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Mein ungezähmtes Herz

Mein ungezähmtes Herz

Titel: Mein ungezähmtes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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Gasthauses, war ein schmales Beet mit blühenden Christrosen. Deliah hatte diese Blumen schon so lange nicht mehr gesehen, dass sie spontan nach draußen ging, um sie zu bewundern.
    Die Pflanzen waren alt, groß und voll mit dicken, weißen Blüten. Einige davon waren sogar leicht marmoriert. Deliah beugte sich herab, um sie genauer betrachten zu können.
    In dem Augenblick hörte sie leise Schritte über den Rasen kommen.
    Sie richtete sich wieder auf und wollte sich gerade umdrehen, als sie hinterrücks von einem kräftigen Mann gepackt wurde.
    Deliah schrie und trat um sich.
    Ein zweiter Mann versuchte, dem ersten zur Hilfe zu kommen und sie zu bändigen, während der erste sich alle Mühe gab, ihr den Mund zuzuhalten.
    Doch Deliah riss den Kopf zur Seite und stieß einen Ellbogen fest nach hinten – direkt in einen wabbligen Bauch. Der erste Mann schnappte keuchend nach Luft und lockerte seinen Griff.
    Der andere fluchte und versuchte, Deliah vom Gasthaus wegzuzerren.
    Doch sie widersetzte sich aus Leibeskräften, holte tief Luft und schrie so laut sie konnte. Dann bekam sie einen Arm frei und schlug wild auf den zweiten Mann ein.

    In dem Augenblick kam Del aus dem Haus gestürzt, dicht gefolgt von Kumulay und Mustaf.
    Der zweite Mann fluchte und rannte um sein Leben.
    Der erste, weniger reaktionsschnell, hielt immer noch schnaufend Deliah umklammert. Mit einer Hand fasste Del sie an ihrem freien Arm, mit der anderen zielte er über ihre Schulter hinweg.
    Dann hörte sie ein scheußliches Knirschen, und die Arme des großen Mannes fielen schlaff von ihr ab.
    Sofort riss Del sie an sich und schob sie hinter sich. Und als Deliah um ihn herumspähte, sah sie, dass der Mann, der sie angegriffen hatte, bewusstlos am Boden lag.
    Nun strömten alle, die in der Bar gewesen waren, neugierig nach draußen und wollten wissen, was vorgefallen war.
    Mit einem Mal war das Paar von einer besorgten Menschenmenge umringt. Viele schienen zu glauben, dass Deliah jeden Augenblick vor Schreck in Ohnmacht fallen würde, eine Vorstellung, die sie ebenso seltsam und noch irritierender fand als ihr Retter.
    Von allen Seiten prasselten besorgte Fragen und entrüstete Ausrufe auf sie ein, und entscheidende Minuten verrannen, ehe alle beschwichtigt waren.
    Schließlich schaute Del um sich und sah Mustaf mit Kumulay über die Wiese kommen. Sein Faktotum schüttelte den Kopf und signalisierte ihm, dass der Mann sich zu Pferd aus dem Staub gemacht hatte.
    Offenbar hatten die beiden Männer vorgehabt, Deliah zu entführen. Wohin, konnte Del sich gut vorstellen – dahin, wo die Schwarze Kobra mit ihrem Handlanger untergekrochen war.

    Del unterdrückte einen Fluch und sah sich nach demjenigen um, den er niedergeschlagen hatte – dann presste er die Lippen aufeinander, um sich eine noch schlimmere Verwünschung zu verkneifen.
    Der Kerl war verschwunden.
    Die fest zusammengebissenen Zähne hinter einem falschen Lächeln verborgen, nahm er Deliah entschlossen beim Arm und führte sie quer durch die Menge zur Vorderseite des Hauses.
    Da die Übeltäter verschwunden waren und Del zu den Kutschen ging, holten Mustaf und Kumulay eilig die anderen und bereiteten die Abfahrt vor.
    Trotzdem dauerte es noch zwanzig Minuten, bis sie wieder unterwegs waren und das nicht mehr ganz so schläfrige Dörfchen hinter sich ließen.
    Del ließ sich wieder in die Polster sinken, dann erst registrierte er das Pochen in seiner linken Hand. Als er sie näher betrachtete, stellte er fest, dass an einem Knöchel die Haut aufgeplatzt war, also steckte er das verletzte Gelenk in den Mund.
    Deliah sah, was er tat, und legte die Stirn in Falten, dann schaute sie wieder geradeaus. Und hob angriffslustig das Kinn. Einen Augenblick später sagte sie:
    »Ich denke, jetzt dürfte Ihr Anführer, wer es auch ist, ebenfalls der Meinung sein, dass ich das Recht habe, Bescheid zu wissen.«
    Del verzog das Gesicht. An Deliahs Profil konnte er ablesen, dass sie nicht mehr schmollte, sondern die Lippen grimmig zusammengepresst hatte.
    »Ich schätze, Sie würden es mir nicht abkaufen, wenn ich
behaupte, dass diese Männer nur Straßenräuber waren – Zufallstäter auf der Suche nach einer leichten Beute.«
    »Ganz gewiss nicht.«
    Der Colonel seufzte.
    »Wenn ich geahnt hätte, dass ich auf einen Überfall gefasst sein muss, wäre ich niemals durch diese Tür gegangen.« Deliah wandte den Kopf und sah ihm in die Augen.
    »Sie können nicht länger mauern – nicht eingeweiht zu sein

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