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Mein ungezähmtes Herz

Mein ungezähmtes Herz

Titel: Mein ungezähmtes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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trat einen Schritt zurück.
    »Falls wir etwas länger in der Stadt bleiben, könnten Sie sich ja neu einkleiden. Wenn wir einen Herzog besuchen, und sei es nur für ein paar Tage, werden Sie mehr Garderobe brauchen.«
    »Schauen wir mal.« Deliah erhob sich, hielt aber vor dem Drehspiegel noch einmal inne, um zu überprüfen, ob das pflaumenfarbene Seidenkleid mit der hohen Taille und dem tiefen Ausschnitt auch richtig saß. Dann steuerte sie zufrieden das Wohnzimmer an.
    Sie hatten vereinbart, das Abendessen in ihrer Suite einzunehmen. Die Auswahl des Menus hatte der Colonel ihr überlassen. Janay und Cobby sollten servieren, damit sie ungehindert über ihre Pläne sprechen konnten.
    Als Deliah ins Wohnzimmer kam, stand Del bereits am
Fenster und schaute auf die Albemarle Street hinunter. Er drehte sich um und wirkte einen Augenblick leicht überrascht, sie zu sehen, da klopfte es, und sie sahen beide zur Tür hinüber.
    »Herein«, rief Deliah.
    Tony und Gervase standen im Rahmen. Ganz darauf konzentriert, den Raum zu überprüfen, nickten sie nur etwas geistesabwesend und musterten zunächst das Fenster und die Tür zu Deliahs Schlafzimmer, dann den Tisch, der bereits für das Abendessen eingedeckt war, die bequemen Sessel vor dem Kamin und das prasselnde Feuer.
    Mit hochgezogenen Brauen trat Tony näher.
    »Keine Unterkunft, die ich ausgewählt hätte, aber für unsere Zwecke anscheinend sehr gut geeignet. Unsere Zimmer sind nah an der Treppe, und wo deines ist, haben wir auch schon herausbekommen – besser könnte es nicht sein.«
    Del schaute zu Deliah hinüber.
    »Das Lob gebührt Miss Duncannon – sie hat das Grillon’s vorgeschlagen.«
    Lächelnd machten Tony und Gervase eine kleine Verbeugung in Deliahs Richtung.
    Wieder öffnete sich die Tür. Als Deliah sah, dass Janay eine Suppenterrine hereintrug, winkte sie die Männer an den Tisch.
    »Setzen Sie sich doch, Gentlemen. Das Abendessen ist da.«
    Del rückte ihr einen Stuhl zurecht. Als Deliah sich gesetzt hatte, nahm Gervase zu ihrer Rechten und Tony ihr gegenüber Platz.
    Janay füllte die Suppe auf, während Cobby den Brotkorb
herumreichte. Als die Tischgesellschaft zu essen begann, gingen die beiden Bediensteten wieder aus dem Zimmer, um den nächsten Gang zu holen.
    »Ich muss schon sagen«, murmelte Gervase, »ich hätte nie gedacht, dass ich einmal in diesem vornehmen Laden absteigen würde.« Er schielte zu Deliah hinüber.
    »Wir haben Ende 1815, mehr oder weniger direkt nachdem wir vom Kontinent zurückgekehrt waren, den Bastion Club gegründet, und für diejenigen unter uns, die – wie Tony und ich – kein Haus in London haben, ist er im Laufe der vergangenen Jahre zur zentralen Anlaufstelle geworden, wenn wir in der Stadt sind.«
    »Ursprünglich war er als reiner Herrenclub gedacht«, erklärte Tony, »aber 1816 haben wir innerhalb von ungefähr acht Monaten alle nacheinander geheiratet, und unsere Gattinnen haben beschlossen, den Club ebenfalls zu nutzen.«
    »Gasthorpe, unser Majordomus, und seine Leute haben sich schnell daran gewöhnt.« Gervase grinste.
    »Gelegentlich kümmern sie sich sogar um die Kinder.«
    Die beiden Männer machten nur Konversation, doch Deliah wollte es genauer wissen.
    »Wie viele Mitglieder hat der Club?«
    Tony und Gervase verrieten es ihr, und als sie weiterfragte, ließen sie sich bereitwillig auf das Thema ein. Je mehr Deliah von diesen Männern erfuhr, ihren Familien, ihrer Vergangenheit und ihrem Leben, und je besser sie ihre Fürsorge für die auf ihren Landsitzen arbeitenden Menschen verstand – die wohl aus demselben Beschützerinstinkt erwachsen war, der sie vor Jahren in die Armee getrieben hatte –, desto lockerer wurde sie. Sie vertraute ihnen.

    Vom Obst auf der Dessertplatte war nicht mehr viel übrig. Als Cobby und Janay das Geschirr abräumten, sah Deliah neugierig zu Del hinüber. Auch ihm hatte sie auf Anhieb vertraut.
    Dabei sollte sie besser nicht auf ihren Bauch hören, wenn es um Männer ging – besonders wenn sie attraktiv waren und ihren Puls in die Höhe trieben –, doch dass Colonel Derek Delborough eine sehr beruhigende und vertrauenserweckende Ausstrahlung hatte, war nicht abzustreiten.
    Del bat Cobby, statt Port eine Flasche Arrak aus seinem Koffer zu holen, denn Gervase und Tony hatten den Wunsch geäußert, diese indische Art von Branntwein einmal probieren zu wollen.
    Nach einem Blick auf Gervase sah Tony Del in die Augen.
    »Vielleicht sollten wir uns in dein Zimmer

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