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Mein Weg zum Herzkind

Mein Weg zum Herzkind

Titel: Mein Weg zum Herzkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Jolig
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Paar erst einmal ab. »Bei uns dürfen nur verheiratete heterosexuelle Paare in das Prüfungsverfahren aufgenommen werden. Es tut uns leid, aber so sind die Bestimmungen.« Sätze, die sicher
nicht nur Beatrice und Sylvia zu hören bekommen. Die beiden Frauen lassen sich aber nicht gleich abwimmeln.
    Ihr Entschluss, ein Kind zu adoptieren, steht fest. Um den Problemen mit dem Jugendamt aus dem Weg zu gehen, starten sie ihren Weg mit einer Auslandsadoption. Sie haben Kontakte im Ausland und gehen, betreut von einer guten Agentur, ihr Vorhaben sehr motiviert an. Die Tatsache, dass sie als gleichgeschlechtliches Paar adoptieren wollen, ist kein Ausschlusskriterium in Deutschland. Mit viel Mühe, Geduld und finanziellen Mitteln adoptieren die beiden Frauen tatsächlich ein Kind aus dem Ausland. Doch auch die durch das Haager Übereinkommen geregelten Auslandsadoptionen werden abschließend im Heimatjugendamt abgewickelt. So können sich die Sozialarbeiter auch von der Fähigkeit der beiden jungen Mütter als Adoptiveltern überzeugen.

    Dass Beatrice und Sylvia später sogar ein zweites Kind über das Heimatjugendamt bekommen, soll auch anderen gleichgeschlechtlichen Paaren Mut machen zu kämpfen.
    Zu alt ist man (fast) nie
    Hans ist im gehobenen Dienst tätig, seine Frau eine erfolgreiche selbstständige Unternehmerin in der Modebranche. Viele Jahre lieben sie sich schon. Sie haben ein schönes Zuhause, einen angenehmen Freundeskreis und sind das, was man »mitten im Leben stehend« nennt. Ulrike ist heute 46 Jahre jung. Ihr Mann ist 49. Kinder hat sich das Paar schon immer gewünscht. Nach ihrer beruflichen
Absicherung und dem Bau ihres Hauses sollte es losgehen. Mit Anfang 30 setzte Ulrike die Pille ab und nichts passierte. Sehr lange passierte nichts. Bis sich Hans und Ulrike entschlossen eine Fachpraxis aufzusuchen, um ihre Fruchtbarkeit testen zu lassen. Zu wenig Samenbeweglichkeit hieß es auf der einen und kaum Follikelproduktion auf der anderen Seite. Das Schicksal meinte es nicht gut mit ihnen. Auf natürlichem Weg war es fast unmöglich schwanger zu werden. Der Sechser im Lotto galt als sicherer. Eine In-vitro-Fertilisation folgte der nächsten, aber auch die Halbgötter in Weiß konnten kein Wunder vollbringen, und so schien der Traum vom eigenen Kind geplatzt. Ulrike war erschüttert, zutiefst traurig und konnte den Gedanken an ein Kind nicht mehr loslassen. Durch eine Bekannte erfuhren sie von einem Informationsabend des Jugendamtes zum Thema Adoptionen. Hans und Ulrike erkannten ihre Chance. Eine Adoption war ihre Lösung. Von Herzen machten sie sich auf den Weg. Dass es ein steiniger Weg werden sollte, war ihnen nicht gleich bewusst. Doch schon vor dem Prüfungsverfahren hörte das Paar immer wieder die Sätze: »Sie sind zu alt. Sie werden sicher auch keinen Säugling bekommen. Eigentlich dürfen wir Sie gar nicht prüfen.« Selbstbewusst und überzeugt von ihren Qualitäten als Eltern bestanden Hans und seine Frau auf das Verfahren. Mit Anfang 40 fühlten sie sich noch nicht zu alt, sondern reif genug ein Kind liebevoll und mit den nötigen Mitteln großzuziehen. Sie belegten einen Adoptionsvorbereitungskurs, brachten ihre Unterlagen bei und harrten der Dinge, die da kommen sollten. Sämtliche Jugendämter, zu denen sie Kontakt aufgenommen hatten, um sich zu bewerben, hatten die gleiche ablehnende Haltung ihnen gegenüber. Hier wurde auf Zahlen geschaut und nicht auf den Menschen.
Ständig wurde von einer Altersgrenze gesprochen, die es in keinem Gesetz gibt. Doch es sollte gut ausgehen. Durch kompetente Sozialarbeiter, die die wunderbaren Qualitäten des Paares doch erkannten, kam es zu einer Vermittlung. Hans und Ulrike bekamen sogar einen Säugling. Heute sind sie überglückliche und stolze Eltern ihrer Tochter Anna-Lena.
    Singleadoption
    Das ist die Geschichte einer Frau, die schon immer ihren Weg gegangen ist. Manchmal war er steinig, aber das war für Rebecca selten ein Grund, das Ziel aus den Augen zu lassen oder gar aufzugeben. Rebecca war 31 und ziemlich glücklich mit Matthias. Sie lebten in einer geräumigen Wohnung in einer idyllischen Kleinstadt im Osten Deutschlands. Die junge Frau war freiberuflich tätig und verdiente ihr eigenes Geld. Ein Paar waren die zwei schon lange. »Uns gibt es schon eine gefühlte Ewigkeit«, kommentierte Rebecca gerne die neugierigen Fragen nach ihrer Beziehung. »Aber heiraten wollen wir nicht – wer weiß, wie lange unsere Ewigkeit noch dauert … Und den

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