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Mein verruchter Marquess

Mein verruchter Marquess

Titel: Mein verruchter Marquess Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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sprechen?", warf Daphne endlich ein, als die beiden fertig zu sein schienen.
    Max sah sie an und nickte dann. Sie ging in das angrenzende Zimmer, ein schwach beleuchtetes, leeres Musikzimmer. Er folgte ihr. Am liebsten hätte sie ihn geschüttelt, aber als sie sich zu ihm umdrehte, empfand sie vor allem eines: Besorgnis.
    „Was hat das alles zu bedeuten? Was ist das für ein Orden, von dem du sprachst?"
    Er sah sie nur an.
    „Wurdest du bei dem Kampf verletzt?"
    „Es geht mir gut."
    Daphne schüttelte den Kopf. „Wer ist Drake, warum hat der Diener dich angegriffen, und wie kannst du in einer alten Frau Hoffnungen wecken, solange du nicht sicher weißt, dass ihr Sohn am Leben ist?"
    „Ich bin so sicher, wie ich es zu diesem Zeitpunkt nur sein kann, und für mich sieht es so aus, als wäre die Hoffnung das Einzige, für das sie noch leben will. Hast du nicht den Schrein gesehen? Die Urne, das Porträt? Es ist nicht seine Asche."
    „Woher weißt du das?"
    „Egal. Ich muss nach London. Wenn die Leute, die diesen John nach Westwood Manor geschickt haben, noch einen weiteren Schritt gegen die Countess unternehmen, dann sollte sie wissen, womit sie es zu tun hat."
    „Anders als ich?" Ihr Einwurf schien ihn zu verunsichern. „Hast du vor, mich im Dunkeln zu lassen, mein Gemahl?"
    Er senkte den Kopf. „Habe ich eine Wahl?"

    „Nicht, wenn du willst, dass wir eine gemeinsame Zukunft haben."
    Zornig sah er auf. „Ist das eine Drohung? Womit? Mit einer Scheidung?"
    Daphne stiegen Tränen in die Augen. „Wie sollen wir ein Leben miteinander führen, wenn du mir nicht sagst, was hier geschieht?"
    Er legte eine Hand auf ihren Arm. „Du musst mir vertrauen, Daphne, bitte."
    „Wie kann ich das?", rief sie und schüttelte seine Hand ab.
    „Ich kenne dich nicht einmal! Wie kannst du es wagen, mein Vertrauen zu erbitten, wenn du mich immerzu täuscht?"
    „Du verstehst das nicht - ich habe eine Pflicht."
    „Eine Pflicht, die dir offensichtlich wichtiger ist, als ich es bin!", klagte sie, und Tränen liefen ihr über die Wange.
    „Nein!" Er packte ihre Arme. „Daphne, du bist für mich das Wichtigste auf der Welt. Ich versuche, dich zu beschützen, indem ich dich aus alldem heraushalte. Du musst mir glauben! Bitte", flüsterte er.
    Sie riss sich los. „Nein, Max, tut mir leid. Du kannst nicht beides haben. Ich bin zu weit gegangen, um mir jetzt von dir die Tür vor der Nase zuschlagen zu lassen. Ich werde das nicht akzeptieren. Im Moment weiß ich nicht, wer du überhaupt bist. Das ertrage ich nicht. Du bist mein Gemahl, und du verhältst dich wie ein Fremder. Ich versuche, dich zu lieben, aber du musst dich entscheiden. Du kannst das haben, was wir letzte Nacht geteilt haben", sagte sie bedeutungsvoll und erinnerte ihn an die leidenschaftliche Verführung, „oder du kannst wieder allein sein.
    Die Wahl liegt bei dir."
    „Gnadenlos", flüsterte er und sah sie kopfschüttelnd an. „Du hast schnell gelernt, Mylady."
    „Ich habe von dem Besten gelernt", erwiderte sie. „Also, wie entscheidest du dich?"
    Lange sah er sie an. Daphne weigerte sich, zurückzuweichen. Er musste wissen, dass ihre Liebe an einem seidenen Faden hing. Es lag in seiner Hand.
    Endlich nickte er, kurz und knapp. „Na schön. Bei mir wirst du zumindest am sichersten sein. Hoffen wir nur, dass wir das nicht bald beide bereuen."
    „Was wirst du mit ihm machen?"
    „Wir bringen ihn nach London?"
    „Wozu?"
    „Das Übliche, Daphne. Damit wir ihn prügeln können, bis er nachgibt und uns sagt, was er weiß - in diesem Fall, in wessen Händen sich Drake befindet." Er sah sie an. „Bist du jetzt froh, gefragt zu haben?"
    Sprich nicht in Gegenwart des Gefangenen, wenn es nicht absolut notwendig ist", befahl Max zu Beginn ihrer langen - und sehr schweigsamen -Reise nach London.
    Sie hatten kurzfristig die Wagen mit Lady Westwood getauscht und Daphnes Phaeton für die geschlossene Kutsche zurückgelassen, um den feindlichen Agenten, den Max gefangen hatte, besser verstecken und sichern zu können.
    Lady Westwood hatte ihnen überdies ihren ersten Kutscher zur Verfügimg gestellt, der, anders als John, seit zwanzig Jahren in ihren Diensten stand. John saß jetzt gefesselt, geknebelt und mit verbundenen Augen neben Max, während Daphne den beiden Männern gegenüber Platz genommen hatte.
    Sie und Max verbrachten den größten Teil der Fährt damit, einander wachsam zu beobachten. Als das Tageslicht schwand, erreichten sie London nach einer

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