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Mein verruchter Marquess

Mein verruchter Marquess

Titel: Mein verruchter Marquess Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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gemacht?", fragte sie und sah sich unbehaglich um.
    „Er ist in einer Zelle. Komm." Als er zurückging in den dunklen Tunnel, blieb ihr nichts anderes übrig, als ihm zu folgen.
    „Wo sind wir hier?", flüsterte sie.
    „Du bist in, oder vielmehr unter Dante House."
    „Dante House", wiederholte sie leise, als der Tunnel in einer schlichten Felsenhöhle endete, in der es einen groben Holztisch gab, ein Malteserkreuz, das von einer Kette hing, und auf dem Boden ein buntes Mosaik von St. Michael, dem Erzengel. Das Malteserkreuz sah genau aus wie das auf den Porträts der Rotherstones in seiner Familienkapelle und auf dem Siegelring, den sie gefunden hatte.
    Plötzlich drehte sie sich zu ihm um. „Der Inferno Club?"
    „Ja."
    „Max ... "
    „Du wirst alle Antworten bekommen, die du suchst, Daphne, aber zuerst muss ich mit Virgil sprechen." Er ging ein Stück weiter durch die feuchte Höhle. „Kannst du klettern?" Er legte eine Hand auf die Leiter, die in einen dunklen Schacht hinaufführte.
    Sie nickte und trat auf die erste Sprosse.
    Max folgte ihr, und so stiegen sie die Leiter hinauf. In dem wenigen Licht, das es gab, konnte Daphne gerade noch eine ovale Öffnung erkennen, die wie eine Tür aussah. Max wies sie an, von der Leiter weg und durch die Tür zu gehen. Sie ertastete sich den Weg und kam in einen engen, lichtlosen Gang.
    Als Max neben ihr war, nahm er ihre Hand. „Folge mir."
    Daphne hielt sich nahe bei ihm. Er führte sie durch eine Art Labyrinth, doch dann öffnete er endlich eine weitere Tür, und sie seufzte erleichtert. Gleich darauf traten sie durch etwas, das aussah wie ein Schrank in einem Schlafzimmer.
    Max schloss die verborgene Tür hinter sich und dann auch die Schranktür. Schließlich sah er Daphne an. „Hier entlang."
    Sie verließen das Schlafzimmer, blinzelten ein wenig, als sie aus der Dunkelheit ins Tageslicht traten, obwohl auch das jetzt rasch verblasste. Dann gingen sie weiter den Korridor entlang und schließlich eine Treppe hinunter durch das seltsamste Innere eines Hauses, das Daphne je gesehen hatte.
    Dante House schien bewusst mit möglichst schlechtem Geschmack eingerichtet worden zu sein, oder vielleicht auch von einem betrunkenen Architekten: überschwänglich und überladen in seinem reich verzierten Rokokostil, als hätte jemand beabsichtigt, jedem Besucher die Orientierung zu rauben.
    „Was denkst du?", fragte Max.
    „Es ist schrecklich", erwiderte sie.
    „So sollte es sein. Hier. Du kannst im Salon warten. Oh hallo!", sagte er, als er einen Blick in den Raum warf.
    Der Salon war bereits besetzt.
    „Selber hallo." Eine stark geschminkte Frau sprang von einer Chaiselongue, auf der sie gelegen und sich gelangweilt Luft zugefächelt hatte. Passend zum Haus war auch ihre Kleidung nur als übertrieben kitschig zu bezeichnen. „Darf ich jetzt hinaus?"
    „Wie bitte?"
    „Kann ich gehen?"
    Max schnippte mit den Fingern. „Es tut mir leid, ich erinnere mich nicht an Ihren Namen."
    „Ginger."
    „Ah, natürlich! Ginger-cat. Was machen Sie hier mitten am Tag?", fragte er freundlich.
    „Ihr verrückter Highlander hat mich genötigt, hierzubleiben", erklärte sie und verdrehte ihre mit Kajal umrandeten Augen. „Er lässt mich nicht weg. Sagt, es ginge um meine eigene Sicherheit. Seit Tagen hält er mich hier gegen meinen Willen fest, seit ich herkam, um ihm zu sagen, dass ich Westie gesehen habe."
    „Aha, Sie waren es, die Drake gesehen hat!"
    „Ja. Er war in einer Kutsche mit zwei anderen Burschen. Aber er war ganz und gar nicht er selbst. Ich wollte, dass er mit mir kommt, aber er erinnerte sich nicht einmal an mich. Wie auch immer - mehr weiß ich nicht. Das habe ich auch Ihrem Schotten gesagt, aber er lässt mich nicht hier raus. Ein Mädchen muss Geld verdienen!"
    „Nun, meine Liebe, wenn Virgil sagt, Sie müssen bleiben, dann sollten Sie es sich gemütlich machen." Belustigt sah er Daphne an. „Warum unterhaltet Ihr Mädchen euch nicht ein wenig? Ich bin gleich zurück."
    „Max!"
    „Ich komme wieder, Daphne. Beruhige dich!"
    „Wie finden Sie das?", fragte Ginger und legte ihr mitfühlend den Arm um die Schulter. „Na, Mädchen, werden Sie auch hier festgehalten?"
    „Nein, das heißt, ich hoffe nicht. Ich bin mit meinem Ehemann gekommen."
    „Ehemann?", rief Ginger. „Na so was! Verdammt, Sie haben sich Rotherstone geangelt? Gut gemacht, Mädchen."
    An der blumigen Ausdrucksweise erkannte Daphne, dass sie sich in der Gesellschaft einer Halbweltdame

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