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Mein Traummann die Zicke und ich

Mein Traummann die Zicke und ich

Titel: Mein Traummann die Zicke und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harvey Sarah
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übergeht.

    Er fährt einen brandneuen Aston Martin, den er in einer von den durchdrehenden Rädern verursachten Staubwolke und mit einer Handbremsen-Drehung genau in der Lücke zwischen Sollies Range Rover und Mistrals kleinem Schrottauto parkt.
    Er sieht gut aus. Zu gut. Leicht gebräunt, glänzendes braunes Haar und Augen von der Farbe flüssigen Goldes. Schlank, aber an den richtigen Stellen kräftig, in einem tadellos sitzenden grauen Anzug, der die eleganten Linien seines Körpers perfekt betont.
    Er ist mit dem Auto gekommen, erklärt uns Pippa, weil er in Schottland verschiedene Termine hat, einen in Edinburgh und einen in Glasgow, und es so für ihn einfacher ist, aber ich habe das Gefühl, dass er den ganzen Weg mit dem Auto gekommen ist, um sein neues Spielzeug auszuführen.
    Vielleicht ist das auch der Grund dafür, warum er so spät kommt. Nicht weil er Termine wahrnehmen musste, sondern weil es von Paris nach Schottland ein weiter Weg ist …
    Ich werde vorgestellt, und er umarmt mich zur Begrüßung, sagt mir, wie wundervoll es sei, mich endlich kennenzulernen, er habe so viel Gutes über mich gehört, und dann fügt er mit einem Blick auf Aric und Elspeth und die anderen hinzu, wie glücklich aber auch ich mich – genau wie er – schätzen könne, so herzlich in den Schoß einer so wunderbaren Familie aufgenommen zu werden. All das sagt er während unserer Umarmung, und bei dieser Gelegenheit stelle ich fest, dass er nicht nur gut aussieht, sondern auch super riecht nach einer Mischung aus feiner Wolle und teurem Aftershave.
    Sein ganzes Auftreten erinnert mich an das eines Politikers, er sieht seriös aus und sagt die richtigen Dinge, aber wie in der Politik weiß man nicht: Ist es ernst gemeint oder alles nur Show?

    Seine Ankunft wird natürlich erst einmal mit einem opulenten Mahl gefeiert.
    Es gibt ein festliches Mittagessen im Garten, und ich fühle mich eher, als sollte ich eine Zwanzigerjahrefrisur, ein niedliches Teekleid und Riemchenschuhe tragen, aber wegen der herbstlichen Temperaturen sind meine Jeans und mein dicker Pulli neben ein paar schwachen Sonnenstrahlen das Einzige, was mich warm halten kann.
    Wir sitzen um den großen, mit Blumen und selbstgemachter Limonade beladenen Holztisch, und wenn man ein Foto machen würde, müsste es in der Vogue erscheinen. Nicht dass ich mich in den Kreis all dieser gutaussehenden Leute einschließen würde. So eitel bin ich nicht. Die Menschen um mich herum sind es, die toll aussehen. Jeder schaut auf seine Weise gut aus, sogar Aric ist ein schöner Mann, auch wenn er ein paar Kilo zu viel wiegt und die Gesichtsfarbe einer reifen Tomate hat. Okay, schlecht sehe ich auch nicht aus, aber für die Vogue reicht es nicht. Die Tatsache, dass ich Torten so sehr liebe, sollte als Begründung dafür ausreichen, dass ich eher der Marilyn-Monroeals der Keira-Keightley-Typ bin, aber ich bin ganz gern ein bisschen kurvig. Der liebe Gott hat uns schließlich alle nach seinem Abbild geschaffen, und deshalb sind wir meiner Meinung nach alle genau richtig so, wie wir sind, und ich bin eben nicht der Model-Typ. Ich bin alltagstauglich. Und damit total zufrieden.
    Jonathan hingegen ist eher Freitag- und Samstagabend in einer Person.
    Ein Witzereißer und Charmeur, der genau weiß, dass er gut aussieht und unterhaltsam ist und alle mit seinem Charme umhaut. Selbst Marilyn wirft ihre Locken in Positur und zupft an ihrem Dekolletee herum, wenn sie mit ihm spricht. Er ist genau der Typ Mann, den ich mir für Pippa vorgestellt hatte. Ich kann
nicht genau erklären, warum, ich weiß nur, dass sie sich niemals mit jemand Mittelmäßigem zufriedengegeben hätte.
    Als ich mir gerade ein köstlich aussehendes Stück Käse-Spargel-Quiche nehme, beugt sich Sollie zu mir rüber.
    »Philly und ich dachten uns gerade, dass wir heute als Quartett ausgehen könnten – sie und Jonathan und du und ich.«
    »Nur wir vier?«
    »Das ist mit Quartett in der Regel gemeint, Vi.«
    »Sind die anderen dann nicht beleidigt?«
    »Ganz und gar nicht. Im Gegenteil, meine Mutter hat meinem Vater zu verstehen gegeben, dass es Zeit für ihr jährliches Früh-zu-Bett-gehen ist, sie müssen das wenigstens an einem von 365 Tagen machen, um den Rest des Jahres fit zu sein. Und selbst Silas und Marilyn haben zugegeben, dass sie es in letzter Zeit vielleicht ein bisschen übertrieben haben.«
    »Was ist mit Fleur und Adam?«
    »Adam trifft sich mit einem alten Freund in der Stadt, und Misty hat Fleur

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