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Mein ungezähmtes Herz

Mein ungezähmtes Herz

Titel: Mein ungezähmtes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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könnten sie … wie heißt das noch? … Spitzel sein.«
    »Möglich. Lass uns auf dieser Seite zurückgehen – dann kommen wir an ihnen vorbei. Anschließend gehen wir in den ersten Raum rechts.«

    Deliah nickte, und als sie zurückschlenderten und an jeder Statue stehenblieben, um sie zu bewundern und sich darüber auszutauschen, blieb sie dicht an Dels Seite.
    Nachdem Del und Deliah die große Halle verlassen hatten und sich in einem der kleineren Räume befanden, setzte Deliah ihre Befragung fort.
    »Du wirkst nicht wie jemand, der Spaß daran hat, sich als Gutsverwalter zu betätigen.« Sie sah ihm in die Augen.
    »Oder zumindest nicht so, als würdest du damit zufrieden sein.«
    Wie wahr.
    »Da Kingston ganz in der Nähe liegt und es auch bis York und Leeds nicht weit ist, habe ich überlegt, ob ich nicht in irgendein Geschäft investieren soll. Ich weiß bloß noch nicht in welches.« Er erwiderte ihren Blick.
    »Vielleicht in Stoffe.«
    Deliah nickte zustimmend.
    »Rund um Leeds gibt es viele Tuchfabriken. Ich habe mich auch schon gefragt, ob es dort nicht einen Markt für Baumwolle geben könnte.«
    »Und Seide.«
    »Es gibt sogar eine ganze Reihe von Gemischen aus Seide und Baumwolle, die wirtschaftlich recht einträglich sind.« Mit raschelnden Röcken hielt Deliah vor einer Glasvitrine, in der Tonscherben ausgestellt waren.
    »Sind sie noch hinter uns her?«
    »Ja, und sie kommen näher.«
    »Hmm. Diese Räume sind aber auch kleiner.«
    »Stimmt.«
    Del und Deliah schlenderten weiter, und ihre Verfolger
blieben ihnen auf der Spur, nah genug, um sie nicht aus den Augen zu verlieren, doch nicht so nah, dass sie eine körperliche Bedrohung dargestellt hätten. Sie schienen sich damit zufriedenzugeben, sie im Auge zu behalten, sodass Del keinen Vorwand finden konnte, sie zur Rede zu stellen.
    Ob er seine guten Manieren verlor, weil die Situation sich zuspitzte oder weil die Frau, die er in der Nacht noch besessen hatte und die ihm peinlicherweise nicht mehr aus dem Kopf ging, so gelassen parlierte und sich trotz der körperlichen Nähe entzog, wusste er nicht, jedenfalls reizte ihn Deliahs nach wie vor deutliche Zurückhaltung und ihre Unempfänglichkeit für seinen Charme über die Maßen.
    Spontan griff er nach ihrer Hand und zog ihren Arm durch seinen, wobei er wie zufällig ihre Brust streifte.
    Das führte zwar dazu, dass sie leicht erschauerte und den Atem kaum merklich verhielt, änderte aber nichts an ihrem undurchschaubaren Lächeln. Einen Augenblick später begeisterte sie sich schon wieder für eine antike Schriftrolle.
    Nachdem er einmal angefangen hatte, konnte Del nicht mehr aufhören. Ein Teil von ihm betrachtete Deliahs Weigerung, eine Reaktion auf ihn zu zeigen, als Herausforderung, auch wenn die Vernunft ihm sagte, dass er dafür dankbar sein sollte. Also legte er, als er sie tiefer in das Labyrinth der kleinen Räume rund um die Haupthalle führte, eine Hand auf ihren Rücken. Daraufhin stockte ihr Atem und sie versuchte, sich von ihm zu lösen. Doch er blieb ganz dicht bei ihr und ließ seiner Hand freien Lauf.
    Nun holte sie gepresst Luft und warf ihm endlich einen wenn auch misstrauischen Blick zu.

    Doch das reichte ihm immer noch nicht. Als sie wieder vor einer Glasvitrine stehenblieb und anscheinend verzückt die Ausstellungsstücke betrachtete, trat er hinter sie, ließ die Hand auf ihrem Rücken noch weiter nach unten wandern und tätschelte ihr, während er ihr Spiegelbild im Auge behielt, unauffällig den Hintern.
    Diesmal schnappte sie hörbar nach Luft, biss sich auf die Unterlippe und sah sich wütend nach ihm um.
    Dann richtete sie sich hoch auf, sah sich hastig nach den beiden Verfolgern um, die auf der gegenüberliegenden Seite so taten, als studierten sie ein Schild an der Wand, und drehte sich zu ihm um.
    »Was machst du da?«
    Ihr entrüstetes Fauchen war wie Musik in seinen Ohren. Sie wirkte nicht mehr ganz so unbeeindruckt.
    Del riss die Augen auf.
    »Ich? Nichts.«
    »Nichts?« Deliah kniff die Augen zusammen und stieß ihn vor die Brust. Als Del einen Schritt zurückwich, marschierte sie an ihm vorbei auf die nächste offene Tür zu. Dabei zischte sie ihm irritiert zu:
    »Nur weil ich letzte Nacht den Kopf verloren habe, musst du nicht glauben, dass ich …«
    »Spaß daran hatte?«
    Wütend sah sie sich nach ihm um.
    »Spaß? Wie kommst du denn darauf?«
    Abwartend blieb Del im Rahmen stehen. Der Raum war kaum größer als ein Alkoven und hatte nur einen Zugang,

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