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Mein ungezähmtes Herz

Mein ungezähmtes Herz

Titel: Mein ungezähmtes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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erwähnt.«
    Oben angelangt fasste er Deliah am Ellbogen, deutete auf ein weiteres Schild in einem Flur und führte sie darauf zu.
    »Ich weiß, dass du deinen Dienst quittiert hast, angeblich für immer, oder war das nur eine Finte, wegen dieser Mission? Trittst du wieder ein, wenn die Sache vorbei ist, womöglich in anderer Funktion? Oder gehst du tatsächlich in Pension?«
    Im Weitergehen dachte Del über ihre Fragen nach.
    »Eigentlich wollte ich mich zur Ruhe setzen, und daran
hat sich auch nichts geändert. Das Gespräch mit den anderen heute hat mich nur darin bestärkt – meine Beweggründe waren jedenfalls richtig.«
    »Und die sind?«
    Deliah nahm ihn schon wieder ins Verhör, diesmal jedoch einfühlsamer. Ihr Interesse war echt. Und nach der letzten Nacht …
    »Ich bin fünfunddreißig. Im Dienst der Armee habe ich viel von der Welt gesehen und es zu beträchtlichem Wohlstand gebracht. Für einen Feldoffizier wie mich gibt es auf militärischem Gebiet nur noch wenige Herausforderungen. Es ist einfach an der Zeit, nach Hause zu gehen und etwas Neues auszuprobieren.«
    »In Humberside?«
    Unwillkürlich musste er lächeln.
    »Ja, in Humberside, so seltsam sich das auch anhören mag.«
    Deliah streckte die Nase in die Luft.
    »Ich finde das keineswegs seltsam.«
    Höchst interessant, dachte Del – und sehr aufschlussreich. Offenbar hing sie trotz ihrer Welterfahrenheit sehr an ihrer Heimat.
    Doch ehe er den Spieß umdrehen konnte, fragte sie schon weiter:
    »Wie stellst du dir denn das Neue vor, das du in Humberside ausprobieren willst?«
    Sie waren in der ägyptischen Abteilung angekommen und bogen Seite an Seite in den Saal ein. Mehrere kleinere, miteinander verbundene Räume öffneten sich zu einer zentralen Halle, die für einen Hinterhalt wie geschaffen war. Der silberne
Knauf seines Stockdegens drückte sich beruhigend in Dels Hand. Er fasste Deliah am Ellbogen und lenkte sie zur ersten großen Statue in der Halle, einem Isis-Standbild, das fast zweieinhalb Meter hoch aufragte.
    »Lass uns zuerst die Skulpturen in diesem Raum ansehen, an der Seite hinunter und an der anderen wieder herauf. Dann haben sie etwas Zeit, uns zu finden. Anschließend können wir durch die kleineren Räume gehen und sie vielleicht dazu verleiten, irgendetwas zu unternehmen.«
    Deliah nickte, betrachtete brav das Standbild der Göttin und las die Beschreibung, die auf einer Tafel daneben angebracht war.
    »Also«, sagte sie, während sie zur nächsten Statue gingen, »was willst du tun, wenn du wieder in Middleton on the Wolds bist?«
    Dels Lippen kräuselten sich.
    »Du hast den Beruf verfehlt – du hättest Staatsanwältin werden sollen.«
    Hochmütig zog Deliah die Brauen hoch.
    »Das heißt wohl, dass du noch nicht darüber nachgedacht hast.«
    »Jedenfalls nicht bis zum Ende. Mit der Idee, den Dienst zu quittieren, habe ich schon länger gespielt. Aber abgesehen davon, dass ich nach Middleton on the Wolds zurückkehren wollte, hatte ich noch keine detaillierteren Pläne, als diese Mission sich ergab und ich auch deswegen meinen Abschied eingereicht habe. Also nein, über die Rückkehr nach Hause hinaus habe ich tatsächlich keine festen Vorstellungen.«
    »Aber das Haus gehört dir, oder?« Deliah sah ihn an.
    »Ich meine Delborough House, wo deine Tanten leben.«

    »Ja.« Del führte sie weiter.
    »Die beiden verwalten mein Erbe – das Haus und die Ländereien – in meiner Abwesenheit, mehr oder weniger seit dem Tod meines Vaters. Doch sie schreiben, dass sie die Verantwortung gern mir übergeben würden, das war mir nicht klar.«
    »Wie auch. Schließlich haben sie jahrzehntelang dort bestimmt. Es wäre immerhin möglich gewesen, dass sie die Kontrolle nicht gern abgeben.«
    »Anscheinend sind sie, nachdem nun Frieden herrscht, ganz versessen darauf, zu reisen und sich all die Orte anzusehen, die sie vorher wegen der Kriege nicht besuchen konnten.«
    Deliah lächelte.
    »Wenn ich mich richtig an deine Tanten erinnere, wird es ihnen großen Spaß machen, arme Reiseleiter zu triezen.«
    Die Vorstellung brachte Del zum Grinsen.
    Sie waren am Ende der Haupthalle angelangt. Als Del zurückschaute, sah er eine ganze Reihe von Besuchern im Saal, darunter zwei Männer, die nicht danach aussahen, als würden sie viel Zeit auf das Betrachten alter Statuen verwenden.
    »Ich glaube«, sagte er, indem er sich wieder Deliah zuwandte, »dass wir zwei Verfolger angelockt haben, aber leider keine Sektenmitglieder.«
    »Immerhin

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