Mein ungezähmter Highlander
jetzt. Ihre Hände lagen auf den stahlharten Muskeln seiner Arme und Schultern. Sie wollte ihn fühlen, wollte Kraft aus seinem mächtigen Körper schöpfen. Seine Muskeln spannten sich unter ihren Fingern an, und mit einem zutiefst männlichen Knurren wurde der Griff, mit dem er sie hielt, noch fester. Sie wusste nicht, was mit ihr geschah. Dieses seltsame Gefühl der Machtlosigkeit kannte sie nicht. Sie konnte nur noch an ihn denken. An seinen harten, heißen Körper, der sie umschlang.
Sie spürte seine Hand auf ihrem Bein, unter ihrem Hemd, und sie glitt über ihren Schenkel nach oben. Isabel erstarrte. Sie wurde zwischen den Beinen noch heißer und nasser, als das Verlangen dorthin strömte. Ihre Gedanken stürmten in tausend Richtungen. Eine leichte Unsicherheit zupfte an den Überresten ihres Bewusstseins.
Er würde doch nicht etwa …
Doch.
Er sog noch ein letztes Mal an ihrer Brust, dann hob er den Kopf und sah in ihr Gesicht, als sein Finger über sie strich. Ein leiser Laut entschlüpfte ihr. Von der intimen Berührung völlig überrascht, riss sie die Augen auf. Sie war verwirrt, als das Verlangen ihres Körpers ihr Bewusstsein überholte. Das war zu viel, zu schnell. Trotz ihres Auftrags war sie letztendlich doch noch unschuldig. Eine Frau, die erst vor kurzem das erste Mal geküsst worden war. Einen Augenblick lang übernahm die Unschuld die Führung. Sie packte sein Handgelenk. Ihr Körper wand sich in verwirrter Qual. Bitte , dachte sie. Bitte, hör auf, oder bitte, mach weiter? Sie wusste es nicht. Das war es, was sie gewollt hatte. Sie hatte das Schicksal herausgefordert, indem sie ihr Schlafgewand trug. Aber warum war da jetzt diese Unsicherheit?
Sie musste ihre Gedanken wohl laut ausgesprochen haben, denn damit unterbrach sie ihren allzu kurzen Moment des Zusammenseins, der so schnell endete, wie er begonnen hatte. Rory hob den Kopf. Seine strahlend blauen Augen waren ganz dunkel vor Leidenschaft, als er sie plötzlich aus seiner leidenschaftlichen Umarmung entließ und wegstieß.
Es war ein Bitte, mach weiter gewesen, erkannte sie nun. Aber es war zu spät.
Sie taumelte nach hinten. Ihre Beine waren so schwach wie die eines neugeborenen Fohlens. Sie hob die Hand an die Lippen und war sicher, dass sie dunkelrot und wund vom Druck seines Mundes sein mussten. Sie fühlte sich wie ein Kind, dem man eine Süßigkeit angeboten hatte, um diese nach dem ersten Bissen wieder wegzureißen. Als hätte sie einen Blick aufs Paradies erhascht, um dann herauszufinden, dass es nur ein schreckliches Trugbild war. Sie spürte solch ein heftiges Verlangen nach etwas, das sie nicht verstand. Sie wünschte sich
nichts sehnlicher, als wieder in die herrliche Umarmung seines Körpers gezogen zu werden.
»Das hätte nie geschehen dürfen.« Sein Atem ging stoßweise, und seine Stimme war ganz rau.
Auch ihn hatte das eben Vorgefallene nicht unberührt gelassen. Sie machte einen vorsichtigen Schritt auf ihn zu, legte eine Hand auf seine Brust und bot sich ihm noch einmal an. »Aber das hat es nun einmal.«
»Ein unglücklicher Vorfall, der sich nicht wiederholen wird.« Dieses Mal hörte sie die eiserne Entschlossenheit in seiner Stimme, während er bedächtig ihre Hände von seiner Brust nahm.
Er will mich nicht. Die Zurückweisung brannte wie eine offene Wunde. »Habe ich etwas falsch gemacht? Gefalle ich dir nicht?«
Er bedachte ihre zerzauste Erscheinung mit einem langen Blick. Verunsichert zog sie schnell die Bänder ihres Hemds zusammen. Und als sich sein stählerner Blick wieder auf ihr Gesicht richtete, spürte sie noch etwas anderes. Scham. Scham ob der Art, mit der sie auf ihn reagierte, und der Freiheiten, die sie ihm erlaubt hatte. Scham ob der Schnelligkeit und Hingabe, mit der sie seinen Berührungen erlegen war, und der willigen Laute des Verlangens, die sie nicht hatte zurückhalten können. Was musste er von ihr denken? Sie hatte gestöhnt und sich wie eine Metze an ihn geklammert. Obwohl sie wusste, dass er sie zurückschicken wollte.
Gedemütigt vom Verrat, den ihr Körper an ihr begangen hatte, senkte sie den Blick zu Boden. Sie konnte sich nicht vorstellen, ihm je wieder ins Gesicht zu sehen, ohne sich daran zu erinnern, was er mit ihr gemacht hatte. Wie er ihr mit seinen Liebkosungen Lust bereitet, wie sein Finger über das Zentrum ihrer Weiblichkeit gestrichen hatte.
Er musterte ihr Gesicht. »Du gefällst mir. Wie du auch jedem anderen Mann gefallen würdest. Du bist eine
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