Mein verführerischer Highlander: Roman (German Edition)
auch gesehen, wie schwer es ihr gefallen ist, den Blick nicht zu erwidern. Ich wusste, Ihr würdet uns folgen.«
Arthur fluchte.
»Es war also als Prüfung gedacht?«
»Ich wollte mich nicht zum Narren halten lassen. Ich werde keine Frau heiraten, die einen anderen liebt. Auch wenn ich sie noch so gern vö…«
Arthur verdrehte den Arm fester.
»Nicht«, warnte er. »Sprecht es nicht aus.« Er war nahe daran, den Arm zu brechen und stieß Ross rüde von sich. In einem hatte Ross recht – je weniger Erklärungen nötig waren, desto besser.
Ross atmete auf und massierte Oberarm und Schulter. Aber etwas in seinem Blick weckte in Arthur die Frage, ob er eben wieder einer Prüfung unterzogen worden war. Ob Ross seine rüde Bemerkung gemacht hatte, um ihm eine Reaktion zu entlocken. Wenn ja, hatte es geklappt.
»Sie ist Euch nicht gleichgültig«, sagte Arthur, der die Wahrheit erkannte. »Es war für Euch nicht nur eine politische Verbindung.« Ross reagierte nicht, dennoch wusste Arthur, dass er recht hatte. Fast tat ihm der Bursche leid. »Aber Ihr wisst, was sie hierhergeführt hat?«
Ross, der seinen Arm wieder spürte, hatte sich umgedreht und sah ihn argwöhnisch an.
»Ja. Sie sucht Hilfe gegen Bruce. Ich habe gehofft, ihre Hand zu gewinnen, ohne Unterstützung schicken zu müssen.« Aus Arthurs Blick sprach Überraschung, als ihm ein Licht aufging.
»Euer Vater hat nicht die Absicht, Truppen zu schicken, mit oder ohne Verlobung, so ist es doch?« Ross konnte sich die Antwort sparen. Verdammt. Arthur hätte ihn am liebsten auf der Stelle niedergestreckt. »Ihr habt sie in dem Glauben gelassen …«
Ross zuckte mit den Schultern.
Tückischer Bastard. Herrgott, Arthur hätte seine Entschlossenheit bewundert, wäre es nicht Anna gewesen, mit der er sein Spiel getrieben hatte.
»Wir brechen auf, so rasch es sich einrichten lässt. Nachdem Ihr Anna und Sir Alan darüber informiert habt, was Ihr eben gesagt habt.«
»Warum sollte ich das tun?«, höhnte der andere.
Als Arthur drohend einen Schritt auf ihn zu trat, rührte Ross sich nicht von der Stelle. Arthur sah die Wachsamkeit in seinen Augen.
»Weil ich nicht möchte, dass sie noch mehr gekränkt wird. Trotz allem, was hier passiert ist, glaube ich nicht, dass Ihr das wollt.«
Sie sahen einander an, dann nickte Ross. Arthur wandte sich zum Gehen.
»Campbell.« Als er sich umdrehte, sah er, dass Ross wieder nach seiner verletzten Schulter fasste. »Wo habt Ihr das gelernt?«
Arthur verzog spöttisch den Mund.
»Bringt die Sache in Ordnung, dann verrate ich es Euch eines Tages vielleicht.«
Anna wischte sich die Hände an ihren Röcken ab und versuchte gegen die Übelkeit anzukämpfen, die sich in ihrem Magen sammelte, während ihr Blick die Schar der Clan-Leute überflog, die sich zum Frühstück in der Großen Halle zusammengefunden hatten.
Unbewusst suchte sie Arthur, als würde es ihr den dringend benötigten Mut verleihen, wenn sie sein Gesicht sah. Als sie ihn unter den Gefolgsleuten ihres Bruders nicht entdecken konnte, mahnte sie sich zur Ruhe. Es war noch früh. Er hatte am vergangenen Abend einen Pagen zu ihr geschickt, der ihr ausrichtete, dass er alles geregelt hätte und sie keine Angst zu haben brauchte.
Keine Angst. Als ob das möglich gewesen wäre, nach allem, was geschehen war. Seine Fürsorglichkeit hatte ihre unruhige Nacht zwar nicht erleichtert, sie wusste sie aber zu schätzen. Zumindest brauchte sie nicht zu befürchten, dass einer von ihnen getötet wurde oder irgendwo in einem Verlies landete.
Sie holte tief Luft, zwang sich, ihre Schultern zurückzunehmen und betrat mit entschlossen vorgeschobenem Kinn die Halle.
Ihre Beine versagten ihr fast den Dienst, so stark zitterten sie, und ihr Herz flatterte wie die Schwingen eines Vogels gegen den Käfig ihrer Rippen. Alle Instinkte rieten ihr zur Flucht, sie aber zwang sich, Schritt für Schritt weiterzugehen.
In ihren Adern floss königliches Blut. Sie war eine MacDougall und besaß Mut.
Wenn sie sich auch nichts sehnlicher wünschte, als sich zusammengekauert in ihrem Gemach zu verkriechen und so zu tun, als wäre nichts von alldem geschehen, konnte sie doch nichts ungeschehen machen. Zumindest gebührte Sir Hugh eine Entschuldigung.
Wenn sie daran dachte, was sie getan hatte …
Ihr Magen verkrampfte sich. Scham überflutete sie. Nicht weil sie sich Arthur hingegeben hatte – sie schämte sich der Leidenschaft nicht, die zwischen ihnen war –, sondern weil sie ihre
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