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Mein verführerischer Highlander: Roman (German Edition)

Mein verführerischer Highlander: Roman (German Edition)

Titel: Mein verführerischer Highlander: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica McCarty
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er ihren Blick fest. Dann nickte er. Als sie schon glaubte, er würde sich umdrehen und sie allein lassen, führte er sie zu ihrer Verwunderung zu einem ruhigen Winkel des Wehrganges, von dem aus man den Außenhof überblickte und dahinter den Ort Nairn sehen konnte.
    Sie strich eine lose Haarlocke hinters Ohr, die der Wind ihr ins Gesicht geweht hatte. Nach der langen finsteren Nacht empfand sie die helle Sonne sehr belebend.
    »Liebt Ihr ihn?«
    Anna schrak zusammen. Sie wusste nicht, was sie erwartet hatte, aber ganz sicher nicht dies. Sir Hugh kam ihr nicht wie ein Mensch vor, der romantischer Liebe viel Bedeutung beimaß. Dazu schien er viel zu kühl und sachlich.
    Er verdiente die Wahrheit.
    »Ja«, sagte sie leise.
    »Und dennoch hättet Ihr mich zum Mann genommen, um Eurem Vater militärische Verstärkung zu sichern?«
    So formuliert, hörte es sich an, als wäre es unrecht, obwohl Ehe und Pflicht Hand in Hand gingen – die Liebe war unwichtig.
    »Ja.« Die Verzweiflung ihrer Lage bedrückte sie und machte ihr das Atmen schwer. In flehendem, um Verständnis heischendem Ton wandte sie sich an ihn:
    »Begreift Ihr denn nicht? Wir können gegen die Rebellen nur bestehen, wenn wir zusammenhalten. Wenn unsere Clans sich verbünden, können wir den Usurpator bezwingen. Allein riskieren wir eine Niederlage.«
    Falls ihre Worte Unsicherheit verrieten, reagierte er nicht darauf. Seine Miene blieb ernst und unversöhnlich.
    Sonderbar. Angst und Nervosität hatten sich verflüchtigt, da nun die Aussicht auf eine Verlobung dahin war.
    »Lady Anna, plagt Euch nicht mit Schuldgefühlen.« Sie blinzelte ihn fragend an und hielt die Hand gegen die Sonne vor die Augen, damit sie ihn klarer sehen konnte.
    Sein Mund verzog sich in einer komischen Grimasse.
    »Mein Vater hatte nie die Absicht, Lorn Truppen zu schicken.«
    Sie konnte es nicht fassen.
    »Aber die Verlobung … Ihr habt mich glauben lassen …«
    Seine Reaktion war ein Achselzucken – ohne eine Spur des Bedauerns.
    Ärger durchdrang wie eine Spitze ihre Schuldgefühle.
    »Und wann habt Ihr mir das eröffnen wollen?«
    »Ihr hättet es früh genug entdeckt.«
    » Nachdem wir unsere Verlobung verkündet hätten?«
    Er begegnete der Anklage in ihrem Blick, ohne mit der Wimper zu zucken.
    »Mag schon sein.«
    »Aber warum?«
    Er schien ihre Frage mit Absicht misszuverstehen.
    »Wir können keinen einzigen Krieger erübrigen. Bruce wird auch gegen uns ziehen, und wenn er es tut …« Der Wind verwehte seine Worte. »König Robert ist zu mächtig geworden. Unsere Verbündeten haben uns im Stich gelassen. Die Comyns, die MacDowells, die Engländer. Mein Vater hat viel zu viel zu verlieren.«
    Er warf einen Blick über die Mauer auf das darunterliegende kleine Königreich.
    Eine bezeichnende Bewegung, die ihr den Atem raubte. Zu viel zu verlieren. Das alles würde sein Vater nicht aufs Spiel setzen.
    »Nein«, sagte sie zurücktretend. »Das könnt Ihr nicht! Euer Vater kann sich nicht ergeben. Bruce wird ihn töten. Bedenkt, was Euer Vater Bruces Gemahlin und Tochter angetan hat.«
    Sie sprach, ohne zu überlegen, und merkte sofort, dass Sir Hugh nicht daran erinnert werden wollte, dass sein Vater das Gastrecht verletzt und Bruces Damen den Engländern ausgeliefert hatte. Zum ersten Mal sah sie etwas in seinen stolzen Zügen, das an Beschämung gemahnte.
    »Bruce hat gelobt, alle Edlen zu begnadigen, die seine Gegner waren, wenn sie sich unterwerfen.«
    »Und Ihr glaubt dem Wort eines Verräters? Meint Ihr, der Kapuzenkönig würde Eurem Vater und den Aufständischen von Ross und Moray vergeben? Die Flammen der Verwüstung von Buchan sind kaum erloschen.«
    Er widersprach nicht, doch ein starrer Zug lag um seinen Mund, als er sagte:
    »Was bleibt uns denn übrig? Das Blatt hat sich zu Bruces Gunsten gewendet. Er gilt als Held – ein Krieger, der die Engländer in die Knie gezwungen hat. Unterwerfung ist die einzige Möglichkeit des Überlebens. Mein Vater ist gewillt, dem Tod ins Auge zu blicken, wenn es den Fortbestand unseres Clans sichert.«
    In Annas Kopf drehte sich alles. Nie hätte sie sich vorstellen können, dass Ross an Unterwerfung dachte.
    Was bedeutete dies für ihren Clan? Würde ihr Vater auch so handeln?
    Nein. Ihr Vater würde sich nie ergeben. Und zum ersten Mal bekam Anna eine Ahnung davon, welche Konsequenzen diese Härte für sie alle nach sich ziehen würde.
    Ernüchtert von Sir Hughs Eröffnung fand Anna wenig Trost in dem Wissen, dass nicht ihr

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