Mein Weg - Ein politisches Bekenntnis

schweigend, unterstützen können. Vielleicht hätte ich mich selbst noch etwas länger zu beschwichtigen versucht, wenn er nicht zum Angriff übergegangen wäre. Aber irgendwann wäre ich doch an die Grenze gekommen, deren Überschreiten für mich einen Verrat von Idealen, wie ich sie verstehe, bedeutet hätte. So hat er, indem er mich zu seinem Feind erkor, die Ereignisse lediglich beschleunigt.
    60 Wiktor Gerastschenko war 1991 Vorstandsvorsitzender der Staatsbank der UdSSR. (Anm. Natalija Geworkjan)
    61 Chodorkowski wurde damals von einigen Leuten nahegelegt, in Reaktion auf den »Angriff« der Staatsmacht die Produktion einzustellen, was nicht nur in Neftejugansk, sondern auch in anderen Regionen, die wirtschaftlich von Yukos abhingen, Unruhen zur Folge hätte haben können. (Anm. Natalija Geworkjan)
    62 Roman Abramowitsch und Michail Fridman, russische Großunternehmer der Jelzin-Ära, die ihre Firmen und das Wohlwollen der Staatsmacht auch unter Putin erhalten konnten. (Anm. Natalija Geworkjan)
    63 Mit »Byzanz« beziehungsweise »Byzantinimus« bezeichnet man im Russischen oft ein ausgeprägt serviles, kriecherisches Verhalten, aber auch ein System höfischer Intrigen. (Anm. d. Ü.)
    64 Bei dem Konflikt des Jahres 1993 ging es vor allem um den Verfassungsentwurf, den eine von Jelzin beauftragte Kommission ins Parlament eingebracht hatte. Das Parlament lehnte den Entwurf ab, woraufhin Jelzin das Parlament auflösen sowie Neuwahlen und ein Verfassungsreferendum ansetzen wollte. Die Krise gipfelte im Beschuss des Weißen Hauses, in dem sich Jelzin-kritische Volksdeputierte verbarrikadiert hatten, durch die Jelzin-treue Armee. (Anm. d. Ü.)
    65 Ruslan Chasbulatow, der damalige Vorsitzende des Obersten Sowjets, und Vizepräsident Alexander Ruzkoi waren in der Verfassungskrise 1993 Jelzins Kontrahenten. (Anm. d. Ü.)
    66 Kürzel, das vermutlich auf die Initialen von Jelzins Vor- und Vatersname Boris Nikolajewitsch, also BN (lies »BEN«) zurückzuführen ist. (Anm. d. Ü.)
    67 Teil der russischen Privatisierungsgeschichte, bei dem der Staat im Rahmen des sogenannten »Loans-for-shares-Programms« Anteilspakete großer staatlicher Firmen an führende Geschäftsbanken verpfändete und dafür im Gegenzug Kredite für den Staatshaushalt erhielt. Da der Staat diese Kredite nach der vereinbarten Frist nicht zurückzahlen konnte, behielten die Banken die verpfändeten Aktienanteile und wurden damit faktisch Eigentümer der entsprechenden Unternehmen. (Anm. d. Ü.)
    68 Der Krieg um die Sezession von Georgien dauerte von 1992 bis 1994. Als eigenständiger Staat wurde Abchasien allerdings bisher nur von sechs Ländern, darunter Russland, anerkannt. (Anm. d. Ü.)
    69 Ruslan Auschew war der erste Präsident Inguschetiens, von 1993 bis 2002. (Anm. Natalija Geworkjan)
    70 Die 201. Brigade hatte die tadschikisch-afghanische Grenze zu bewachen und erlitt bei Zusammenstößen mit afghanischen und tadschikischen Kämpfern schwere Verluste, besonders im Juli 1993. (Anm. Natalija Geworkjan)
    71 Ein Unternehmen der russischen Lebensmittelindustrie. (Anm. Natalija Geworkjan)
    72 Der Führer der russischen Kommunisten, Gennadi Sjuganow, wurde 1996 auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos bereits als zukünftiger Präsident Russlands empfangen, obwohl bis zur Wahl noch vier Monate Zeit waren. (Anm. Natalija Geworkjan)
    73 Am 27. April 1996 wurde unter dem Titel »Heraus aus der Sackgasse!« ein Brief veröffentlicht, der von dreizehn der größten Unternehmer Russlands unterzeichnet war, darunter auch Chodorkowski. (Anm. Natalija Geworkjan)
    74 Gemeint ist die Auktion zum Verkauf der Sperrminorität dieser größten russischen Telekommunikationsholding im Sommer 1997. Wladimir Gussinski war damals Inhaber der Media Most, eines privaten Medienunternehmens, Wladimir Potanin Inhaber von Norilsk Nickel. (Anm. Natalija Geworkjan)
    75 Apatit war das größte russische Unternehmen zur Herstellung von Apatit-Konzentrat, einem Rohstoff zur Produktion von Mineraldüngern. (Anm. Natalija Geworkjan)
    76 Ein »Production Sharing Agreement« (PSA) ist ein Abkommen zwischen dem Staat und einem ausländischen Ölkonzern über die Gründung eines gemeinsamen Unternehmens, für das eine besondere Besteuerung gilt. (Anm. Natalija Geworkjan)
    77 » Präsident Putin hat es zweimal abgelehnt, dieses Gespräch weiterzuführen, dann gab er mir aber doch noch eine Antwort. Er sagte etwa Folgendes: Das Unternehmen Yukos habe politische Parteien finanziert – nicht