Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mein total genialer Doppelgaenger

Mein total genialer Doppelgaenger

Titel: Mein total genialer Doppelgaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. E. Castle
Vom Netzwerk:
wurde bewusst, dass er nicht wusste, wie er es erklären oder wo er überhaupt anfangen sollte. So funktionieren die Dinge nun mal nicht , wollte er sagen. Du verstehst das einfach nicht . Aber in seinem Kopf drehte sich alles so schnell, dass er kein Wort herausbekam.
    Zwo legte die Füße auf den Tisch. »Ich habe ihnen außerdem gesagt, dass ich schon besser aussehende Larven gesehen habe als ihr kleines Trio. Sie schienen nicht zu wissen, was Larven sind, sie haben es erst verstanden, als ich stattdessen Würmer sagte.« Zwo musste kichern. »Da haben sie einen Mülleimer über mir ausgeschüttet. Aber um mich aufzuhalten, braucht es schon etwas mehr als so einen mickrigen Stinkeangriff. Wusstest du, dass aggressives Verhalten meist auf vererbte Affengene zurückzuführen ist?«
    »Stimmt doch gar nicht«, wandte Fisher ein.
    »Doch. Kannst du auf Wikipedia nachlesen«, sagte Zwo.
    »Du solltest nicht alles glauben, was …«, setzte Fisher an, aber Zwo unterbrach ihn, indem er vom Sessel aufsprang, die Chipstüte noch immer in der Hand, und eine kleine Plastikschachtel aus seinem Rucksack zauberte. Es war die Hülle eines Videospiels.
    »Super Bajonett Amoklauf 6«, sagte Fisher und seine Augen fingen an zu strahlen. »Woher hast du das?«
    »Von ’nem Freund geliehen«, erklärte Zwo.
    Fisher machte den Mund auf, um etwas zu antworten, aber sein Kopf war leer, also entwich seinem Mund bloß ein einfaches »Hhhääämpf«-Geräusch, während Zwo seine Sachen am anderen Zimmerende abstellte.
    Ein Freund? Er hat es von einem Freund geliehen?
    »Ich zieh mich mal um und dann schau ich ’ne Runde fern«, sagte Zwo. »Aber unten, damit ich dich nicht von deiner Arbeit abhalte.« Er eilte aus der Tür, doch dann blieb er stehen und steckte den Kopf noch einmal herein. »Übrigens«, sagte er und zeigte auf die Petrischale, in der das Experiment mit den genveränderten Moskitos stattfand, »versuch es doch mal mit der TCCAG -Sequenz am Ende des dritten künstlichen RNS -Strangs.« Er krönte seinen Hinweis noch mit einem Zwinkern – einem Zwinkern – und zog dann die Tür hinter sich zu.
    Fisher saß in seinem Zimmer, sprachlos.
    Wer war dieser Kerl? Und wo nahm er bloß sein Selbstbewusstsein her?
    Was war da bloß los?
    Eine Stunde später saß Fisher am Esstisch und starrte die Wand an, während er gabelweise Hühnchen mit gebratenem Gemüse unterm Tisch an FF weiterreichte. Das Ferkel saß auf seinem Schoß und schnappte begeistert nach jedem weiteren Bissen. In Fishers Kopf ging noch immer alles durcheinander, und die Unterhaltung seiner Eltern, die er bruchstückhaft mitbekam, hörte sich an wie ein Echo aus der Ferne.
    Zwo versteckte sich oben. Fisher hatte versprochen, ihm etwas vom Abendessen hinaufzuschmuggeln, wenn er fertig war.
    »Ich kann einfach nicht glauben, was sie diesmal wieder vorhaben«, sagte sein Vater in verdrießlichem Ton.
    »Du meinst die Pläne, den King of Hollywood zu einer ganzen Einkaufspassage auszuweiten?«, fragte Fishers Mutter.
    »Genau. Das wird Tausende von Quadratmetern mehr erfordern und das könnte …«
    Fishers Gedanken schweiften ab. Zwo hatte sich ein Videospiel von einem Freund ausgeliehen. Das was in Fishers Leben einem Freund am nächsten kam, war bisher Herr Grampl gewesen, und der bekam immer schon beinahe einen Herzanfall, wenn er nur Quartett spielte.
    »… und der gemeine rosafleckige Buckelvogel war nie stärker vom Aussterben bedroht als heute!«, drang die Stimme seines Vaters wieder zu Fisher durch.
    »Das ist bedauerlich … Wie genau muss man sich diese Buckel denn vorstellen?«, fragte seine Mutter verdutzt.
    »Nun ja, weißt du …«
    Das bedeutete also, dass Zwo einen neuen Freund gefunden hatte. Nicht einmal normale Leute fanden an nur einem Tag Freunde, die ihnen gleich etwas ausliehen!
    Dafür konnte es nur eine Erklärung geben: Fisher musste irgendein Fehler unterlaufen sein. Vielleicht hatte er den Klonvorgang doch etwas überstürzt. Vielleicht hatte er einen essenziellen Teil der Formel vergessen. Oder vielleicht lag das Problem im Hormon selbst! Es befand sich schließlich noch in einem sehr frühen Entwicklungsstadium.
    Das musste es sein.
    »Mama?«, fragte Fisher unvermittelt.
    Sie wandte sich ihm zu, mit leicht zusammengekniffenen Augen, weil sie gerade versuchte, in eine Zucchini von der Größe eines Baseballschlägers zu beißen und sie abzunagen wie einen Maiskolben. »Mmmpf?«, machte sie.
    Fisher kitzelte FF konzentriert hinterm

Weitere Kostenlose Bücher