Mein Tutor
sie sich wie Tiere nahmen, da musste ich einfach weiter zusehen, bis sie alle relativ schnell kamen und dabei laut schrien. Ich sah ihre Schwänze reinstoßen und wieder rauskommen, in ihren Mund und ihren Hintern, sie glänzten und waren ganz feucht …«
»Es kann auf diese Weise auch sehr schön sein, wenn man es richtig macht.«
Erst sehr viel später wurde mir seine Bemerkung richtig bewusst. Jahre später. Ich plapperte weiter. »Ich konnte nicht atmen, und dann hatten sie diesen Gesichtsausdruck, Sie wissen schon, wenn Männer kurz davor sind zu kommen, und ihre Gesichter wurden ganz rot und verzerrten sich auf diese seltsame Weise, und dann schossen sie …«
»Junge Kerle wie die beiden, die sich für echte Hengste halten, aber keine Ahnung von der Kunst des Fickens haben.« Barons Stimme klang in seiner Brust, auf der ich mit meinem Ohr lag, fast schon polternd. Mein Herz klopfte im gleichen Rhythmus wie seins. »Ich hätte dich nicht ausgeschlossen.«
Ich war zwanzig. Heute weiß ich, dass er fünfundvierzig war, und in diesem Moment wurde er von einem älteren Mann zu einem charmanten Liebhaber. Da war mein dämlicher Freund, der behangen war wie ein Esel, aber auch sonst eher einem Tier glich. Und da waren Barons Arme, seine Stimme, das Leben, das er bereits geführt hatte, und er war so ruhig, so stark. So voller Versprechungen. Ich sagte nichts.
»Es wird Zeit, dass ich mein dir bezügliches Recht ausübe.«
»Meinen Sie das droit de seigneur ?«
»Ah, du erinnerst dich also an meine Vorlesungen über das Mittelalter?« Er lachte, und meine Haut begann zu prickeln. »Nein. Ich meinte mein droit de tutor , falls es so etwas denn gibt. Eine modernere Version davon. Heutzutage hat man das Recht, sich zu weigern, was für die armen Weiber damals noch nicht galt. Aber ich werde dich dennoch ausnutzen.«
Erneut hallte seine Brust vom Gelächter wider. Die Aufregung, die in mir hochstieg, wie ich da so eng an seinen großen warmen Körper gedrückt wurde, verhinderte einen Augenblick lang, dass ich einen Ton herausbringen konnte.
»Man wird Ihnen die Zulassung entziehen!«, kreischte ich dann und versuchte, mich von ihm zu lösen. Mein kurzer Rock rutschte noch etwas höher, und wir starrten beide auf meine langen Beine. Der Wein schwappte mir über die mit Tinte befleckten Finger, als ich das Glas auf dem Tisch abstellte. Verwirrung überkam mich, und mir wurde ganz heiß.
Baron nahm meine Hand und leckte mir den Wein von den Fingern, wobei er jedem einzelnen Beachtung schenkte. Das Gefühl, das seine feuchte Zunge auf meiner Haut weckte, ließ mich wimmern. Ich leckte mir über die Lippen und beobachtete, wie meine Finger in seinen warmen Mund glitten.
»Die Zulassung entzieht man nur Ärzten und Anwälten. Aber du hast recht, es ist verboten.« Er war tatsächlich wie ein Löwe. Selbst sein goldblondes Haar, das er nach hinten gekämmt hatte, wirkte wie eine Mähne. Und die Art, wie er wartete. Auf Antworten. Auf das faszinierende Aufblitzen von Intelligenz. Und jetzt? Auf einen Kuss? Auf den richtigen Moment, um mich zu verführen? Oder darauf, dass ich es für ihn tue, dass ich meine Bluse öffne, ihm meine Brüste zeige, hier, im hellen Tageslicht? Dass ich meine Beine spreize?
Seine Augen blitzten auf, als hätte er meine Gedanken gelesen, und unter meiner kratzigen schwarzen Strumpfhose spürte ich meine Muschi zucken. »Wirst du es jemandem erzählen?«
Ich schüttelte den Kopf, und genauso ist es wirklich passiert. Meine Finger, die noch feucht von seiner Spucke waren, versanken in seinem dichten Haar. Sein Gesicht kam näher, als er mir die letzten Tränen von den Wangen wischte. Er war so zärtlich dabei. Ich konnte seinen Atem auf der Haut spüren und den schwachen Geruch nach Zigarrenrauch und Eau de Cologne wahrnehmen. Meine Lippen drückten sich auf seine, und dann biss er mich. Ich war so schockiert, dass ich nicht mehr atmen konnte. Mein Tutor! Fast so alt wie mein Vater! Aber wir passten zusammen wie zwei Handschuhe. Wie konnte sich das nur so geil anfühlen?
Seine Hände waren so ruhig und warm, als sie mein Gesicht streichelten, mein Haar, und dann küsste er mich. Man erkennt den Moment, ab dem man nicht mehr zurückkann, nicht wahr? Dies war der Augenblick, in dem ich ihn hätte aufhalten sollen, aber es gelang mir nicht. Ich hatte jetzt zu warten, und ich tat es. Ich wollte wissen, wie es sich anfühlen würde, und es war magisch. Sehr weich, das Kratzen seiner
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