Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mein total genialer Doppelgaenger

Mein total genialer Doppelgaenger

Titel: Mein total genialer Doppelgaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. E. Castle
Vom Netzwerk:
Bett in Sicherheit. Fisher tauchte unter den Tisch ab und schützte seinen Kopf mit den Händen. Er hatte gelesen, dass das die korrekte Haltung war, die man bei einem Erdbeben einnehmen sollte, oder bei einem Bombenabwurf oder einem Angriff mit fliegendem Popcorn.
    Pop! Pop! Pop!
    Als das Sperrfeuer wieder abgeklungen war, hob Fisher den Kopf. Sein komplettes Zimmer war knöchelhoch mit Popcorn bedeckt. Es war auf seinem Bett, seinem Tisch, seinen Geräten. Fisher stand auf und bahnte sich knirschend seinen Weg durch das Chaos zu dem Aufräum-Roboter in der Ecke.
    FF wetzte glücklich durchs Zimmer und mampfte, was das Zeug hielt. Bis der Aufräum-Roboter einsatzbereit war, hatte FF schon einen beeindruckend großen Teil des Durcheinanders beseitigt. Der Aufräum-Roboter surrte und brummte und piepte, während er das Popcorn in seinen integrierten Müllschlucker saugte. Fisher räumte die fehlerhafte Popcorn-Kanone wieder an ihren Platz zurück, pulte sich ein Maiskorn aus seinem linken Ohr und gelobte, die Entwürfe noch einmal genau unter die Lupe zu nehmen.
    Nachdem der Roboter fertig sauber gemacht hatte, warf Fisher einen Blick auf den Computerbildschirm. Es war noch immer nichts weiter als das dunkle Innere des Schließfaches zu sehen. Er schaute auf die Uhr. Komisch, der Sportunterricht hätte schon seit zehn Minuten vorbei sein sollen. Er fragte sich, was da …
    Oh nein.
    Fishers Gedankenstrom riss abrupt ab, wie … nun ja wie bei einem Stromausfall. Es war Freitag. Sport war immer montags und donnerstags.
    Zwo hatte ihn reingelegt.

ELFTES KAPITEL
    Die Leute werden letztendlich immer machen, was sie wollen, ganz egal was man von ihnen verlangt. Deshalb habe ich, während die meisten Menschen Kinder haben, lieber Roboter.
    Dr. X, »Anmerkungen zur menschlichen Schwäche«
    Fishers Schreibtischstuhl drehte sich noch, Zettel flogen durch die Luft und ein Becher mit Stiften ergoss sich wie ein klappernder Wasserfall über den seitlichen Tischrand. Es fehlte bloß noch die Spur aus aufgewirbeltem Staub, die aus seinem Zimmer hinausführte, die Treppe hinunter und quer durch den Hausflur.
    Nachdem Fisher den Alarm ausgeschaltet hatte, machte er ganz vorsichtig die Haustür auf und schlich sich auf Zehenspitzen durch den Vorgarten. Die beweglichen Trittsteine passten sich seinem Tempo an, glitten geschickt übers Gras und platzierten sich geräuschlos unter seinen Füßen. Er war schon beinahe am Gartentor angelangt, da hörte er ein leises, trappelndes Geräusch hinter sich. Er erstarrte, hatte beinahe Angst, sich umzudrehen, denn er fragte sich, ob seine Eltern womöglich einen neuen Gartenbewohner erfunden hatten, von dem er nichts wusste.
    Als er sich jedoch umdrehte, sah er bloß FF , das sein Bestes tat, sich heimlich durch den Garten zu schleichen. FF setzte vorsichtig einen Huf vor den anderen und sah sich dabei die ganze Zeit über mit angestrengt zusammengekniffenen Äuglein nach links und recht um. Es tippelte weiter vorwärts, bis es gegen Fishers Bein stieß.
    Fisher verschränkte die Arme. »Und wo glaubst du, gehst du jetzt hin?« Fisher hob sein Schwein mit einem schnellen Griff hoch, marschierte mit ihm zurück zur Haustür und beförderte es mit Schwung wieder hinein. Dann schloss er schnell die Tür, während FF quiekend landete, mit Schwung bis in die Küche rutschte und dabei nur knapp die Recyclingtonne verfehlte.
    Zwei Minuten später, als Fisher bereits den Gehsteig hinunterging, hörte er hinter sich wieder ein vertrautes Quieken. Er drehte sich gerade in dem Moment um, als FF , das durch ein offenes Fenster und über die Mauer geflogen war, direkt in ihn hineinknallte.
    »W…!«, war alles, was Fisher herausbekommen konnte, bevor die Wucht von FF s Aufprall ihn rückwärts von den Füßen riss und das Haustier und sein Herrchen in einem Knäuel über den Gehsteig rollten. Fisher blieb schließlich auf dem Rücken liegen und FF hopste aufgeregt auf seinem Bauch herum.
    » FF , ich habe keine Zeit, um …«
    Fisher verstummte, als FF ihm verschmust seine Schnauze ins Gesicht stupste. Er seufzte. »Du stehst auf bekloppte Abenteuer, oder?« Er stand auf und klopfte sich den Staub von der Jeans. »Also dann komm. Und versuch einfach, Schritt zu halten.«
    Fisher ging auf dem Weg zur Schule mit gesenktemn Kopf und bemühte sich, zur Straße hin immer von einem parkenden Auto oder einem Gebäude gedeckt zu sein. Er wollte, wenn irgend möglich, vermeiden, dass ihn jemand während der

Weitere Kostenlose Bücher