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Mein ungezähmtes Herz

Mein ungezähmtes Herz

Titel: Mein ungezähmtes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Laurens
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zu bleiben und mein Zimmer zu bewachen – dort ist die Briefrolle nicht.«
    Deliah, Tony und Gervase sahen Del an. Innerlich fluchend, aber hilflos, starrte der Colonel weiterhin Deliah an. Doch schließlich beantwortete er die unausgesprochene Frage.
    »Mein Zimmer ist nicht durchsucht worden. Jedenfalls noch nicht. Das wäre Cobby aufgefallen, und er hätte sofort Bescheid gegeben.«
    »Na dann.« Tony erhob sein Glas.
    »Auf eine erfolgreichere Zukunft.«
    Sie stießen miteinander an und tranken.
    Dann unterhielten die Männer sich über militärische Fragen und Sportereignisse.

    Irritiert über die neuerliche Verstimmung zwischen Del und ihr ergriff Deliah die Chance, die sich ihr bot, als Cobby mit den Weindekantern wiederkam, um einen Tee abzulehnen und sich zu entschuldigen. Alle drei Männer erhoben sich, als sie sich verabschiedete.
    »Bis morgen, Gentlemen.« Mit einem steifen Kopfnicken zog sie sich zurück.
    Del sah zu, wie die Schlafzimmertür sich hinter ihr schloss, und spürte, dass seine Anspannung sich etwas legte. Allerdings nicht gänzlich. Ein Rest von Unruhe blieb.
    Nachdem er sich wieder gesetzt hatte, ließ er sich in eine Diskussion über die letzten Boxkämpfe verwickeln. Zumindest äußerlich. Innerlich jedoch …
    Diese Frau ging ihm unter die Haut, und seit gestern Nacht war es noch schlimmer geworden. Sie – es, was es auch war – löste mehr aus als nur einen sexuellen Kitzel, der ja meist verschwand, wenn man sich einmal kratzte. Oder zweimal.
    In diesem Fall jedoch befürchtete er, dass weder drei noch dreihundert Begegnungen mit Deliahs kurvenreichem Körper sein spezielles Leiden kurieren konnten.
    Deliah weckte ganz neue Gefühle in ihm. Keine andere Frau hatte ihn je so gereizt. Und das lag nicht nur daran, dass sie sich weigerte, ihm zu gehorchen, oder es ablehnte, sich hinter ihm zu verstecken – ja sogar störrisch darauf bestand, sich in Gefahr zu bringen, wann und wo es ihr nötig zu sein schien –, obwohl auch das zu seinem emotionalen Ausnahmezustand beitrug.
    Meistens konnte er ihr Verhalten verstehen, manchmal sogar nachempfinden, aber …
    Es war dieses ungewohnte Aber , mit dem er keine Erfahrung
hatte, das so schwer zu verstehen und noch schwerer zu lenken war.
    Diese neuen Gefühle behagten ihm nicht, er lehnte sie ab, wehrte sich sogar innerlich dagegen – aber nichts half. Er war verrückt nach ihr – und ein Teil von ihm ahnte bereits, wohin das führte. In welchen Schlamassel er geraten würde.
    Doch solange er eine Mission zu erfüllen hatte, konnte er nicht darüber nachgrübeln. Er durfte nicht daran denken, worauf das alles hinauslaufen würde – später.
    Nach und nach erstarb die Unterhaltung. Die beiden anderen gähnten und streckten sich. Schließlich standen die Männer auf, verließen die Suite und gingen gemeinsam den Korridor hinunter. Del blieb vor seiner Zimmertür stehen, während Tony und Gervase mit entspannten Gute-Nacht-Grüßen zu ihren Zimmern weiter vorn im Flur schlenderten.
    Del sah ihnen nach, griff nach dem Türknauf und zögerte. Einen scheinbar endlosen Augenblick lang starrte er auf seine Hand hinunter.
    Es gab nichts zu drehen und zu deuteln. Er wusste, dass er die Tür öffnen und sich in sein Bett legen sollte.
    Aber er wusste nicht mehr, warum.
    Mit einem unterdrückten Fluch ließ er den Knauf los, drehte sich auf dem Absatz um und ging zur Suite zurück.
    Es war nicht abgeschlossen. Del machte die Tür hinter sich zu; die Zofe war anscheinend durch die Tür zwischen Schlafzimmer und Flur gegangen.
    Sicher war Deliah schon im Bett.
    Ohne zu zögern klopfte er an.
    Dann lehnte er sich an den Türpfosten und wartete.
    Nach einer Weile ging die Tür auf.

    Deliah stand im Rahmen, keine Spur von Überraschung im stolzen Gesicht. Die dunkelroten, zerzausten Locken fielen lose über ihre Schultern und streichelten den cremefarbenen Seidenschal, den sie um das sittsame weiße Nachthemd geschlungen hatte.
    Das ebenfalls aus zarter, weich fließender Seide bestand.
    Das Bett hinter ihr war zerwühlt, das Kissen eingedrückt. Sie hatte tatsächlich schon geschlafen.
    Unwillkürlich glitt Dels Blick an ihr hinab, über die vollen Brüste mit den zarten Knospen, den flachen Bauch und die Rundung ihrer Hüften bis zu den traumhaft langen Beinen, die sich unter dem anschmiegsamen Nachthemd so wunderbar abzeichneten. Und sofort bekam er eine schmerzlich harte Erektion. Er konnte es kaum erwarten, das, was sich unter der Seide verbarg,

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