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Mein Weg zum Herzkind

Mein Weg zum Herzkind

Titel: Mein Weg zum Herzkind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Jolig
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dazu führen, dass Sie Ihr Kind nicht behalten dürfen. Nach der Adoptionspflegezeit sieht das anders aus. Sie haben alle Rechte und Pflichten für Ihr Kind übernommen und dann trägt es auch Ihren Namen. Kein Vormund, kein Jugendamt wird dann noch über Ihr Kind entscheiden.
    Pflegeeltern werden – eine Alternative
    Für manche Eltern ist die Aufnahme eines Pflegekindes eine interessante und gute Alternative zur Adoption. Es ist tatsächlich so, dass der Bedarf an Pflegeeltern groß ist. Allerdings sind die damit verbundenen Kriterien anders gelagert als bei einer Adoption. Das betrifft auch die Bedingungen für Sie als Eltern. Ein Pflegekind wird – rein rechtlich – nie denselben Status bekommen wie ein Adoptivkind. Das Adoptivkind ist mit allen Rechten und Pflichten als Ihr Kind anzusehen. Sie werden für Ihr Kind auch finanziell voll zu sorgen haben. Bei einem Pflegekind können Sie sowohl auf finanzielle Unterstützung des Amtes zählen als auch auf die emotionale Hilfe im Umgang mit dem Kind. Das Pflegekind wird nicht Ihren Namen tragen, und Sie werden nicht in vollem Umfang die gesetzlichen Vertreter sein. Es wird immer
einen Vormund beim Jugendamt geben, und auch die leiblichen Eltern werden meistens eine noch wichtigere Rolle spielen. Auch wird bei Pflegekindern nach Pflegestufen unterschieden. Da kommt es zu Notaufnahmen von Kindern aus schlechten Verhältnissen. Kinder, die übergangsweise einen Platz brauchen, werden über das Jugendamt in Pflegefamilien vermittelt. Aber auch Kinder, die mit dem Status der Dauerpflege einen Familienplatz suchen, sind nicht selten. Diese Kinder werden nicht mehr in ihre Herkunftsfamilie zurückkehren. Sie kommen häufig aus sehr schwierigen Situationen und werden nicht selten scheu und zurückhaltend sein. Aber gerade sie brauchen besonders viel Liebe und Aufmerksamkeit. Natürlich bedeutet das für Sie als Eltern intensive Arbeit auf verschiedensten Ebenen. Dennoch ist die Chance, einem Kind auf seinem Weg Begleiter, Helfer und auch wichtiger Vertrauter zu sein, eine schöne Aufgabe. Trauen Sie sich den Weg als Pflegeeltern zu, so wenden Sie sich bitte an Ihr Heimatjugendamt. Holen Sie sich dort Rat oder wählen Sie eine andere Organisation, die Pflegeeltern sucht. Dort werden Sie informiert, geschult und gut beraten.
    Im Anhang habe ich Ihnen Kontaktadressen zu den wichtigsten Institutionen zusammengestellt.

Die drei Formen der Adoption
    Träume von einem fernen Land – die Geschichte einer anonymen Adoption
    Familie Seifert hat ihre Tochter als Säugling über das Heimatjugendamt vermittelt bekommen. Mittlerweile ist Anne zehn Jahre alt und ganz schön neugierig. Sie weiß, dass sie adoptiert wurde und ihre leiblichen Eltern eine dunklere Hautfarbe haben müssen als ihre Herzeltern. Annes Haut ist nämlich auch dunkel, ihre Haare fast schwarz und ihre Augen sind tiefbraun. Herzmama Birgit ist eine blonde Frau mit blauen Augen, die wenigen Haare von Herzpapa Bernd sind auch blond. Beide sind sonnenempfindlich und ziemlich deutlich der norddeutsche Typ. Das alles macht den Dreien nichts. Sie haben sich lieb und wissen um ihre Geschichte. Dennoch würde Anne so gerne wissen, wie ihre leiblichen Eltern aussehen. Sie würde gerne erfahren, von wem sie denn nun die Augen hat und ob ihre leibliche Mutter auch so breit grinsen kann wie sie, wenn sie glücklich ist. Anne malt oft Bilder, auf denen auch ihre leiblichen Eltern zu sehen sind, so wie sie sie sich vorstellt. Einen kleinen Bruder hat Anne in ihren Träumen auch noch. Schließlich könnte das ja so sein.
    Anne hat keinen Kontakt zu ihrer Herkunftsfamilie. Es gibt keine Fotos und keine Briefe. Es gibt nur eine kleine Erzählung, die
Mama Birgit ihr schon als kleines Mädchen vortrug. Ihre Bauchmama sei als sehr junges Mädchen noch nicht in der Lage gewesen selbst für ein Baby zu sorgen. Sie sei aus einem fernen Land und hätte eine fremde Sprache gesprochen. Mit Hilfe des Jugendamtes habe man dann eine Familie für Anne gesucht. Und das waren Birgit und Bernd. Ihre leibliche Mama wollte vielleicht irgendwann zurück in dieses ferne Land, und Annes leiblicher Papa würde noch in diesem fernen Land leben und auf seine Frau warten.
    Dieses Land heißt Syrien. Dass es dort ganz anders ist als hier in Deutschland, hat Anne schon ein paar Mal gehört. Das Wetter, die Umgebung, die Gebäude, die Sprache, die Mentalität der Menschen. Anne spricht die Sprache ihrer leiblichen Eltern nicht, aber Anne lernt jetzt

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