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Mein total genialer Doppelgaenger

Mein total genialer Doppelgaenger

Titel: Mein total genialer Doppelgaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. E. Castle
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Sie befanden sich nun ganz hinten in der Küche der Schulkantine. Trübes Licht spiegelte sich flackernd in fettverschmierten Backofentüren und Bodenfliesen. Seltsam knarrende Geräusche und sonderbares Zischen hallten durch den Raum. Fisher spürte die Anspannung. Er blickte nach links und rechts, sah aber niemanden. Sogar die Kantinenangestellten vermieden es, so tief in die Küche vorzudringen, wenn sie nicht mussten.
    Fisher konnte das hektische Treiben im geschäftigeren Teil der Küche hören, in dem die Köche das Mittagessen vorbereiteten. Er sah sich nach FF um, das ihn mit wachen Augen anblinzelte und als Zeichen gespannter Aufregung mit seinem kleinen Ringelschwänzchen wackelte.
    »Alles klar, Kleiner«, sagte Fisher und kraulte sein Ferkel am Kopf. »Lass uns von hier verschwinden.«
    Fisher und FF schlichen weiter in den zentralen Bereich der Küche, wo das Personal eifrig damit beschäftigt war, etwas in große Metallschüsseln zu schöpfen, das aussah wie Schweinefraß.
    Eine Reihe Theken erstreckte sich quer durch den Raum und auf der anderen Seite befand sich eine Tür, versteckt in einer kleinen Nische. Fisher wusste zwar nicht, wohin sie führte, aber er wusste, dass er aus der Küche verschwinden musste, bevor ihn jemand entdeckte. Er drehte sich zu FF um.
    »Bleib dicht hinter mir, Kleiner«, sagte er und kroch auf allen vieren weiter, so schnell ihn seine Hände und Knie tragen konnten. Ein Drittel des Wegs geschafft, die Hälfte, zwei Drittel …
    Da sah er einen der Köche – riesig und schwerfällig – direkt auf sie zukommen. Sobald der Mann um die Ecke bog, würde er Fisher entdecken. Er sah sich hektisch rechts und links um, hielt nach einem Schrank oder irgendetwas Ausschau, in dem sie sich verstecken könnten, aber er fand nichts. Er erstarrte. Jeden Augenblick …
    Da ergoss sich ein Schauer aus Töpfen und Pfannen von einem hohen Regal und ließ sowohl den Koch als auch Fisher vor Schreck zusammenzucken. Fisher sah noch einen Topf mit Suppe sich über den Boden ergießen und bemerkte aus dem Augenwinkel wie ein rosa Ringelschwänzchen das Regalfach entlanghuschte.
    FF !
    Der Koch fuhr herum und eilte hin, um aufzuwischen, was Fisher gerade genug Zeit verschaffte, zur Tür hinüberzuschlüpfen. Er vertraute darauf, dass FF seinen Weg finden würde, und drückte die Klinke hinunter. Die Tür war verschlossen! Er schnappte sich zwei Gabeln aus einem Spülbecken und machte sich daran, die Tür zu knacken.

    »Hey! Was macht denn das Schwein hier?«
    Fisher erstarrte mitten in der Bewegung. Das Blut gefror ihm in den Adern und er wagte kaum, sich umzudrehen.
    Der Koch beugte sich über die Theke und blickte ratlos auf FF herunter, das auf einer Platte lag und einen Apfel im Mund hatte. Eines seiner Ohren zuckte, aber der Koch schien es gar nicht zu bemerken.
    »Häh?«, machte er und kratzte sich am Kopf. »Das stand doch gar nicht auf der Karte. Ich denke, ich frag mal lieber bei der Verwaltung nach.« Dann ging er ohne ein weiteres Wort davon. FF verfolgte den Koch mit den Augen, bis er in seinem kleinen Büro mit Glaswand verschwunden war und den Hörer vom Telefon abhob. Da hüpfte das geflügelte Ferkel wieder von der Platte und flitzte zu Fisher hinüber, gerade als es diesem gelang, eine der Gabelzinken ins Schloss zu bekommen und dieses zu knacken.
    »Du bist der beste vierbeinige Spion, den ich je gesehen habe«, sagte Fisher, als die beiden aus der Küche schlüpften. »Und jetzt komm.«
    Die Tür führte, wie sich herausstellte, zu einer Hintertreppe. Sie stiegen die Stufen hinauf, bis sie an eine weitere Tür gelangten, die, wie Fisher sich aufgrund seiner Ortskenntnis zu erinnern glaubte, zum Hauptflur im ersten Stock führte. Er öffnete sie vorsichtig.
    Und sah Marvin, der keinen Meter von ihm entfernt stand – glücklicherweise jedoch mit dem Rücken zu ihm.
    Der tyrannische Klotz rührte sich nicht. Er stand bloß mit verschränkten Armen da. Zweifellos hielt er nach Opfern Ausschau. Fisher schluckte. Er musste Zwo finden. Und das bedeutete auch, dass er an Marvin vorbeimusste. Er wog seine Möglichkeiten ab. Er durchsuchte seine Taschen. Er hatte noch immer die Sonnenbrille bei sich, die er auch beim Protest gegen den King of Hollywood -Burgerladen aufgehabt hatte, aber das würde nicht reichen, um sich vor Marvin verborgen zu halten. Außerdem fand er noch ein paar Maiskörner ganz tief unten in seinen Hosentaschen, aber er glaubte nicht, dass ihm die hier

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