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Mein verführerischer Highlander: Roman (German Edition)

Mein verführerischer Highlander: Roman (German Edition)

Titel: Mein verführerischer Highlander: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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Familie im Stich gelassen und Sir Hugh dabei schändlich missbraucht hatte. Das hatte er nicht verdient. Der stolze Ritter war ihr mit großer Freundlichkeit begegnet. Es war ja nicht seine Schuld, dass sie in einen anderen verliebt war.
    Liebe. Auch wenn die Schwere dessen, was sie getan hatte, sie belastete, lugte doch hinter dem Gewölk der Verzweiflung ein kleiner Glücksstrahl hervor. Sie liebte ihn. Und er liebte sie – es musste so sein.
    Diese kleine Freude in ihrem Herzen steigerte nur ihr Schuldgefühl. Sie hatte Liebe gefunden, ihrer Familie gegenüber aber hatte sie versagt. Wie konnte sie sich das jemals verzeihen? Sie hatte alles ruiniert. Ihr Vater würde mit seinem Clan nun Robert Bruce allein gegenübertreten. Nach der Episode, deren Augenzeuge Sir Hugh gestern fast geworden wäre, würde es kein Bündnis geben.
    Die Erinnerung trieb ihr die Röte in die Wangen – was musste er von ihr denken.
    Schlampe. Hure.
    Halb in Erwartung höhnischer Zurufe ging sie durch die Halle zu ihrem Sitz auf dem Podium, neben dem Mann, dem sie Unrecht getan hatte. Ihr Eintreten verursachte kein ungewöhnliches Aufsehen und keine Kommentare. Earl und Countess empfingen sie mit gewohnter Höflichkeit, ebenso ihr Sohn, als sie sich neben ihn setzte.
    Sie zwang sich zu essen, wenn auch mit jedem Bissen die Übelkeit stieg, die in ihrem Magen rumorte. Mit dem Fortschreiten des Mahles wuchs ihre Angst immer mehr.
    Das kurze Aufflackern von Humor, das sie tags zuvor bei Sir Hugh erlebt hatte, war – nicht weiter verwunderlich – wie weggeblasen. Er saß steif neben ihr, war aber auch zu stolz und von Ritterlichkeit zu sehr durchdrungen, als dass er sie ganz ignoriert hätte, wenn sein Verhalten auch völliger Nichtbeachtung sehr nahe kam. Sie war froh, dass auf seiner anderen Seite Hughs Schwester saß und sein persönlicher Gefolgsmann neben ihr, so dass das peinliche Schweigen immer wieder unterbrochen wurde.
    Anna wusste, dass sie etwas sagen musste, wusste aber nicht, wie sie das Thema in Gesellschaft anschneiden sollte. Sie wartete noch immer auf die richtige Gelegenheit, als Sir Hugh sich mit einer Entschuldigung erhob.
    »Wartet!« Errötend spürte sie, dass sich ein paar Blicke auf sie richteten, da sie eine Spur zu laut gewesen war.
    Sir Hugh blickte auf sie hinunter. Nun erst galt ihr seine volle Aufmerksamkeit. Er wartete, dass sie zu Ende spräche, während sie sich bemühte, sich nicht vor Verlegenheit zu winden.
    »Ich …«, setzte sie an und sagte sodann, was ihr als Erstes einfiel, wobei sie wünschte, sie hätte es eher getan und ohne, dass alle anderen mithörten. »Der Morgen ist schön. Wenn es Eure Zeit erlaubt, könntet Ihr mir wie versprochen die ganze Burg zeigen.«
    Er hatte nichts dergleichen versprochen, und es wäre ihr recht geschehen, wenn er dies ausgesprochen und ihren Vorwand, der ihr ein Gespräch unter vier Augen verschaffen sollte, als solchen entlarvt hätte.
    Als sein Blick sich in sie bohrte, glaubte sie schon, er würde ihr die Bitte abschlagen. Abermals siegte seine Ritterlichkeit, und er reichte ihr mit einer Verbeugung die Hand.
    »Es wäre mir ein Vergnügen, Mylady.«
    Wie vor ein paar kurzen, aber bedeutsamen Stunden ließ sie sich von ihm aus der Halle führen. Falls er das neugierige Getuschel wahrnahm, das ihnen folgte, ließ er sich nichts anmerken.
    Als sie diesmal das Ende des Korridors erreichten, führte er sie hinaus auf den Hof, auf dem reges Treiben herrschte – Krieger übten oder versahen Wachdienst an den Toren, das Gesinde ging seinen Tätigkeiten nach, ein stetiger Strom von Clan-Angehörigen strömte in die Burg – aber niemand schenkte ihnen übertriebene Aufmerksamkeit.
    »Was wollt Ihr sehen? Habt Ihr etwas Besonderes im Sinn?«, fragte er.
    Unter dem Schleier ihrer Wimpern hervor warf sie ihm einen Seitenblick zu, da ihr sein trockener Ton nicht entgangen war. Er wusste, dass es nur ein Vorwand war – ein sehr fadenscheiniger. Sie schüttelte den Kopf.
    »Verzeiht, aber ich musste unbedingt mit Euch reden.« Sie blieb stehen und sah ihn offen an. »Ich muss mich für gestern entschuldigen.«
    Als der Zug um seinen Mund sich verhärtete, geriet ihr Mut ins Wanken.
    Aber sie musste es hinter sich bringen. Ihre Finger waren so verkrampft, dass sie sich mit den Fingernägeln in die Handflächen schnitt. Atemlos vor Aufregung stieß sie hervor:
    »Ich habe keine andere Entschuldigung … ich kann nur sagen, dass es mir schrecklich leidtut.«
    Wieder hielt

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