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Mein ungezähmtes Herz

Mein ungezähmtes Herz

Titel: Mein ungezähmtes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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schmiegte, und sah, dass sie zufrieden war und in einer Art Schwebezustand, aber noch nicht eingeschlafen.
    Also schlug er ihr unter der Decke auf den nackten Po, nicht so, dass es wehtat, nur gerade fest genug, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen.
    »Wehe, du benimmst dich noch mal so wie heute Nachmittag.«
    »Versprochen, solange du dich nicht wieder vor meinen Augen mit drei Irren gleichzeitig anlegst.« Sie sah ihn böse an und zog eine Schnute, als er ihr das misshandelte Hinterteil rieb.
    »Dabei wäre es dir ganz recht geschehen, wenn ich nicht eingegriffen hätte. Dann hättest du deinen verdienten Lohn bekommen.«
    Del bemerkte, dass er grinste wie ein Honigkuchenpferd. Anscheinend schaffte er es nicht, das abzustellen. Der Lohn, den er soeben bekommen hatte, war ihm wesentlich lieber. Laut jedoch konstatierte er, was ihm nun endlich aufging.

    »Du konntest nicht anders, du konntest nicht zulassen, dass das passiert.«
    »Stimmt, du hast recht.« Deliah schmiegte sich wieder an ihn.
    »Leider bin ich viel zu patriotisch.«
    »Du hast mich also nur gerettet, um dem Vaterland einen Dienst zu erweisen?«
    »Natürlich.«
    Dels Lächeln wurde noch breiter und zufriedener; es kam ihm so vor, als bade er in warmem Sonnenschein. Auch wenn es ihm ganz und gar nicht gefiel, wie er sich fühlte, wenn Deliah versuchte, ihn unter Einsatz des eigenen Lebens zu verteidigen, wusste er nun wenigstens, warum sie es tat.
    Wahrscheinlich konnte sie dem Instinkt, ihn zu beschützen, genauso wenig widerstehen wie er andersherum.
    Und irgendwie fühlte sich das gut und richtig an. Äußerst beruhigend.
    Obwohl es sich widersprach, doch das schien völlig normal zu sein, wenn es um seine Gefühle für Deliah ging.
    Dels Gedanken kamen langsam zur Ruhe … soweit er bei der wohligen Trägheit, die sein Hirn umnebelte, sehen konnte, blieb nur noch eine Frage ungeklärt – vielleicht zwei. Wie sollte er Deliah um ihre Hand bitten? Und wann?
    Doch ehe er diesbezüglich einen Entschluss fassen konnte, fielen ihm die Augen zu.

10
    16. Dezember Somersham Place, Cambridgeshire
    In den frühen Morgenstunden schlich Sangay auf leisen Sohlen über den Korridor im Obergeschoss des riesigen Hauses.
    Er hatte gesehen, wie der Colonel im Hof des Gasthauses Mustaf die Briefrolle abgenommen hatte, aber nicht, dass Mustaf oder Cobby sie wieder zurückbekommen hätten. Und nachdem er nun wusste, wonach er suchen musste, hatte er, gleich nachdem alle in dem großen Haus untergekommen waren, nachgeschaut, ob tatsächlich keiner von beiden die Rolle hatte.
    Kurz bevor dem Personal im Dienstbotentrakt das Abendessen serviert worden war, als Cobby mit Sligo noch vor dem Feuer gesessen hatte während Mustaf und Kumulay schon am großen Tisch warteten, war Sangay zuerst in Mustafs, dann in Cobbys Zimmer geschlüpft und hatte sie nacheinander durchsucht. Gründlich. Darin wurde er mit der Zeit richtig gut. Trotzdem hatte er die Rolle nicht gefunden.
    Noch später, nachdem er hinter dem Stall mit dem bösen Sahib gesprochen hatte, war er heimlich Cobby hinterhergelaufen, um herauszufinden, wo das Zimmer des Colonels lag.

    Nun huschte er lautlos wie ein Gespenst durch die tiefen Schatten. Das Haus war still und dunkel, doch ihm kam es fast so vor, als hörte er es atmen – als wäre es lebendig. Als könnte es jeden Augenblick aufwachen und ihn entdecken. Sangay versuchte, nicht an solche Hirngespinste zu denken und sich stattdessen darauf zu konzentrieren, das Zimmer des Colonels wiederzufinden, ohne sich zu verlaufen.
    Es gab sehr viele Zimmer und viele verschiedene Flure, doch ihm war aufgefallen, dass eine stählerne Rüstung, die wie ein Mensch aus Metall aussah, auf einem Podest gegenüber der Tür des Colonels aufgestellt war. Endlich entdeckte er sie und lief auf leisen Sohlen darauf zu. Sicherheitshalber sah er genau hin, ob es sich tatsächlich um die richtige Rüstung handelte, dann ging er zur Tür, öffnete sie, spähte ins Zimmer und schlüpfte hinein.
    Der Colonel verbrachte die Nächte bei der Memsahib und kehrte erst kurz vor dem Morgengrauen in sein Zimmer zurück. Also konnte Sangay in aller Ruhe suchen.
    Die Morgendämmerung war noch einige Stunden entfernt, als seine Finger in der obersten Schublade einer hohen Kommode auf poliertes Holz und Messing stießen.
    Beinahe ehrfürchtig zog Sangay die Rolle hervor. Ein Blick genügte, um festzustellen, dass es diejenige war, die der böse Sahib haben wollte.
    Sangay machte die Schublade zu,

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