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Mein wildes Herz

Mein wildes Herz

Titel: Mein wildes Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kat
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diesmal auf Altnordisch. „Vielleicht haben die Berserker bemerkt, wie sie aufgebrochen sind.“
    „Ja, vielleicht haben sie nur auf eine Gelegenheit gewartet.“
    Zitternd packte Krista Leifs Lanze fester. „Was … was sollen wir tun?“
    „Unsere Männer werden zurückkommen. Wir können nur beten, dass die, die hier sind, Kraft genug haben, um die Siedlung so lange zu verteidigen, bis die anderen da sind.“
    Doch Krista sah einen Ulfr Mann unter den brutalen Schlägen der feindlichen Waffen fallen und dann noch einen. Die Ulfr Männer würden geschlagen werden. Und wenn sie die Frauen nicht mehr verteidigen konnten, was würde dann aus ihnen werden?
    Sie unterdrückte ein Schluchzen während sie mit ansah, wie ein Mann, den sie vom Fest her kannte, von der Axt eines Berserkers niedergestreckt wurde. Ein heller Blutstrom tränkte die Erde, als er zusammenbrach. Sie erkannte Leifs Onkel Sigurd, der heldenhaft mit zwei Männern gleichzeitig kämpfte und sich erstaunlich gut behauptete. Sie sah auch Olav, der meisterlich sein Schwert schwang. Und doch wurden die Ulfr immer weniger.
    „Bleib hier!“, rief Runa und verschwand durch die Tür. Krista sah, dass sie einen Dolch bei sich trug. Entsetzt beobachtete sie, wie Runa sich in den Kampf stürzte, sah einen Berserker fallen und bemerkte dann, dass Captain Twig und die zwei englischen Mannschaftsmitglieder, jeder mit einem kurzen Säbel bewaffnet, nach vorne stürmen und sich ins Getümmel warfen.
    Ein Berserker riss sein Pferd herum und ritt genau auf Runa zu. Und einen Augenblick lang glaubte Krista, dass die junge Frau jetzt mit Sicherheit sterben musste. Dann lenkten dröhnende Pferdehufe ihren Blick ab. Fast blieb ihr das Herz stehen, als sie Leif auf den Kampfplatz reiten sah.
    Stolz und aufrecht saß er im Sattel, schwang mit starken Armen mühelos sein schweres Schwert und schlug einen Mann nach dem anderen nieder. Dann lenkte er sein Pferd zu Runa und erledigte ihren Angreifer.
    „Geh zurück ins Haus!“, befahl er, und erstaunlicherweise gehorchte ihm seine Schwester und rannte zurück in das schützende Langhaus. Jetzt tauchten auch Eirik und Thorolf auf. Die Nachricht von dem Angriff hatte anscheinend ihre Höfe erreicht. Auch sie konnten geschickt mit Schwert und Axt umgehen, und bald wendete sich das Blatt.
    Ein Berserker nach dem anderen fiel. Die übrig gebliebenen Eindringlinge begannen sich zu zerstreuen, und einige ritten so schnell sie konnten auf die Hügel zu. Es sah schon aus, als wäre die Schlacht gewonnen, als ein bärtiger Riese von einem Mann Leif angriff. Von Anfang an war es ein Kampf zwischen zwei gleich starken Gegnern. Beide Männer waren geschickte Krieger und benutzten meisterhaft Schild und Schwert.
    Krista war entsetzt. Vor Angst zitterte sie am ganzen Leib und betete: „Lieber Gott, mach, dass er nicht verletzt wird!“ Einen Moment später sah sie einen zweiten Eindringling hinter Leif auftauchen. Leif konnte ihn nicht sehen. Auch wenn Krista ihm eine Warnung zuschrie, hörte er sie nicht im dem Lärm von aufeinanderkrachendem Stahl und wiehernden Pferden.
    Jetzt blieb keine Zeit mehr, um lange nachzudenken oder Angst zu haben. Leif war in Gefahr, getötet zu werden, und Krista durfte das nicht zulassen.
    Die hocherhobene Lanze in der Faust, stürmte sie aus dem Haus, genau auf den Mann hinter Leif zu. In diesem Augenblick drehte der Mann sich um und entdeckte sie. Krista sah die Wut in seinem Gesicht. Und sie wusste, dass sie jetzt sterben würde.

24. KAPITEL
    „Krista!“ Leifs Schrei ging im Lärm unter. Sein Herz raste und schien ihm aus der Brust springen zu wollen. Er konnte fast nicht glauben, dass die Frau, die sich seinem Angreifer in den Weg stellte, seine Braut war. Einen Augenblick lang sah sie zu ihm, bevor sie losstürmte, die Lanze fest in der Hand. Einen Augenblick, bevor sie die bösartige Eisenspitze in die Brust des bärtigen Kriegers stieß, einen Augenblick, bevor sie selbst hätte sterben können.
    „Krista!“ Erneut schrie er ihren Namen, doch wieder schien sie ihn nicht zu hören. Mit riesigen Augen starrte sie auf den Mann zu ihren Füßen. Die Lanze, die dem Mann durch die Brust gedrungen war, deutete jetzt zum Himmel. Kristas Haar hatte sich gelöst und fiel ihr wie ein goldglänzender Mantel um die Schultern. Tränen strömten über ihre Wangen.
    Leif wollte zu ihr, als er einen zweiten Angreifer entdeckte, der auf Krista zustürmte. Wieder stieg Entsetzen in ihm auf, so stark, dass er

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