Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mein Traummann die Zicke und ich

Mein Traummann die Zicke und ich

Titel: Mein Traummann die Zicke und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harvey Sarah
Vom Netzwerk:
Und mir wird klar, dass ich die Sache jetzt erst recht offen ansprechen muss, egal ob sie mein Kleid ruiniert hat oder nicht.
    Die Gelegenheit dazu ergibt sich schneller, als mir lieb ist. Weil ich mich beim Frühstück bereiterklärt habe, für alle Abendessen zu kochen, geht Sollie mit mir in die Küche, um mir alles zu zeigen, was ich zum Kochen benötige.

    Als wir eintreten, sitzt Pippa noch immer am Tisch, trinkt eine Tasse Kaffee und blättert in der Zeitung.
    »Hey, Philly, geht’s wieder?«, fragt Sol so besorgt, dass ich schon wieder fast beschließe, alles für mich zu behalten.
    Sie nickt, schüttelt den Kopf und nickt wieder, und er läuft schnell zu ihr, um sie zu umarmen.
    »Mach dir keine Sorgen deswegen. Wie du schon gesagt hast, das war irgendeine arme Socke, an die wir keinen Gedanken verschwenden sollten. Ich weiß schon, womit wir dich aufheitern können. Vi zaubert nämlich jetzt ihre berühmte Lasagne mit selbstgemachtem Knoblauchbrot, das ist doch dein Lieblingsessen, und ich sage dir, Vis Lasagne ist einfach köstlich, so was hast du noch nie gegessen.«
    Sie sieht zu mir rüber. »Gibt es eigentlich irgendwas, was du nicht kannst?«, kommt ihr verbitterter Kommentar, der mich sofort wieder auf der Hut sein lässt, aber Sollie versteht ihn nur als Kompliment.
    »Vi ist eine tolle Köchin«, sagt er enthusiastisch. »Ist Jonathan gut weggekommen?«
    »Hat alles super geklappt, danke.«
    »Schön. Kopf hoch, okay?«
    Sie nickt, und er umarmt sie noch einmal. Dann wendet er sich wieder mir zu.
    »Die Vorratskammer kennst du ja schon, du müsstest also eigentlich alles finden, was du brauchst, aber Mum bewahrt ihre Ofenformen hier auf. Bist du sicher, dass ich dir nicht doch helfen soll? Ich meine, ich habe Dad zwar versprochen, dass ich mir das Spiel mit ihm ansehe, aber …«
    »Das ist überhaupt kein Problem, wirklich nicht, aber könntest du bitte noch eine Minute dableiben? Ich muss mit dir reden.« Ich sehe zu ihr rüber, um sicherzugehen, dass sie mich auch gehört hat, und gebe ihr mit einer Kopfbewegung zu verstehen,
näher zu kommen. Sie soll unmissverständlich wissen, worüber ich reden will.
    »Es geht um mich und Pip … Ich meine, es geht um mich und Philly …«
    »Um dich und Philly?«, fragt Sol besorgt, weil ich so ernst geworden bin.
    Aber bevor ich irgendetwas sagen kann, macht sie mich mundtot, indem sie aufspringt und sich laut einmischt.
    »Ich fürchte, Violet hat mein kleines Geheimnis gelüftet.«
    »Dein kleines Geheimnis?«, wiederholt er und sieht uns abwechselnd an, während ein unsicheres Lächeln seine Lippen umspielt.
    »Ja, ich wollte eigentlich schon früher etwas sagen, aber ich war ein bisschen abgelenkt von dem, was vorhin passiert ist …« Ihre Stimme stockt für einen Moment. »Ich muss dir etwas erklären … euch beiden erklären, und zwar was deinen vergeblichen Ausflug von gestern Abend betrifft …«
    »Woher weißt du …«, fängt er an, aber sie hebt die Hand, um ihn zum Schweigen zu bringen.
    »Ich muss gestehen, dass ich diejenige war, die dir das eingebrockt hat.«
    Er blinzelt ungläubig. »Du hast mich wegen einer Videokonferenz, die gar nicht stattfinden sollte, den ganzen Weg bis in die Stadt geschickt?«, fragt er, als könne er es nicht glauben.
    Sie nickt und senkt beschämt den Blick. »Es tut mir total leid, kleiner Bruder, aber ich wollte etwas machen und musste sichergehen, dass du nicht hier warst. Und das Einzige, was mir eingefallen ist …«
    »Was hattest du vor, Philly?«
    Ja, was hatte sie vor? Hat sie geahnt, dass ich alles ausplaudern würde, und will jetzt selbst ein Geständnis ablegen?
    Sie steht auf. »Kommt mit und seht es euch an.«

    Jetzt bin ich auch verwirrt.
    Geht sie mit uns auf unser Zimmer und zeigt uns das ruinierte Kleid?
    Da er sich nicht in Bewegung setzt, nimmt sie Sollies Hand und führt ihn, mit mir im Schlepptau, in die große Eingangshalle und weiter durch die doppelten Türen, die sie weit aufstößt, ins Wohnzimmer.
    »Was wird das?«, fragt Sol und blickt sich suchend um. Dann bleibt er mitten auf dem riesigen Perserteppich stehen, der den ganzen Fußboden bedeckt.
    Sie zeigt an die Wand, an der die Familienfotos hängen. Wir brauchen einen Moment, bis wir entdecken, dass dort etwas Neues hängt. Ein ziemlich großes Foto in einem schönen goldenen Rahmen.
    Wir betrachten es stumm.
    Es ist ein Foto von mir und Sollie, ein umwerfendes Foto. Wir sitzen aneinandergelehnt, unsere Wangen berühren sich

Weitere Kostenlose Bücher