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Mein total genialer Doppelgaenger

Mein total genialer Doppelgaenger

Titel: Mein total genialer Doppelgaenger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. E. Castle
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Risiko, dass sie ihn hier erwischten, aber das musste er eingehen. Seine Mutter hatte die Videostream-Funktion an seinem Computer blockiert, aber indem er an ein paar Kabeln herumfummelte, gelang es Fisher, eine Verbindung der Kamera mit dem Monitor in der Dusche seiner Eltern herzustellen. Normalerweise benutzten seine Eltern diesen Monitor, um ihre Experimente im Auge behalten zu können, während sie duschten. Es war wie ein Babyfon, nur dass das »Baby« in diesem Fall mit allerlei chemischen Reaktionen zu tun hatte. Schon öfter hatte Fisher patschende Schritte den Flur entlanghasten gehört, gerade noch rechtzeitig, um etwas vor dem Explodieren zu bewahren.
    Der Bildschirm flimmerte einen Moment und zeigte dann Zwos Perspektive einer Straße. Fisher blinzelte und versuchte, sich zu orientieren. Der Klon war auf dem Weg zu dem kleinen Park nicht allzu weit von ihrem Haus.
    »Hey, Fisher!« Die Kameraansicht drehte sich schnell. Amanda Singer stand am Straßenrand.
    Klar , dachte Fisher. Zwo hatte ihn ausgetrickst, damit er sich mit Amanda treffen konnte.
    »Hey, Amanda«, antwortete Zwo und seine Stimme hatte wieder diesen coolen Tonfall.
    »Komm!«, rief sie und winkte ihn zu sich. »Ich hab schon mal ein Brainstorming gemacht, darüber wie wir diese Operation am besten aufziehen können.«
    »Super!«, rief Zwo zurück, während er zu Amanda trat. Ihr Lächeln war so breit, dass es fast bis zu den Ohren reichte. Fishers Anspannung stieg. Er wusste nicht, was er tun sollte. Warf das nun seine Lernpläne mit Veronica über den Haufen? Sollte er sich trotzdem mit ihr treffen? Was wenn die Mädchen daraufkamen, dass Fisher an zwei Orten gleichzeitig gewesen war?
    Es war erst ein Uhr. Vielleicht sollte er es aussitzen. Vielleicht hatte Zwo ja vor, schon bald wieder zurückzukommen. Er musste doch wissen, wie wichtig Fishers Treffen mit Veronica war.
    »Ich hab mir auch ein paar Sachen überlegt«, sagte Zwo gerade. »Lass uns einen gemütlichen Platz finden, wo wir unsere Notizen vergleichen können.«
    Fisher zückte das Notizbuch, das er in der Tasche hatte, und fing an, sich Notizen über Zwos Bewegungen, Ton und Sprechweise zu machen. Das waren wertvolle Informationen, wenn er in Veronicas Gegenwart jemals einen vollständigen Satz herausbringen wollte.
    »Das klingt gut!«, sagte Amanda. Ihr Lächeln war noch immer nicht gewichen und Fisher wurde langsam unbehaglich zumute. »Wie war dein Tag bis jetzt so?«
    Das Kamerabild wackelte, als Zwo die Schultern zuckte. »Nicht so toll, aber er wird besser.«
    Fisher war zu beunruhigt über den Blick in Amandas Augen, als dass er die Selbstsicherheit seines Doppelgängers hätte bewundern können. Irgendetwas war heute seltsam an Amanda … irgendetwas an ihr war heute noch unheimlicher als sonst …
    »Und wie geht’s dir?«, erkundigte sich Zwo.
    »Mir geht’s gut, Fisher«, sagte Amanda. Ihr Gesicht füllte jetzt fast den ganzen Bildschirm aus. Mir geht’s guuuuuuut …«
    Ihre Stimme wurde immer dünner wie bei einer digitalen Störung.
    Fisher verkrampfte sich am ganzen Körper, als Amandas schwarze Augen ihn durch die Kamera anfunkelten.
    Amanda Singers Augen waren nicht schwarz. Sondern grün!
    Zu spät merkte Fisher, dass Amandas Augen in Wahrheit überhaupt keine Augen waren. Es waren Kameras. Und es war auch nicht Amanda, sondern ein Android.
    Ein Amanda-boter.
    »Zwo! Pass auf!«, rief Fisher sinnloserweise, genau in dem Moment, als Zwo auch bemerkt haben musste, dass Amanda nur ein Fake war. Zwo versuchte noch, außer Reichweite zu springen, aber die Arme des Roboters schossen vor und packten ihn am Oberkörper.
    Der Amanda-boter war sogar noch stärker als die echte Amanda. Die Kamera wackelte und das Bild verschwamm, als Zwo zu Boden gestoßen wurde.
    »Steh auf, Zwo!«, rief Fisher. »Steh auf! Steh auf und lauf!«
    In Panik wirbelten seine Gedanken im Kreis.
    Wessen Roboter war das? Was auf der Welt ging da vor sich?
    Wer verfügte überhaupt über eine solche Technologie?

    Amanda-boter hielt Zwo fest und Fisher hörte im Hintergrund das Quietschen von Reifen. Ein schwarzer Schatten, der aussah, als könne es sich um die Seite eines Lieferwagens handeln, kam ins Bild. Fisher hörte Geschrei.
    »Ziel erfassen!«, rief eine barsche Männerstimme. »Los!«
    Schwarz gekleidete Gestalten sprangen aus dem Van und Zwo wurde hineingezerrt. Fisher sah, wie der rechteckige Lichtfleck, den die geöffnete Tür verursachte, immer schmaler wurde, als sich die

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