Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mein ungezähmtes Herz

Mein ungezähmtes Herz

Titel: Mein ungezähmtes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
Vom Netzwerk:
ist zu gefährlich für mich.«
    Del hielt ihrem Blick einen Augenblick stand, dann schaute er wieder nach vorn, atmete tief ein und packte aus.
    Zunächst gab er ihr eine genau überlegte Beschreibung der Schwarzen Kobra und seiner Mission. Doch sie schien seine Zurückhaltung zu spüren und ließ es nicht zu, dass er ihr Sand in die Augen streute, stattdessen bombardierte sie ihn so lange mit Fragen, bis sie ihm eine wesentlich exaktere Version der Wahrheit entlockt hatte.
    Del wand sich innerlich, als er sich davon erzählen hörte, wie James MacFarlane zu Tode gekommen war und wofür er sein Leben geopfert hatte.
    »Der arme Junge – wie schrecklich. Aber wenigstens ist er als Held gestorben – ich schätze, das wäre ihm wichtig gewesen. Auf diese Weise sind Sie also an den Beweis gelangt, den Sie und Ihre Freunde zu Wolverstone bringen wollen?«
    »Genau.«
    »Und ein Teil Ihres Planes ist es, die Schwarze Kobra zu Angriffen zu provozieren, damit ihr Oberhaupt, unabhängig von diesem Beweis, gefangen und angeklagt werden kann?«
    »Exakt.«
    Deliah schwieg einen Augenblick, dann sagte sie:

    »Das ist ein sehr guter Plan.«
    Del hatte erwartet, dass sie bestürzt sein würde, und dann erschrocken und ängstlich, ja sogar entsetzt über die sehr reale Bedrohung durch einen äußerst gefährlichen und bösartigen Gegner – die ihr gewiss nicht entgangen war. Doch obwohl sie genauso betroffen war, wie er es sich vorgestellt hatte, schienen Angst, Schrecken und Entsetzen nicht zu ihrem Repertoire zu gehören; falls er noch irgendwelche Zweifel daran gehegt haben sollte, dass Miss Duncannon aus härterem Holz geschnitzt war, waren sie jedenfalls durch ihre sofortige Konzentration auf die wesentlichen Punkte seines Auftrags zunichtegemacht worden.
    Nach einer weiteren langen Pause sah Deliah ihm in die Augen.
    »Ich werde Ihnen natürlich helfen, wo ich kann – Sie brauchen nur etwas zu sagen. Da die Schwarze Kobra mich offensichtlich zu Ihrem Gefolge zählt, ist der Versuch, mich aus der Sache herauszuhalten, ja sowieso zwecklos.«
    Del schaffte es, seine Reaktion zu verbergen. Er hätte eine ganze Reihe von Gegenargumenten aufzählen können, die ihm allesamt sehr sinnvoll erschienen, doch er war nicht in den Rang eines Colonel aufgestiegen, ohne ein gewisses Gespür für den Umgang mit Menschen entwickelt zu haben – obwohl er sich bisher noch nie an der Zähmung eines widerspenstigen Weibes versucht hatte.
    »Danke sehr.« Mit einem Kopfnicken akzeptierte er Deliahs Angebot; wenn er versucht hätte, es abzulehnen und die glühende Begeisterung, die aus ihren grünen Augen strahlte, zu dämpfen, hätte er nur das Gegenteil erreicht. Es war besser, ihr Engagement unmerklich zu kanalisieren, um sie unter
Kontrolle zu behalten – ihren Eifer in sichere Bahnen zu lenken.
    Dabei fiel ihm ein …
    »Wir haben noch gar nicht darüber gesprochen, wo wir absteigen sollen.« Mit fragend erhobenen Augenbrauen ließ er sich wieder in die Polster sinken.
    »Können Sie vielleicht eine geeignete Unterkunft empfehlen?«
    12. Dezember Grillon’s Hotel, Albemarle Street, London
    »In Ordnung?« Deliah stand im Foyer des eleganten Hotels und sah zu, wie Del die kritischen Punkte musterte – die einzige, hübsch geschwungene Treppe, die in die oberen Etagen führte, den Speisesaal auf der einen, den Salon auf der anderen Seite, direkt gegenüber dem Haupteingang, dem einzigen Zugang nur von der Straße her, und der breite Empfangstresen, hinter dem zwei junge Männer bereitstanden, jeden Gästewunsch zu erfüllen, während ein älterer Mann in einer Uniform mit goldenen Epauletten mit Adleraugen über alles wachte. Außerdem gab es nicht nur einen, sondern zwei Türsteher in Livree.
    »Es ist perfekt für uns«, murmelte Deliah.
    »Es liegt nicht nur im Herzen von London, sondern ist auch für seine Sicherheit und Verschwiegenheit bekannt – sie würden es niemals zulassen, dass im Grillon’s etwas so Ungehöriges wie ein Verbrechen geschieht.«

    Del war zu demselben Ergebnis gekommen – der Exsoldat hinter dem Empfangstresen sah ihn unverwandt an, und der Portier, der ihnen die Tür geöffnet hatte, war auch noch nicht nach draußen zurückgekehrt. Der Colonel nickte.
    »Alles in allem eine exzellente Wahl.«
    Er steuerte die Rezeption an. Deliah blieb an seiner Seite; ihre langen Beine erlaubten es ihr, locker mit ihm Schritt zu halten. Der Empfangschef hinter der Theke nahm Haltung an und war kurz davor, vor Del

Weitere Kostenlose Bücher