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Mein Traummann die Zicke und ich

Mein Traummann die Zicke und ich

Titel: Mein Traummann die Zicke und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harvey Sarah
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bitten, aber als er zur Tür hereinkommt, verdüstert ein Stirnrunzeln sein sonst so heiteres Gesicht.
    Er ist ärgerlich, was sehr selten vorkommt, und so vergesse ich sofort meine eigenen Sorgen, um mich um seine zu kümmern.
    »Sollie, was ist mit dir? Geht’s dir nicht gut?«
    »Mir geht’s gut, Vi. Ich bin nur extrem genervt.«
    »Von der Konferenzschaltung?«
    »Es gab keine Konferenzschaltung.«
    »Wie meinst du das?«
    »Irgendein Idiot hat mich an der Nase herumgeführt, das meine ich damit. Ich habe da über drei Stunden gesessen und auf etwas gewartet, das gar nicht geplant war!«
    »Aber Aneka hat dir doch eine E-Mail geschrieben.«
    »Ich habe sie natürlich angerufen, als es schon acht war und ich immer noch nichts gehört hatte, aber sie war nicht mehr in Büro und hat mich erst spätabends zurückgerufen, weil sie zum Abendessen eingeladen gewesen war. Jedenfalls hat sie gesagt, dass sie mir überhaupt keine E-Mail geschrieben hat.«
    »Aber war die Mail nicht mit ihrem Absender versehen?«
    »Das ist ja auch so was Seltsames, Vi …« Er lässt sich neben mir aufs Bett fallen, und seine Stimme wird etwas ruhiger, als ich seine Hand in meine nehme. »Nach dem Gespräch wollte
ich die Mails noch mal in meinem Blackberry überprüfen, aber sie waren nicht mehr da …«
    »Willst du damit sagen, dass sie dich angelogen hat?«
    »Sie kann manchmal schon etwas eigen sein, aber ich glaube nicht, dass sie sich so etwas ausdenken würde; das könnte sie den Job kosten. Ich verstehe es einfach nicht. Warum? Warum sollte jemand so etwas tun? Auf diese Weise meine Zeit verschleudern?«
    Ich weiß, dass sie es war.
    Sie wollte ihn ganz offensichtlich aus dem Weg haben, aber wofür? Sollie hätte nicht wegfahren müssen, nur damit sie hier herumschnüffeln und mein Kleid ruinieren konnte. Was hat sie sonst noch angestellt?
    Ich höre Jasmines Worte nachklingen: »Dann kannst du es ihm ja jetzt erzählen …«
    Ihm erzählen, dass seine Schwester eine Lügnerin und unausstehliche Tyrannin ist und dass ich glaube, dass sie es war, die ihn unter Vorspiegelung falscher Tatsachen weggelotst hat. Seine Schwester, die angeblich über hundertfünfzig Kilometer von uns entfernt ist, sich aber heimlich hierhergeschlichen hat. Die in unser Zimmer gekommen ist und mein Zweihundert-Pfund-Kleid in Bleiche getaucht hat.
    Aber wie kann ich das zu ihm sagen, ohne den geringsten Beweis dafür zu haben?
    Ich möchte ihm schon erzählen, was in der Schule mit mir und Pippa los war, aber er ist gerade so aufgebracht, dass es bestimmt klüger ist zu warten, bis er wieder bessere Laune hat. Außerdem möchte ich das Thema nicht unbedingt mit dem in Zusammenhang bringen, was heute passiert ist. Ich werde ihm nur sagen, dass sie mir das Leben in der Schule schwergemacht hat und dass ich meine Zweifel habe, ob sie es jetzt ehrlich mit mir meint. Schlicht und ergreifend.

    Und so sage ich wieder nichts. Auch das Kleid erwähne ich nicht.
    Sollie weiß ja nicht mal, dass ich dieses Kleid überhaupt habe.
    Und er weiß nicht, dass ich glaube, dass alles noch viel schlimmer kommen wird.
     
    Ich verbringe eine unruhige Nacht mit verstörenden Alpträumen.
    Am nächsten Morgen bin ich immer noch entschlossen, alles offenzulegen, aber im Gegensatz zu ihr möchte ich es nicht hinter dem Rücken der anderen tun. Ich habe mich entschieden, in ihrer Anwesenheit mit ihm zu reden, aber offiziell ist sie ja noch nicht hier, sondern wird erst nach dem Mittagessen zurückerwartet, und so machen wir weiter wie immer, beginnen den Tag mit einem ausgiebigen Frühstück, nach dem Elspeth die Männer aus der Küche vertreibt und »ihre Ladys« um sich versammelt, wie sie uns nennt, um den Guss für die Torte zu machen. In dem fröhlichen Durcheinander, das folgt, bin ich fast versucht zu vergessen, was ich vorhabe, und mich stattdessen in das Idyll zu flüchten, was ja so einfach wäre. Es ist eine Fortsetzung von gestern, alle verstehen sich prächtig, wir haben Spaß zusammen und lachen viel, als wären wir alte Freundinnen. Als die Torte fertig ist und von allen als Meisterwerk bezeichnet wird, werde ich rot, freue mich aber sehr. Anschließend verschwindet Elspeth mit der Torte an einem geheimen Ort, den nur sie kennt. Sie versteckt sie in einem Raum, den sie sogar abschließt, damit Aric und Silas sie auf keinen Fall finden können. Aber ich bin noch aus einem anderen Grund froh, dass sie weggeschlossen wird: weil ich noch jemand anderen im Verdacht

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