, fing der Klon an, wie wild um sich zu schlagen und zu treten, als wäre er in ein Klapperschlangennest gefallen.
    »Lasst mich!«, schrie er das leblose Durcheinander um ihn herum an. »Ihr könnt mich nicht von ihr fernhalten!«
    »Hör auf!«, rief Fisher. »Hör mir zu, das ist kein …« Er wurde von einem Reagenzglas zum Schweigen gebracht, das an seiner Nase abprallte.
    Es klopfte an die Tür.
    »Fisher?«, rief sein Vater. »Ist bei dir alles okay?«
    Der Klon fuhr herum und starrte die Tür an. Dann wollte er auf sie zurennen. Fisher hechtete ihm nach und packte ihn. Mit einer Kraft, von der er nicht gewusst hatte, dass er sie besaß, hielt Fisher seinen Doppelgänger zurück, wobei er eine Hand auf seinen Mund drückte.
    »Alles klar, Papa!«, rief er. »Hab nur gerade aus Versehen einen Versuchsaufbau umgeschmissen! Aber das hab ich gleich, brauchst mir nicht zu helfen.«
    »Na dann ist ja gut«, erwiderte sein Vater, während der Klon weiter gegen Fishers eisernen Griff ankämpfte. »Aber sag mir, wenn du irgendwas brauchst.«
    Schritte entfernten sich von seiner Zimmertür.
    »Hey!«, zischte Fisher. » Hey! « Er stupste den Klon an und schließlich sah ihn sein neuer Zwillingsbruder an.
    Fisher-Zwo blinzelte kurz.

    »Vater? … Nein, nein. Väter sind alt . Du bist nicht alt genug.« Die Kontaktstellen in Fisher-Zwos Hirn arbeiteten offenbar richtig, auch wenn er geistig nicht wirklich dem Standard des Originals entsprach. Dann weiteten sich die Augen des Klons wieder. »Bruder!«
    »Äh … ja, Fish… ich meine … Zwo!« Fisher konnte den Klon genauso gut in dem Glauben lassen, dass dies sein Name war. »Ich bin’s, dein lieber Zwillingsbruder. Wie fühlst du dich?«
    »Wo ist Mami hin? Warum hat sie uns verlassen?« Zwos Gesicht verzog sich weinerlich.
    Fisher seufzte. Er rappelte sich vom Boden auf und half dann auch seinem Doppelgänger hoch.
    »Schau, das war doch bloß ein Werbespot. Sie war nicht wirklich deine Mutt…«
    »Ich will sie sehen!« Tränen stiegen dem Doppelgänger in die Augen.
    Fisher musste gegen seine Enttäuschung ankämpfen. Wenigstens hatte sich bei seinem Doppelgänger schnell gezeigt, dass alle seine grundlegenden Funktionen betriebsfähig waren.
    »Du verstehst es einfach nicht, das ist doch nur ein Fernseher, die Frau ist nur Schauspielerin und sie ist nicht …«
    »Bitte hol sie wieder her, damit ich sie sehen kann!«
    »Meine Güte, Kumpel, hörst du mir jetzt bitte mal zu?«
    Ohne Vorwarnung fiel sein Doppelgänger auf die Knie und fing zu heulen an.
    »Ich muss sie sehen! Mein Herz hat einen Fleck und nur sie kann ihn wegmachen!« Zwo vergrub sein Gesicht in den Händen und stieß ein zittriges Schluchzen aus.
    Fisher konnte es nicht fassen. War es möglich – war es auch nur ansatzweise menschenmöglich – dass Fishers Doppelgänger ein noch größerer Loser war als, nun ja, er selbst?
    Einen Moment lang wünschte sich Fisher, er hätte seinen Doppelgänger nie zum Leben erweckt. Wenn der weiter hier rumheulte, standen die Chancen ganz schlecht, dass seine Eltern keinen Wind von der Sache bekamen.
    Dann fiel sein

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