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Mein ungezähmtes Herz

Mein ungezähmtes Herz

Titel: Mein ungezähmtes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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aufmachte.
    Spürte, wie ihr Busen sich gegen seine Brust drückte, weil sie loslegen wollte.
    Da packte er ihre freie Hand, senkte den Kopf und brachte sie zum Schweigen.
    Indem er sie küsste, und zwar hart.
    Dabei drückte er sich an sie und presste sie gegen die Mauer. Sein Mantel war schwarz, so wie seine Hose und auch sein Haar, das augenblicklich bis zum Kragen reichte. Nun war Deliah bewegungsunfähig und von seinem Körper komplett abgeschirmt, sodass sie in der Dunkelheit nahezu unsichtbar sein musste. Und nicht einmal ihr bleiches Gesicht konnte einen verirrten Strahl der nebelumwaberten Straßenlaternen zurückwerfen.
    Del hoffte und betete …
    Er musste diesen verführerischen Lippen widerstehen, die Versuchung, sich an ihnen zu weiden, ignorieren, das Gefühl, das der überaus weibliche Körper, der der Länge nach an ihn gedrückt war, in ihm auslöste, so gut es ging ausblenden und sich zusammenreißen, all seine Sinne auf das konzentrieren, was auf der Straße vor sich ging.
    Obwohl sein Verstand durch die Reizüberflutung leicht getrübt war, hörte er, wie die Schläger näher kamen, stehenblieben, hinter der davoneilenden Kutsche her fluchten, dann – ja! – die nächste Droschke anhielten und beim Einsteigen den Kutscher anwiesen, dem anderen Wagen zu folgen.
    Weder das Zuschlagen der Kutschentür, noch das Klappern
der Pferdehufe auf der Straße brachte ihn dazu, den Kopf zu heben. Erst als das Getrappel verhallt war, unterbrach er den Kuss und riskierte einen Blick über die Schulter.
    In dem Moment verschwand die Droschke mit ihren Verfolgern im Dunst am Ende der Straße.
    Sie waren in Sicherheit.
    Erst da fiel ihm Deliahs Schweigsamkeit auf, und er sah sich wieder nach ihr um. Del war überrascht, wie tief ihre weit aufgerissenen, dunklen Augen blicken ließen, obwohl es im Hauseingang so düster war. Das schnelle Auf und Ab ihrer Brust an seiner verriet ihm, dass sie heftig atmete. Und das bisschen Licht, das es gab, ließ ihre prallen, halb geöffneten Lippen verführerisch glänzen.
    Del sah, wie sie mit der Zungenspitze über ihre Unterlippe fuhr, um sie zu befeuchten.
    Es gab keine Veranlassung, sie noch einmal zu küssen, aber er konnte nicht widerstehen.
    Diesmal jedoch gab er ihr keinen einfachen Kuss, sondern einen, der seine ganze Wut und Erleichterung zum Ausdruck brachte. Und dazu noch etwas, das er nicht benennen konnte – etwas, das nur Deliah in ihm weckte.
    Ihre Lippen waren bereits geöffnet gewesen, also eroberte er ihren Mund ohne Umstände, stahl ihr den Atem und spendete ihn wieder. Ließ sich bewusst viel Zeit, um ihren Mund gründlich zu erkunden.
    Dabei hielt er sie an beiden Händen fest, sodass ihre Arme an ihren Körper gepresst blieben, obwohl sein Instinkt ihn drängte loszulassen und sie zu umarmen, sie zu halten und an sich zu drücken – noch viel enger.
    Er begehrte sie, und dieses aufrichtige, unverhohlene Begehren
zeigte sich an jedem kühnen Zungenschlag, am fordernden Druck seiner Lippen und an der harten Beule, die sich gegen ihren Bauch drückte. Deliah hatte nicht nur keine Schwierigkeiten, Dels Verlangen zu erkennen – auch ihre eigene heftige Reaktion blieb ihr nicht verborgen.
    Sie begehrte ihn ebenfalls, und das war gefährlich.
    Sogar äußerst gefährlich.
    Trotzdem konnte sie nicht aufhören, sich nicht befreien – diesen dummen Kuss nicht unterbrechen. Weil sie es nicht wollte. Weil sie anscheinend nicht genug Kraft hatte, seiner Anziehungskraft zu widerstehen.
    Wieder einmal befand Del sich in der ungewohnten Situation, einen Kuss abbrechen zu müssen, der so vielversprechend war, dass es ihn gierig und geradezu schmerzhaft nach mehr verlangte. Einem »Mehr«, von dem er nun ganz sicher war, dass er es bekommen würde, doch während er diesmal anscheinend den richtigen Moment erwischt hatte, befanden sie sich definitiv nicht am richtigen Ort.
    Ihren wenn auch eingeschränkten Austausch von Zärtlichkeiten zu unterbrechen war sehr schwer, denn als er sich aufrichtete, sah er, wie Deliahs Lider sich flatternd hoben und einen von Leidenschaft umwölkten Blick enthüllten, während ihre Lippen von seinem Kuss leicht angeschwollen waren und feucht schimmerten.
    Noch schwerer aber war es, einen Schritt zurückzutreten und sich von den überaus weiblichen, weichen Rundungen zu lösen, an die er sich so genüsslich gepresst hatte. Loszulassen und seine wachsende, brennende Begierde zu unterdrücken war schwieriger, als er es sich vorgestellt

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