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Mein Traummann die Zicke und ich

Mein Traummann die Zicke und ich

Titel: Mein Traummann die Zicke und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harvey Sarah
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stimmt.
    Ich kann meine Geldbörse sehen. Ich sollte meine Geldbörse aber nicht sehen können, weil ich sie immer in einer Reißverschlusstasche im Innern meiner Handtasche aufbewahre. Jetzt liegt sie allerdings einfach lose im Innern der Tasche. Ich nehme sie heraus und mache sie auf.
    Hinter einer durchsichtigen Plastikfolie im Innern steckt seit Monaten ein Foto von Sollie und mir. Okay, das ist nicht besonders originell, aber was soll’s. Es ist eines von den Fotos, die in einem dieser albernen Momente entstanden sind, wenn Pärchen in einen Passfotoautomaten gehen und Schnappschüsse von sich machen lassen, auf denen sie wild, verrückt und dämlich aussehen.
    Immer wenn ich meine Geldbörse aufmache, sehe ich darauf
und muss lächeln, aber heute werde ich stutzig, weil es auf dem Kopf steht. Es hat sich also ganz sicher jemand an meiner Handtasche zu schaffen gemacht! Jemand hat die Geldbörse herausgenommen, das Foto herausgeholt und es verkehrt herum wieder hineingesteckt. Das weiß ich ganz genau, denn ich habe es nicht mehr angerührt, seit ich es vor vier Monaten hineingetan habe.
    Ich sehe nach, ob mein Geld und meine Kreditkarten noch da sind, was mir ein komisches Gefühl verursacht. Ich bin schließlich nicht in irgendeinem Lokal oder Club oder so, sondern zu Hause bei den Angehörigen meines Zukünftigen, um Himmels willen. Ich bin nicht überrascht, dass alles noch da ist, aber dann bemerke ich, dass mit dem Foto noch etwas nicht stimmt.
    Ich sehe es mir genauer an, und dann fällt mir auf, was es ist.
    Ich habe plötzlich einen Schnurrbart!
     
    Ich höre Sollie in der Eingangshalle und rufe ihn zu mir.
    Als ich ihm das Foto zeige, bricht er in Gelächter aus.
    »Das war bestimmt Onkel Silas. Er war gestern Abend so betrunken, dass er Penis de Milo Tante Marilyns schönste Unterwäsche angezogen hat.«
    »So etwas würde er nicht tun.«
    »Meinst du nicht?«
    »Na ja, das ist doch ziemlich gemein, findest du nicht? Und das passt nicht zu ihm.«
    »Da hat sich nur jemand einen Scherz erlaubt, Vi. Ich würde mir an deiner Stelle keine Gedanken deswegen machen.«
    Er zieht sein Portemonnaie hervor und holt die restlichen drei Passfotos heraus.
    »Hier, nimm das hier, auf dem schiele ich nicht so.«

    »Und ich habe darauf keinen lila Schnurrbart.«
    »Genau …«
    Sollie nimmt mir das manipulierte Foto aus der Hand und studiert es.
    »Obwohl ich sagen muss, dass er dir steht.«
     
    Sollie findet das vielleicht witzig, aber ich bin beunruhigt. Denn ehrlich gesagt ist das genau die Art schlechter Scherz, die Pippa immer gemacht hat, um sich abzureagieren.
    War sie das?
    Will sie mir auf ihre unnachahmlich subtile Weise sagen, dass ihre Worte sie Lügen strafen und nur ihre Taten die Wahrheit sprechen?
    Will sie mir sagen, dass das Spiel nicht zu Ende ist, sondern gerade wieder anfängt?
    Dass alles von vorne losgeht?
    Ein paar Augenblicke später sind der noch immer kichernde Sollie und ich von einem Haufen Leute umgeben, die ihre Schuhe suchen. Offenbar steht ein Spaziergang auf dem Programm. Ich gehe widerwillig mit, obwohl ich lieber zu Hause bleiben und über das nachgrübeln würde, was gerade passiert ist, und um vielleicht mal in Pippas Tasche nach einem lila Filzer zu suchen … Ich sehe immer wieder rüber zu ihr, während sie plaudernd neben Adam läuft, total unschuldig und normal aussieht und sogar zu mir rüberlächelt, wenn sie mich dabei ertappt, wie ich sie anstarre. Ich betrachte sie und stelle mir tausend Fragen, und irgendwann bemerke ich, dass dieses fiese Gefühl im Bauch Angst ist. Angst vor der Vergangenheit, die sich wie Gift in meine Gegenwart schleicht.
    Als wir wieder am Haus sind, hat Sollie allen die Geschichte von mir und dem Foto und meinem neuen Look erzählt. Er
lacht sich schlapp, während er Onkel Silas von meiner Verwandlung in eine mexikanische Bandida berichtet. Die anderen lachen alle mit. Alle außer ihr.
    Und mir.
    Warum lacht sie nicht? Versucht sie angestrengt, unschuldig auszusehen, weil sie es getan hat und mich noch immer hasst und alles, was sie heute Morgen zu mir gesagt hat, nichts als Lügen waren?
    Am Ende des Spaziergangs habe ich mich derart in die Sache reingesteigert, dass ich davon überzeugt bin, dass sie eine Reinkarnation des Bösen selbst ist und sie mich noch heute im Schlaf ermorden wird, sodass ich künftig als einer von Balcannons berüchtigten Geistern mein Unwesen treibe.
    Ich lasse alle anderen vorgehen, um mich zu sammeln.
    Aber als

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