Mein Weg zum Herzkind
das Paar abermals, und sie fühlen sich bestens informiert. Der Hausbesuch der Sozialarbeiter des Jugendamtes, die vielen Gespräche und sämtliche zu erfüllenden Maßnahmen laufen reibungslos. Ein paar kleine Wehwehchen bereitet ihnen manchmal die Ungeduld und die Abhängigkeit von der Entscheidung Fremder, aber grundsätzlich marschieren Thomas und Leila direkt auf ihr großes Glück zu. Nach ungefähr sechs Monaten erhalten Thomas und Leila kurz nach dem positiven Sozialbericht bereits den ersehnten Anruf. Direkt über das Heimatjugendamt haben die jungen Eheleute ihre kleine Tochter Marie als Säugling vermittelt bekommen. Das Glück ist perfekt.
Diverse Konstellationen – eine Übersicht
Im Folgenden finden Sie die verschiedenen Konstellationen zur Adoption in Deutschland.
Gern gesehen sind hier natürlich verheiratete Paare mit einem Alter bis zu 40 Jahren für eine Säuglingsadoption.
Lebensgemeinschaften gleichgeschlechtlicher Paare können auch adoptieren, wobei derzeit ein neues Gesetz auf
den Weg gebracht wird, das ermöglichen soll, dass sich beide Partner als Eltern eintragen lassen können. Allerdings werden in der gleichgeschlechtlichen Konstellation Frauengemeinschaften bevorzugt.
Bei der Singleadoption sieht das ähnlich aus. Hier werden Frauen definitiv lieber gesehen als alleinstehende Männer. Die Lebensgemeinschaft eines nicht gleichgeschlechtlichen Paares ist in der Abwicklung gleichbedeutend mit einer Singleadoption, weil laut Gesetz nur einer der beiden Partner adoptieren kann. Im Gegensatz zur Lebensgemeinschaft gleichgeschlechtlicher Paare ist bei den nicht gleichgeschlechtlichen Paaren kein Gesetz geplant, das die Eintragung beider Partner als Eltern ermöglicht.
Auch eine Stiefkind-Adoption unterliegt auch der Prüfung durch das Jugendamt.
Ausschlusskriterien für eine Adoption
Es gibt für Sie als Adoptionswillige gewisse Rahmenbedingungen, die Sie erfüllen müssen, um überhaupt geprüft zu werden. Es gibt Regeln, an die Sie sich im Verfahren und in der Adoptionspflegezeit halten sollten. Tatsächlich kann es unter Umständen auch mal zum Ausschluss für Bewerber kommen.
Als Adoptivbewerber ist es wichtig, finanziell möglichst unabhängig zu sein. Sie sollten es sich leisten können, ein Kind bei sich aufzunehmen, es zu versorgen und ihm auch mit finanziellen
Mitteln den Rücken zu stärken. Sollten Sie hoch verschuldet sein und sich als Hartz-IV-Empfänger für ein Kind bewerben, wird das wenig Aussicht auf Erfolg haben.
Ist Ihre Beziehung bereits in der Krise, und können Sie sich als Paar den gemeinsamen Weg nicht vorstellen, können Sie sich den Gang zum Jugendamt sparen. In Ihrem polizeilichen Führungszeugnis dürfen keine Einträge zu finden sein, sonst spricht das auch gegen Sie als Bewerber.
Wichtig ist in Ihrer Kommunikation mit den Sozialarbeitern Offenheit. Selbst wenn Sie das Gefühl der totalen Kontrolle überkommt und es Sie massiv stört sich dermaßen durchleuchten zu lassen, sollten Sie nicht unhöflich werden. Wenn Sie ablehnend und frech werden und sich das Prozedere verbitten, wird das für Sie vielleicht zum Ausschluss, aber mit Sicherheit nicht zum schnellen Erfolg führen. Ähnlich gestaltet sich die Adoptionspflegezeit. Ein Jahr, in dem die Sozialarbeiter schauen, wie die Bindung zu Ihrem Kind wächst. Ein Jahr, in dem Ihr Kind aber auch noch einen Vormund über das Jugendamt an seiner Seite hat. Sie sind angehalten, wichtige Informationen an den Vormund weiterzuleiten, beispielsweise bei gesundheitlichen Problemen und anstehenden Operationen, der Taufe des Kindes oder Urlaubsreisen. Genauso sollten Sie sich kooperativ im weiteren Umgang mit den Sozialarbeitern zeigen, die in der Adoptionspflegezeit Hausbesuche machen werden. Es ist wichtig, dass Sie keinem der Beteiligten Ablehnung signalisieren, was nicht heißt, dass Sie sich alles gefallen lassen müssen. Ändern sich Ihre Rahmenbedingungen drastisch in der Adoptionspflegezeit, ist das ein wichtiges Kriterium für die Sozialarbeiter in der Entscheidungsphase. Ich rate Ihnen, sich Hilfe bei einem unabhängigen
Adoptionsexperten zu holen, wenn es bei Ihnen in dieser Zeit zu Problemen kommt. Besprechen Sie die Thematik und lassen Sie sich Optionen aufzeigen, schließlich kann es dabei auch um den Verlust Ihres Kindes gehen. Erst dann sollten Sie das Gespräch mit Ihren Sozialarbeitern suchen. Trennung, Tod eines Partners, schwere Krankheit und andere erschütternde Ereignisse können unter Umständen
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