Mein verführerischer Highlander: Roman (German Edition)
heftig hatte er dieses Verlangen noch nie gespürt.
Er wusste, dass es unglaublich sein würde. Ihr Körper würde ihn umfassen wie ein heißer Handschuh und ihn in langen, harten Zügen ausmelken. Und ihn immer tiefer in besinnungsloses Vergessen sinken lassen. Er wollte sehen, wie sie sich unter seinen kräftigen Stößen bewegte. Wie sie ihre Hüften anhob, um ihnen zu begegnen. Er wollte sehen, wie er in sie hinein- und wieder herausglitt.
Er verkrampfte sich, fast überwältigt von dem Verlangen, in sie einzudringen.
Aber er konnte ihr nicht wehtun.
Er zwang sich zur Langsamkeit, reizte sie sachte, ließ ihr Zeit, sich an seine Größe und Kraft zu gewöhnen, benetzte die Spitze seines Schwanzes mit ihrer Feuchtigkeit, um das Eindringen zu erleichtern.
Es fühlte sich zu gut an. Wieder baute sich Druck in seinem Rückgrat auf, immer stärker.
Und wieder stöhnte sie in harten und schweren Atemzügen. Die Röte der Leidenschaft färbte ihr schönes Antlitz. Ihr Bein schlang sich fester um seine Hüfte, um ihn in sich hineinzuziehen.
Es war nicht länger auszuhalten. Er musste zustoßen.
Sie schrie überrascht auf.
O Gott. Er biss die Zähne zusammen, Schweiß trat ihm auf die Stirn. Blut hämmerte in seinen Adern. Fest. So unglaublich fest. Er musste langsam und sanft sein. O Gott, er wollte kommen.
Fast am Ziel …
Ein leises Geräusch durchdrang den Nebel.
Er erstarrte, als eine leise Vorahnung über seinen Nacken strich. Eine Luftbewegung.
Fluchend trat er zurück, ungeachtet des heißen Protestes seines Körpers.
»Bedecke dich«, raunte er ihr zu und schob ihr Kleid zurecht, schon mit den Bändern seiner Beinkleider beschäftigt.
Zu spät – oder zu rasch, falls der Frust, der in seinen Lenden brannte, ein Maßstab war.
Krachend flog die Tür auf.
Im Eingang stand Sir Hugh Ross, dessen stählernem Blick auch nicht die kleinste Einzelheit entging.
Sie hatten es geschafft, ihre Kleidung in Ordnung zu bringen, doch war nicht zu übersehen, was eben geschehen war. Anna, noch zurückgelehnt auf dem Tisch, hochrot und mit verhangenem Blick, Arthur zwischen ihren Beinen. Dazu heiß und schwer der Moschus-Duft der Paarung – oder Beinahe-Paarung – in der Luft des kleinen Raumes.
Ihr Atem stockte. Schieres Entsetzen raubte ihren Wangen die Röte der Leidenschaft.
Instinktiv trat Arthur vor sie, um sie Sir Hughs Blicken zu entziehen, als könne er sie mit dem Schild seines Körpers vor der Gehässigkeit schützen, die der andere verströmte.
Totenstille, von den flackernden Flammen noch betont, dauerte an, weit über das Gefühl des Unbehagens hinaus.
Sir Hugh stand ruhig da. Viel zu ruhig. Zum Zuschlagen bereit. In Erwartung der ersten Bewegung behielt Arthur ihn wie ein Falke im Auge. Verdammt, er hoffte darauf, brauchte den Vorwand.
»Ich habe einen Schrei gehört«, sagte Sir Hugh schließlich. »Ich dachte, Ihr wäret verletzt.« Das Antlitz des stolzen Ritters verzog sich vor Widerwillen. Sein Ton troff vor Verachtung. »Wie es aussieht, muss man Euch nicht retten.«
Anna gab einen Schmerzenslaut von sich, der Arthur das Herz zerriss. Wohl wissend, dass er sie vor Sir Hughs Zorn schützen musste, drehte er sich um und umfasste ihre Schultern.
»Zieht Euch in Euer Gemach zurück«, sagte er rau. Sie wollte protestieren, doch er hinderte sie daran. »Wir sprechen später darüber. Jetzt muss ich mit Sir Hugh reden. Überlasst mir die Sache.«
Er sah ihr in die Augen. Sie wirkte verwirrt, erschrocken und voller Angst, den Tränen nahe. Es drückte ihm den Atem ab. Er spürte einen schmerzlichen Stich im Herzen. Er war es, der ihr dies angetan hatte. Es war seine Schuld.
Er schüttelte sie sanft, damit sie sich konzentrierte.
»Anna, versteht Ihr?«
Als sie ihn anblickte, wirkte sie so verloren, dass er sie fast wieder in seine Arme gezogen hätte.
»Es wird alles gut«, versprach er, obschon er wusste, dass es nicht stimmte. Wie konnte es denn je gut werden? Er belog sie nicht nur, er hatte eben auch ihre Chance einer Verbindung mit Ross zerstört, und er wusste, wie viel ihr diese bedeutete. Sie liebte ihre Familie. Diese zu enttäuschen, würde sie vernichten.
Sie nickte, und der Blick völligen Vertrauens, den sie ihm schenkte, legte sich wie eine Riesenlast auf seine Brust. Er war ein Schuft. Ein kaltherziger Schuft. Was er ihr angetan hatte, würde er sich nie verzeihen. Anna verdiente das nicht. Sie verdiente es, sicher und behütet zu leben, ein glückliches Heim zu haben,
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