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Mein ungezähmtes Herz

Mein ungezähmtes Herz

Titel: Mein ungezähmtes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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hatte, doch am Ende schaffte er es und trat aus der Nische.

    Nachdem er sich noch einmal vergewissert hatte, dass ihnen keine Gefahr mehr drohte, zog er Deliah ebenfalls aus dem Hauseingang, führte sie stumm zur nächsten Droschke, öffnete die Tür und half ihr hinein. Dann wandte er sich an den Kutscher.
    »Zum Grillon’s.«
    Schließlich kletterte er ebenfalls in den Wagen, schlug die Tür zu und ließ sich auf den Sitz neben Deliah fallen.
     
    Auf der Fahrt zurück zum Hotel sagte er kein Wort – und sie auch nicht.
    Als die Droschke vor dem Grillon’s vorfuhr, hatte Deliah sich wieder gefasst, doch ihr Puls raste immer noch.
    Vor unterdrückter Wut und ungestilltem Verlangen.
    Sie wusste, mit welchen Gefühlen sie es zu tun hatte, und auch, an welches davon sie sich halten sollte. Obwohl sie ohne nähere Erläuterung verstand, warum Del sie das erste Mal geküsst hatte, konnte und wollte sie sich nicht erklären, wieso er es noch einmal getan hatte. Ein zweites Mal.
    Und dieses zweite Mal wesentlich gründlicher.
    Sie durchquerte das Foyer, nickte dem Empfangschef hinter dem Tresen hoheitsvoll zu und ging schnurstracks die Treppe hoch zu ihrem Zimmer.
    Del folgte ihr selbstverständlich; sie hörte seine schweren Schritte hinter sich. Als sie ihre Suite erreichte, riss sie die Tür auf und trat eilig ein.
    Del folgte ihr auf dem Fuße und knallte die Tür zu.
    Deliah blieb stehen, wirbelte herum und maß ihn mit funkelndem Blick.
    »Wag es bloß nicht, mir Vorhaltungen zu machen, weil ich
dir zur Hilfe gekommen bin. Ich werd’s wieder tun, wenn es sein muss.«
    »Nein, wirst du nicht.« Mit zusammengekniffenen Augen kam er auf sie zu – und blieb erst stehen, als er kaum einen Meter von ihr entfernt war, sodass sie den Kopf in den Nacken legen musste, um ihm in die Augen sehen zu können.
    Er war genauso gereizt wie sie.
    »Du wirst nie, nie wieder meine Befehle missachten. Wenn ich sage, du sollst weglaufen, gehorchst du – sofort.«
    Deliah kniff die Augen zusammen.
    »Nein, tu ich nicht. Ich bin keine Dienstmagd, die man einfach herumkommandieren kann. Ich tue, was ich für richtig halte, in jeder Situation.«
    Del spürte, dass er unwillkürlich die Zähne zusammenbiss. Der Drang, diese Frau zu packen und zu schütteln, bis sie Vernunft annahm, war so überwältigend, dass er die Fäuste ballte. Es dauerte einen Augenblick, bis er seiner Stimme trauen konnte.
    »Wenn du weiter zu meinem Team gehören und bei der Mission helfen willst, wirst du von jetzt an genau das tun, was ich dir sage.«
    Deliah hob eine ihrer fein gezeichneten dunklen Brauen. Sie machte ihn wahnsinnig.
    »Oder?«
    Das nahm ihm den Wind aus den Segeln.
    Als er nicht gleich antwortete – nicht, weil er es nicht gekonnt hätte, sondern weil er sich im Nachhinein am liebsten auf die Zunge gebissen hätte und ihm nicht sofort eine passende Antwort einfiel – wurde Deliahs Miene härter, und sie fuhr fort:

    »Du hast nicht irgendeinen Lakaien oder Soldaten vor dir, der auf dein Kommando springen muss. Außerdem habe ich, falls du dich noch erinnerst, erst heute Morgen angeboten, mich aus der Sache herauszuhalten, du dagegen hast darauf bestanden, dass ich sie, wo ich schon damit angefangen habe, auch zu Ende bringe. Und das werde ich auch. Aber ich werde mich nicht in ein ängstliches Mäuschen verwandeln, das wegläuft und dich allein vor nicht einem oder zweien, nein, gleich drei Angreifern stehen lässt – von denen einer einen Knüppel und der andere ein Messer dabeihat!«
    Deliah fuchtelte aufgeregt mit den Händen.
    »Was soll überhaupt diese Predigt? Wir sind wieder im Hotel und in Sicherheit – ist das nicht das Wichtigste? Und davon mal ganz abgesehen, habe ich meinen eigenen Kopf. Herrgott noch mal, ich bin neunundzwanzig! Ich hab es mehr oder weniger auf eigene Faust nach Jamaika und wieder zurück geschafft. Ich bin schon sehr lange erwachsen und für mich selbst verantwortlich.«
    »Das ist ja gerade das Problem!« Eigentlich hatte Del den Mund halten wollen, aber irgendetwas – dieses undefinierbare Etwas – trieb ihn zum Widerspruch. Er starrte Deliah wütend an und zeigte mit dem Finger auf sie.
    »Du hörst sofort damit auf, dich andauernd in Gefahr zu bringen!«
    » Ich bringe mich in Gefahr? Dann sag mir doch bitte, wer heute Abend unbedingt zu dieser Aufführung gehen wollte. Und ja, ich habe das Konzert genossen, vielen Dank, aber dass du mich mitgenommen hast, gibt dir noch lange nicht das Recht, mir

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