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Mein total genialer Doppelgaenger

Mein total genialer Doppelgaenger

Titel: Mein total genialer Doppelgaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. E. Castle
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weit aus.
    »Als wärst du gestolpert, durch einen Secondhandladen gefallen und in einem Eimer Bohnerwachs gelandet«, sagte Fisher und versuchte seinen Kommentar so nett wie möglich klingen zu lassen.
    »Cool«, sagte Zwo und Fisher zuckte zusammen.
    Zwo schulterte seinen Rucksack, einen ziemlich stylishen Ersatz für den, den Fisher in der Kantine liegen lassen hatte. Als Fisher gefragt hatte, woher er war, hatte Zwo bloß geantwortet: »Habe ihn gegen einen Gefallen eingetauscht.« Mehr Details hatte er Fisher nicht verraten.
    »Bis heute Nachmittag«, sagte Zwo mit einem Augenzwinkern, und schon war er aus der Tür, und nur eine Wolke aus zitronig-frischem Duft hing noch in der Luft.
    Fisher zwang sich aus dem Bett und streckte sich. Jetzt, am Morgen, im hellen Sonnenlicht, kamen ihm seine Bedenken von letzter Nacht geradezu dumm vor. Niemand würde dahinterkommen. Wie auch?
    Ein weiterer Tag glorreicher Freiheit lag vor ihm. Er setzte sich an seinen Arbeitstisch. Er bastelte noch immer an der Genstruktur der Angriffskitos herum, aber diesmal hatte er Zwos Vorschlag berücksichtigt. Vorsichtig steckte er den Arm durch den Verschluss im Mückenbehälter. Als er ihn wieder herauszog, hatte er bloß ein paar kleine Stiche.
    Hmmm … konnte es sein, dass Zwo noch schlauer war als sein Original? Fisher ignorierte den Stich, den ihm dieser Gedanke versetzte. Er würde doch nicht neidisch auf seinen eigenen Doppelgänger sein.
    Mittags musste Fisher feststellen, dass die einzigen Essensvorräte, die er noch im Zimmer hatte, aus einem halb zermanschten Schokoriegel und ein paar trockenen Chips bestanden. Sein Magen knurrte.
    Er musste einen Ausflug in die Küche riskieren.
    Fisher schlich sich hinaus in den Flur. Nach unten zu gelangen, war relativ leicht – der Bewegungsmelder für das Nachtlicht war tagsüber immer aus. Auf Zehenspitzen näherte er sich der Küche. Jetzt wurde es gefährlich.
    Fisher spähte kurz hinein, um sicherzugehen, dass die Geräte nicht in Bereitschaft waren. Der Herd war zwar intelligent, aber wenn er kalt war, waren seine Sinne träge und sein Gedächtnis schlecht. Der Esstisch war technisch klug – aber glücklicherweise konnte er nicht sehen. Und Fisher wusste, dass der Kühlschrank die meiste Zeit damit verbrachte, sich Wein in den Kasten zu kippen, und somit üblicherweise sowieso weggetreten war.
    Solange Fisher also nirgends dagegenstieß, war er fein raus.
    Ganz vorsichtig und langsam setzte er einen Fuß auf das blasse Linoleum, in der Hoffnung, es würde nicht quietschen.
    Er erstarrte, als er ein leises, blubberndes Geräusch nur ein paar Schritte von ihm entfernt vernahm.
    Seine Augen schnellten zur Küchentheke. Lord Kokelburg!
    Eine Sekunde zog Fisher in Betracht, davonzuhuschen. Doch dann merkte er, dass der Toaster schlief. Ein leises, zufriedenes Schnarchen drang aus seinem Drahtinneren. Es kam und ging ganz regelmäßig.
    Fisher holte tief Luft und machte ein paar langsame, umsichtige Schritte in die Küche hinein. Zu seiner großen Erleichterung ging das Schnarchen ruhig weiter. Leider konnte er den Kühlschrank nicht aufmachen, ohne ihn zu wecken. Er schlich zum Vorratsschrank, in der Hoffnung, dort etwas Vernünftiges aufstöbern zu können.
    »Ach du liebe Zeit!«, ertönte der schrille Ausruf des Toasters.
    Fisher machte vor Schreck einen Sprung. Er wollte schon irgendwelche Ausreden stammeln, als Lord Kokelburg fortfuhr: »Lady Weizenfeld, wie sind Sie bloß mit all diesen Unterröcken die schmale Treppe zu meiner Kammer hinaufgekommen? Und schickt sich das überhaupt?«
    Fisher unterdrückte ein Kichern. Lord Kokelburg träumte bloß! Fishers Vater liebte es, an dem Programm herumzuspielen, das seine Mutter dem Toaster ursprünglich eingebaut hatte. Anscheinend erlaubte das neueste Update Lord Kokelburg, zu träumen.
    Fisher langte in den Vorratsschrank, griff sich das erstbeste essbare Etwas und flüchtete damit zurück in sein Zimmer.
    Doch als er es sich gerade bequem gemacht hatte, um sich ein paar leckere Müsliriegel zu gönnen, ging plötzlich der Hausalarm los.
    »Einbrecheralarm!«, hupte das Haus. »Einbrecheralarm!«
    Fisher war so perplex, dass er rückwärts vom Stuhl fiel. Jemand versuchte, ins Haus einzubrechen! Sofort war vergessen, dass er sich ja eigentlich ruhig verhalten musste, und schon sauste er zum nächstbesten Bedienelement für das Sicherheitssystem, das sich im Schlafzimmer seiner Eltern befand.
    »Einbrecherala…!«
    Noch bevor er die

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